Zeitebenen beim Erzählen: Die deutschen Zeitformen und wie man sie benutzt

Autoren spie­len ger­ne mit Spra­che. Doch beson­ders beim Erzäh­len von fik­tio­na­len Geschich­ten wird es kom­pli­ziert: Meh­re­re Zeit­ebe­nen müs­sen in ein Ver­hält­nis gebracht wer­den. Die Wahl bestimm­ter Zeit­for­men in unter­schied­li­chen Kon­tex­ten und Situa­tio­nen erzeugt dabei fei­ne Unter­schie­de. Des­we­gen bespre­chen wir in die­sem Arti­kel, wann man wel­ches Tem­pus benutzt, und bewun­dern eini­ge Beson­der­hei­ten der deut­schen Sprache.

Die richtige Erzählperspektive herausarbeiten

Unse­re Geschich­te über den Dämo­nen­be­schwö­rer Hoci Poci nimmt immer mehr Gestalt an. Doch wer erzählt das Gan­ze? Wie brin­gen wir die Sto­ry und Hocis Arc erzäh­le­risch am bes­ten zur Gel­tung? Soll hei­ßen: Wel­che Erzähl­per­spek­ti­ve wür­de am bes­ten zu genau die­sem Werk pas­sen? Dar­über spre­chen wir am 24.07. um 16:00 Uhr in die­sem exklu­si­ven Steady-Livestream â€¦

„Sansibar oder der letzte Grund“ von Alfred Andersch

Der Roman San­si­bar oder der letz­te Grund von Alfred Andersch ist als Schul­lek­tü­re sehr beliebt. Nicht nur beleuch­tet er die vie­len Facet­ten des äußerst wich­ti­gen The­mas Frei­heit, son­dern er tut es durch eine äußerst ori­gi­nel­le Erzähl­wei­se. Die­se wol­len wir uns in die­sem Arti­kel genau­er anschauen.

„My Immortal“ von Tara Gilesbie

My Immor­tal ist ein berühmt-berüch­tig­ter Klas­si­ker der Trash-Lite­ra­tur. Im Prin­zip macht die Autorin Tara Giles­bie hier alles falsch, was man nur falsch machen kann. Ist es also über­haupt mög­lich, die­ses Fest der Absur­di­tät lite­ra­tur­wis­sen­schaft­lich zu ana­ly­sie­ren? – In die­sem Arti­kel wage ich mich an eine Erzähl­ana­ly­se und ent­de­cke die psy­che­de­li­schen Untie­fen die­ses Meisterwerks â€¦

Frequenz: Wiederholungen in der Erzählung

Man­che Ereig­nis­se in einer Geschich­te wie­der­ho­len sich immer wie­der: das Klin­geln des Weckers, bestimm­te Begeg­nun­gen, bestimm­te Hand­lun­gen … Und man­che Ereig­nis­se wie­der­ho­len sich nicht, aber der Erzäh­ler rei­tet trotz­dem immer wie­der auf ihnen her­um. Um die­se Wie­der­ho­lun­gen zu ana­ly­sie­ren, benutzt Genet­te den Begriff der Fre­quenz. In die­sem Arti­kel fas­se ich die­se Kate­go­rie von Genet­tes Erzähl­theo­rie zusammen.

Dauer: Geschwindigkeit der Erzählung

Wie lan­ge hält sich der Erzäh­ler mit einem bestimm­ten Ereig­nis in der Geschich­te auf? Fasst er es kurz zusam­men, dür­fen wir Leser es „live“ mit­er­le­ben, hält er sich lan­ge mit bestimm­ten Details auf oder wird die­ses Ereig­nis gar nicht erwähnt? In die­sem Arti­kel spre­chen wir über Genet­tes Ver­ständ­nis vom Tem­po einer Erzäh­lung: über die Sum­ma­ry, die Sze­ne, die Pau­se und die Ellipse.

Ordnung: Anachronistisches Erzählen

Erzäh­lun­gen sind sel­ten wirk­lich line­ar. Immer wie­der erfah­ren die Leser, was vor den Ereig­nis­sen in der Erzäh­lung pas­siert ist, und manch­mal auch, was in der Zukunft noch pas­sie­ren wird. Die­se Anal­ep­sen und Pro­lep­sen bzw. Flash­backs und Vor­aus­deu­tun­gen las­sen sich natür­lich kate­go­ri­sie­ren. – Und genau das machen wir in die­sem Arti­kel: Wir schau­en uns an, wel­che Arten von Anal­ep­sen und Pro­lep­sen es über­haupt gibt und was man bei Ana­chro­nien gene­rell beach­ten sollte.

Erzählen in der ersten und dritten Person: Hetero- und homodiegetischer Erzähler

Die meis­ten Autoren und Leser unter­schei­den zwi­schen Er/­Sie- und Ich-Erzäh­lern. Dabei fällt oft unter den Tisch, dass eigent­lich jeder Erzäh­ler ein „Ich“ ist. Laut Gérard Genet­te ist die Ver­wen­dung der ers­ten oder drit­ten Per­son in Bezug auf die Haupt­fi­gur eine „mecha­ni­sche Kon­se­quenz“ einer Ent­schei­dung für einen hete­ro­die­ge­ti­schen oder homo­die­ge­ti­schen Erzäh­ler. Der letz­te­re Typ hat sogar eine Son­der­form, näm­lich den auto­die­ge­ti­schen Erzäh­ler. In die­sem Arti­kel schau­en wir uns die­se Erzähl­ty­pen genau an.

Rahmenerzählungen und Binnenerzählungen: Die extradiegetische, intradiegetische und metadiegetische Ebene

Erzäh­lun­gen inner­halb von Erzäh­lun­gen – Man begeg­net ihnen häu­fi­ger als man denkt. Und des­we­gen ist es inter­es­sant zu schau­en, wie das ver­schach­tel­te Geflecht von Rah­men­er­zäh­lun­gen und Bin­nen­er­zäh­lun­gen funk­tio­niert. In Genet­tes Erzähl­theo­rie sind die soge­nann­ten nar­ra­ti­ven Ebe­nen eine Kate­go­rie der Stim­me und hei­ßen ext­ra­die­ge­ti­sche, int­ra­die­ge­ti­sche und meta­die­ge­ti­sche Ebe­ne. In die­sem Arti­kel neh­men wir sie unter die Lupe.

Kategorie der Zeit: Spätere, frühere, gleichzeitige und eingeschobene Narration

Die Zeit­form, in der eine Geschich­te geschrie­ben ist, wird von Autoren und Lesern häu­fig unter­schätzt. Aber nicht von der Lite­ra­tur­wis­sen­schaft. Denn die Kate­go­rie der Zeit hat ihren fes­ten Platz in Genet­tes Erzähl­theo­rie. In die­sem Arti­kel gehen wir die vier Typen (spä­te­re, frü­he­re, gleich­zei­ti­ge und ein­ge­scho­be­ne Nar­ra­ti­on) nach­ein­an­der durch und schau­en uns an, was sie in der Pra­xis für eine Wir­kung haben.