Erzählen in der ersten und dritten Person: Hetero- und homodiegetischer Erzähler

Die meis­ten Autoren und Leser unter­schei­den zwi­schen Er/­Sie- und Ich-Erzäh­lern. Dabei fällt oft unter den Tisch, dass eigent­lich jeder Erzäh­ler ein „Ich“ ist. Laut Gérard Genet­te ist die Ver­wen­dung der ers­ten oder drit­ten Per­son in Bezug auf die Haupt­fi­gur eine „mecha­ni­sche Kon­se­quenz“ einer Ent­schei­dung für einen hete­ro­die­ge­ti­schen oder homo­die­ge­ti­schen Erzäh­ler. Der letz­te­re Typ hat sogar eine Son­der­form, näm­lich den auto­die­ge­ti­schen Erzäh­ler. In die­sem Arti­kel schau­en wir uns die­se Erzähl­ty­pen genau an.

Geschichten besser erzählen: Den richtigen Erzähler finden mit der Erzähltheorie von Genette

Ohne Erzäh­ler gibt es kei­ne Erzäh­lung. Und ein unpas­sen­der Erzäh­ler kann selbst die bes­te Geschich­te zer­stö­ren. Wenn man ein eige­nes Buch schreibt, muss man sich also genau über­le­gen, wel­chen Erzäh­ler man wählt. In die­sem Arti­kel erklä­re ich, wie ich die Erzähl­theo­rie von Genet­te (Modus und Stim­me) für mich selbst abwand­le: Aus einem rei­nen Ana­ly­se­werk­zeug ent­ste­hen vier Fra­gen, die mir hel­fen, den rich­ti­gen Erzäh­ler für mei­ne Geschich­ten zu finden.

Das erzähltheoretische Modell von Gérard Genette

Genet­tes erzähl­theo­re­ti­sches Modell ist eine Alter­na­ti­ve zu Stan­zels Typen­kreis, die sich beson­ders im aka­de­mi­schen Bereich durch­ge­setzt hat. Es zeich­net sich vor allem durch eine Tren­nung von Modus (Foka­li­sie­rung) und Stim­me (Zeit, Ebe­ne, homo-/he­tero­die­ge­tisch) aus und ermög­licht somit eine fei­ne­re Ana­ly­se des Erzäh­lers. Die­ser Arti­kel ist eine kur­ze Zusammenfassung.