Figurenanalyse: „The Breakfast Club“ von John Hughes

Figurenanalyse: „The Breakfast Club“ von John Hughes

Schon seit Jahr­zehn­ten erfreut sich The Break­fast Club von John Hug­hes, eine Geschich­te über fünf Teen­ager, die aus ihren Ste­reo­ty­pen aus­bre­chen, gro­ßer Beliebt­heit. Doch wie funk­tio­niert hier die Ent­wick­lung der Haupt­fi­gu­ren genau? In die­sem Arti­kel neh­men wir die Arcs von Clai­re, Bri­an, Andrew, Ben­der und Alli­son ein­zeln aus­ein­an­der und ord­nen sie in den Gesamt­kon­text des Films ein.

Die Foli­en für die­ses Video gibt es für Ste­ady-Abon­nen­ten und Kanal­mitglieder auf You­Tube als PDF zum Download.

In einem frü­he­ren Arti­kel habe ich die Mög­lich­keit ange­spro­chen, eine Figur am Anfang in eine Kli­schee-Schub­la­de zu packen, sie im wei­te­ren Ver­lauf der Geschich­te aber aus­bre­chen zu las­sen. Und genau das ist, was mit den fünf Haupt­fi­gu­ren im Film The Break­fast Club von John Hug­hes passiert:

Begeg­nen sie sich am Anfang als Prin­zes­sin, Mus­kel­protz, Freak, Schlau­kopf und Aus­ge­flipp­te, haben sie am Ende ein­ge­se­hen, dass sie alle kom­ple­xe Per­sön­lich­kei­ten haben und sich zugleich doch ähn­lich sind: Dass in jedem von ihnen eine Prin­zes­sin, ein Mus­kel­protz, ein Freak, ein Schlau­kopf und eine Aus­ge­flipp­te steckt.

Wie funk­tio­niert das also genau? Wie hel­fen die Haupt­fi­gu­ren sich gegen­sei­tig, sich zu ent­fal­ten? Und was bedeu­tet das für die Gesamt­aus­sa­ge des Films? – Das schau­en wir uns heu­te an.

The Breakfast Club: Worum geht es?

The Break­fast Club han­delt von fünf schein­bar sehr unter­schied­li­chen Schü­lern einer US-ame­ri­ka­ni­schen High­school, die aus sehr unter­schied­li­chen Grün­den an einem Sams­tag nach­sit­zen müs­sen. Ihr „Auf­se­her“, der stell­vers­t­re­ten­de Schul­lei­ter Richard Ver­non, gibt ihnen dabei eine Auf­ga­be: Jeder von ihnen soll einen Auf­satz dar­über schrei­ben, wer er bzw. sie ist.

Obwohl die fünf Schü­ler sich selbst und vor allem die jeweils ande­ren anfangs als Ste­reo­ty­pen wahr­neh­men, inter­agie­ren sie im Ver­lauf des Tages mit­ein­an­der, ler­nen sich gegen­sei­tig als ein­zig­ar­ti­ge Indi­vi­du­en mit den­noch sehr ähn­li­chen Pro­ble­men und Sehn­süch­ten ken­nen und ver­las­sen die Schu­le am Ende als Freun­de. Ob sie am nächs­ten Mon­tag dem Druck ihrer jewei­li­gen Cli­quen trot­zen und sich zu ihrer Freund­schaft öffent­lich beken­nen wer­den, bleibt aller­dings offen.

Die fünf Stereotypen und der Ausbruch aus der Schublade

Die Ent­fal­tung der fünf Per­sön­lich­kei­ten ver­läuft nach dem glei­chen Sche­ma:

