Was den Leser vor allem in den Bann zieht, sind die Figuren. Sie begleiten ihn durch die Geschichte und idealerweise sind sie dabei viel mehr als bloß Namen und Charaktereigenschaften: Sie lösen Gefühle beim Leser aus, als wäre er ihnen im echten Leben begegnet. Wie erschafft man also gute Figuren? Hier eine (Link-)Sammlung von Anregungen …
Eigenschaften und Kategorien von Figuren
Zunächst solltest Du natürlich wissen, wer die Figuren sind und welche Funktion sie erfüllen. Dabei gibt sehr viele Wege, sie kennenzulernen. Zum Beispiel könntest Du Persönlichkeitsmodelle nutzen – da gibt es eine breite Palette vom Myers-Briggs-Typenindikator bis hin zur Astrologie. Auch hilft es, sich bestimmte Archetypen und Klischees vor Augen zu führen, an denen Du Dich orientieren oder von denen Du abweichen kannst. Und nicht zuletzt solltest Du wissen, welche Kategorien von Figuren es überhaupt gibt.
Figuren herausarbeiten
Wenn Du schon eine bestimmte Idee für eine Figur hast, kannst Du die Details herausarbeiten: Neben der Motivation der Figur ist ihre Entwicklung wohl das Wichtigste, damit die Geschichte nicht langweilig wird. Ohne Frage solltest Du auch darauf achten, dass Deine Figuren unabhängig von der Handlung interessant und vielschichtig sind. Das betrifft insgesondere Hauptfiguren. Außerdem kannst Du auch die Sympathien des Lesers lenken und bewusst sympathische und unsympathische Figuren erschaffen.
Beziehungen zwischen Figuren
Auch das Herausarbeiten der Beziehungen zwischen Figuren sollte nicht zu kurz kommen: Egal, ob sich Liebe oder Hass zwischen ihnen abspielt, kann ich Dir nur empfehlen, Dich mit der Figuren-Konstellation bewusst auseinanderzusetzen. Auch ist es wichtig, Figuren einzigartig zu gestalten: Vor allem innerhalb desselben Werkes – aber auch darüber hinaus – sollten Deine Figuren nicht dem Same Face Syndrome erliegen. Und wenn Du nicht nur ein einziges Buch, sondern eine ganze Serie schreibst, dann mach Dich auf mehr Tiefe und Komplexität gefasst.
Analyse von Figuren
Abschließend möchte ich Dir ans Herz legen, Dich nicht nur mit Deinen eigenen Figuren zu beschäftigen, sondern auch die Figuren in den Werken anderer Autoren zu analysieren: zum Beispiel den Fanliebling des Avatar-Universums Zuko, die fünf Teenager aus dem Film The Breakfast Club oder auch Ludwig Breyer aus Remarques Roman Der Weg zurück. Du kannst aber auch gezielt Figuren miteinander vergleichen, um herauszufinden, warum zum Beispiel Mulan aus dem animierten Disney-Klassiker als „starke Frau“ funktioniert und Rey aus Star Wars: Episode 7–9 nicht. Oder Du kannst schauen, wie männliche Figuren in Buch und Film dargestellt werden und was dabei gut und was weniger gut ist, um es selbst besser zu machen. 😉