Erzählen in der 2. Person: “Du-Perspektive” bzw. “Du-Erzähler”

Kann man den Leser zum Pro­tag­o­nis­ten der Hand­lung machen? Schließlich dienen doch viele Geschicht­en dem Eskapis­mus und ent­führen den Leser in ein alter­na­tives Leben. In der Regel funk­tion­iert das durch Empathie bzw. das Hinein­ver­set­zen in eine fik­tive Fig­ur. Aber kann man den Leser nicht auch direkt in die Geschichte holen? Mit einem “Du-Erzäh­ler”? In diesem Artikel reden wir über den Sinn und Unsinn dieser Erzählweise.

Frequenz: Wiederholungen in der Erzählung

Manche Ereignisse in ein­er Geschichte wieder­holen sich immer wieder: das Klin­geln des Weck­ers, bes­timmte Begeg­nun­gen, bes­timmte Hand­lun­gen … Und manche Ereignisse wieder­holen sich nicht, aber der Erzäh­ler reit­et trotz­dem immer wieder auf ihnen herum. Um diese Wieder­hol­un­gen zu analysieren, benutzt Genette den Begriff der Fre­quenz. In diesem Artikel fasse ich diese Kat­e­gorie von Genettes Erzählthe­o­rie zusam­men.

Dauer: Geschwindigkeit der Erzählung

Wie lange hält sich der Erzäh­ler mit einem bes­timmten Ereig­nis in der Geschichte auf? Fasst er es kurz zusam­men, dür­fen wir Leser es “live” miter­leben, hält er sich lange mit bes­timmten Details auf oder wird dieses Ereig­nis gar nicht erwäh­nt? In diesem Artikel sprechen wir über Genettes Ver­ständ­nis vom Tem­po ein­er Erzäh­lung: über die Sum­ma­ry, die Szene, die Pause und die Ellipse.

Ordnung: Anachronistisches Erzählen

Erzäh­lun­gen sind sel­ten wirk­lich lin­ear. Immer wieder erfahren die Leser, was vor den Ereignis­sen in der Erzäh­lung passiert ist, und manch­mal auch, was in der Zukun­ft noch passieren wird. Diese Analepsen und Pro­lepsen bzw. Flash­backs und Voraus­deu­tun­gen lassen sich natür­lich kat­e­gorisieren. — Und genau das machen wir in diesem Artikel: Wir schauen uns an, welche Arten von Analepsen und Pro­lepsen es über­haupt gibt und was man bei Anachronien generell beacht­en sollte.

Erzählen in der ersten und dritten Person: Hetero- und homodiegetischer Erzähler

Die meis­ten Autoren und Leser unter­schei­den zwis­chen Er/Sie- und Ich-Erzäh­lern. Dabei fällt oft unter den Tisch, dass eigentlich jed­er Erzäh­ler ein “Ich” ist. Laut Gérard Genette ist die Ver­wen­dung der ersten oder drit­ten Per­son in Bezug auf die Haupt­fig­ur eine “mech­a­nis­che Kon­se­quenz” ein­er Entschei­dung für einen het­erodiegetis­chen oder homodiegetis­chen Erzäh­ler. Der let­ztere Typ hat sog­ar eine Son­der­form, näm­lich den autodiegetis­chen Erzäh­ler. In diesem Artikel schauen wir uns diese Erzähltypen genau an.

Rahmenerzählungen und Binnenerzählungen: Die extradiegetische, intradiegetische und metadiegetische Ebene

Erzäh­lun­gen inner­halb von Erzäh­lun­gen — Man begeg­net ihnen häu­figer als man denkt. Und deswe­gen ist es inter­es­sant zu schauen, wie das ver­schachtelte Geflecht von Rahmen­erzäh­lun­gen und Binnen­erzäh­lun­gen funk­tion­iert. In Genettes Erzählthe­o­rie sind die soge­nan­nten nar­ra­tiv­en Ebe­nen eine Kat­e­gorie der Stimme und heißen extradiegetis­che, intradiegetis­che und metadiegetis­che Ebene. In diesem Artikel nehmen wir sie unter die Lupe.

Kategorie der Zeit: Spätere, frühere, gleichzeitige und eingeschobene Narration

Die Zeit­form, in der eine Geschichte geschrieben ist, wird von Autoren und Lesern häu­fig unter­schätzt. Aber nicht von der Lit­er­atur­wis­senschaft. Denn die Kat­e­gorie der Zeit hat ihren fes­ten Platz in Genettes Erzählthe­o­rie. In diesem Artikel gehen wir die vier Typen (spätere, frühere, gle­ichzeit­ige und eingeschobene Nar­ra­tion) nacheinan­der durch und schauen uns an, was sie in der Prax­is für eine Wirkung haben.

Fokalisierung: Erklärung mit Beispielen

Die Wahl der richti­gen Fokalisierung ist ein­er der Kern­punk­te ein­er gelun­genen Erzäh­lung. Dieser Begriff stammt aus der Erzählthe­o­rie von Gérard Genette und gehört zum Grund­wis­sen der Lit­er­atur­wis­senschaft. Doch natür­lich ist ein gutes Ver­ständ­nis der Fokalisierung auch für Autoren nüt­zlich. Deswe­gen erläutere ich sie in diesem Artikel unter Ein­beziehung von Beispie­len.

Rede in Geschichten: Erzählerrede und Figurenrede

Jede Geschichte beste­ht aus Erzäh­lerrede und in der Regel auch Fig­urenrede. Und während die Erzäh­lerrede — bzw. der Erzäh­ler­bericht — ein­fach die Rede des Erzäh­lers ist (Hand­lungswieder­gabe, Beschrei­bun­gen, Kom­mentare etc.), kommt die Fig­urenrede in vie­len ver­schiede­nen For­men vor: direk­te Rede, indi­rek­te Rede, erlebte Rede, inner­er Monolog, Bewusst­seinsstrom. Natür­lich stellen die meis­ten davon eine Fig­u­ral­isierung der Erzäh­lerrede dar — und genau hierin liegt ihre Bedeu­tung: Der Grad der Fig­u­ral­isierung bee­in­flusst maßge­blich die Nähe des Lesers zu den Fig­uren …

Neutraler Erzähler und unzuverlässiger Erzähler

Wenn man über Erzäh­ler­typen redet, taucht unter anderem der Begriff “neu­traler Erzäh­ler” auf. Dabei gilt die Vorstel­lung von einem neu­tralen Erzäh­ler in der heuti­gen Lit­er­atur­wis­senschaft aus gutem Grund als Unsinn. Denn eigentlich ist jed­er Erzäh­ler poten­tiell unzu­ver­läs­sig. — Warum? Das erfährst Du in diesem Artikel: Denn hier geht es um die Irrtümer hin­ter dem neu­tralen Erzäh­ler und die Logik hin­ter dem unzu­ver­läs­si­gen Erzäh­ler.