  • Am Anfang sehen wir, wie sie zur Schu­le kom­men und wel­ches Ver­hält­nis sie zu ihren Eltern haben und wie und wo sie sich in der Biblio­thek, wo sie nach­sit­zen müs­sen, plat­zie­ren. Auch ihre Out­fits sind sehr aus­sa­ge­kräf­tig. Auf die­se Wei­se wird dem Zuschau­er in weni­gen Minu­ten gezeigt, wer in wel­che Schub­la­de gehört, aber es wer­den auch ihre tief­sit­zen­den Pro­ble­me angedeutet.
  • Im Mit­tel­teil ent­wi­ckeln sich Inter­ak­tio­nen, die Figu­ren for­dern sich gegen­sei­tig her­aus und ent­de­cken neue Facet­ten an sich selbst und ande­ren. Es gibt dra­ma­ti­sche Sze­nen, Strei­te­rei­en, Trä­nen, aber auch fröh­li­ches Mit­ein­an­der und tie­fe, the­ra­peu­ti­sche Gespräche.
  • Am Ende sind die Fünf ein Gan­zes, sie sehen sich gegen­sei­tig als gleich­be­rech­tig­te Indi­vi­du­en und neben einer Freund­schaft, die sie alle ver­bin­det, haben sich auch zwei Paa­re gebildet.

Mit die­sem Sche­ma als Werk­zeug kön­nen wir uns nun jeden der fünf Schü­ler genau­er ansehen:

Claire Standish

Die „Prin­zes­sin“ Clai­re Stan­dish wird am Anfang des Films von ihrem Vater in einem fet­ten BMW her­bei­kut­schiert und beklagt sich, dass der rei­che und mäch­ti­ge Papi sie aus dem Schla­mas­sel mit dem Nach­sit­zen nicht her­aus­ge­holt hat. Es wird schnell klar, wie ver­wöhnt sie ist. Die Stra­fe hat sie sich ein­ge­han­delt, weil sie wäh­rend des Unter­richts beim Shop­pen war.

In der High­school-Hier­ar­chie gehört sie qua­si zum „Adel“. Sie ist beliebt, wird benei­det und alle den­ken, sie hät­te kei­ne Sor­gen im Leben. In Wirk­lich­keit jedoch wirkt ihre Inter­ak­ti­on mit dem sie mate­ri­ell ver­wöh­nen­den Papi eher kühl und spä­ter gesteht sie den ande­ren Figu­ren, dass ihre Eltern ihre Strei­te­rei­en auf ihrem Rücken aus­tra­gen und dass sie sich in der Schu­le einem mas­si­ven Grup­pen­zwang aus­ge­setzt sieht. Sie hat einen hohen sozia­len Sta­tus, aber sie hat auch viel zu ver­lie­ren und traut sich daher nicht zu tun, was sie tun möch­te, aus Angst, was ihre Freun­de dazu sagen würden.

Somit ist sie gar nicht so glück­lich, wie alle den­ken:

Zu Hau­se bekommt sie nicht die Lie­be und Aner­ken­nung, nach der sie sich sehnt, und in der Schu­le muss sie sich dafür verstellen.

Im Ver­lauf des gan­zen Films wird sie vom „Rebell“ John Ben­der beläs­tigt. Zwar pro­vo­ziert er auch die ande­ren Figu­ren, aber Clai­re ist sein Lieb­lings­op­fer. Den­noch wer­den Clai­re und Ben­der am Ende ein Paar. Das sorgt in der heu­ti­gen Zeit – vor allem nach #MeToo – für Kri­tik: Immer­hin sind Ben­ders Beläs­ti­gun­gen in Clai­res Fall auch sexu­el­ler Natur und er hät­te dafür nicht mit ihrer Zunei­gung belohnt wer­den dürfen.

Vor dem Hin­ter­grund von Clai­res Pro­ble­men und Ängs­ten ergibt die­se Kon­stel­la­ti­on aber – für mich zumin­dest – durch­aus Sinn: Tief in ihrem Inne­ren will Clai­re rebel­lie­ren – gegen ihre Eltern, die sich gegen­sei­tig nicht mehr lie­ben und ihre Lie­be zu ihr anschei­nend nur mit Geld aus­drü­cken kön­nen, und auch gegen ihre Freun­de, die sie sofort ver­ur­tei­len wür­den, wenn sie jeman­den wie Ben­der auch nur anschau­en wür­de. Ben­der, die per­so­ni­fi­zier­te Rebel­li­on, ist daher sehr inter­es­sant für sie, auch wenn sie sich selbst zunächst nicht die Erlaub­nis ertei­len kann, sich mit ihm abzu­ge­ben. Wenn sie auf sei­ne plum­pen Avan­cen ableh­nend reagiert, tut sie in ers­ter Linie das, was von ihr erwar­tet wird, und nicht das, was sie will. Schließ­lich rebel­liert sie aber doch gegen die Erwar­tun­gen ihres Umfelds, als sie die Bezie­hung mit Ben­der initi­iert. Die­ser Moment stellt für sie eine Befrei­ung dar, zu der sie nur fähig ist, als ihre vier ande­ren Mit­nach­sit­zer sie so akzep­tiert haben, wie sie ist. Außer­dem hat auch sie Ben­der als Indi­vi­du­um mit Sor­gen und Ängs­ten ken­nen­ge­lernt, hat gese­hen, dass sei­ne Beläs­ti­gun­gen von sei­ner inne­ren Ver­letz­lich­keit her­rüh­ren, und ist daher in der Lage, ihm zu verzeihen.

Aller­dings gebe ich zu, dass der Film – ober­fläch­lich betrach­tet – in die­sem Punkt eine sehr fal­sche Bot­schaft sen­det: Clai­re und Ben­der sind ein indi­vi­du­el­ler Fall und man darf ihre Geschich­te nicht auf ande­re Bezie­hun­gen über­tra­gen. Doch es gibt die Gefahr, dass nai­ve Zuschau­er genau das tun – und sich dann wun­dern, war­um ihr Schwarm sie nach all den sexu­el­len Beläs­ti­gun­gen mei­det oder sogar anzeigt. Auf kei­nen Fall darf über­se­hen wer­den, dass die Inter­ak­tio­nen zwi­schen Clai­re und Ben­der am Anfang und in der Mit­te zwar toxisch sind, eine Bezie­hung sich aber erst ent­wi­ckelt, als die bei­den die ver­wund­ba­re Sei­te des jeweils ande­ren ken­nen­ler­nen und sich gegen­sei­tig in ers­ter Linie als Men­schen wahr­neh­men. Ein Mäd­chen stun­den­lang beläs­ti­gen und dann erwar­ten, dass sie die eige­nen Gefüh­le plötz­lich erwi­dert, funk­tio­niert auch in The Break­fast Club nicht.

Brian Johnson

Der „Schlau­kopf“ Bri­an John­son wirkt in vie­ler­lei Hin­sicht wie eine Rand­fi­gur. Bei sei­nem ers­ten Auf­tau­chen sitzt er im Auto sei­ner Mut­ter, ein­ge­quetscht neben sei­ner klei­nen Schwes­ter, visu­ell an den Rand gedrückt. Dabei übt sei­ne Mut­ter auch ver­bal Druck auf ihn aus, damit er sich nie wie­der Nach­sit­zen ein­han­delt und die Zeit in der Schul­bi­blio­thek zum Ler­nen nutzt, und auch die klei­ne Schwes­ter gibt eins drauf, wäh­rend Bri­an nur klein beigibt.

Spä­ter, wenn die fünf Haupt­fi­gu­ren inter­agie­ren, wirkt er oft wie das fünf­te Rad am Wagen. Er lässt sich von Ben­der her­um­scheu­chen, ver­mei­det Kon­flik­te und ist gehor­sam. Wäh­rend die ande­ren bei­den Jun­gen um die Posi­ti­on des „Alpha­männ­chens“ kon­kur­rie­ren, ver­sucht er, sich mit bei­den gut zu stel­len. Und er ist wil­lig, den Auf­satz für Ver­non zu schrei­ben. Kurz­um: Er ist ein chro­ni­scher Ja-Sager.

Nichts­des­to­trotz ent­wi­ckelt er sich durch­aus zu einem voll­wer­ti­gen Mit­glied der Grup­pe und nimmt an all ihren Unter­neh­mun­gen teil. Als er mehr und mehr von sich zeigt, wird er mehr und mehr respek­tiert. Gesteht er in der ers­ten Hälf­te nur wider­wil­lig, dass er noch Jung­frau ist, und reagiert etwas erleich­tert, als Clai­re sagt, dass sie es okay fin­det, ent­hüllt er in der zwei­ten Hälf­te von sich aus den dra­ma­ti­schen Grund, war­um er nach­sit­zen muss:

Ja, er kommt aus einer lie­ben­den Fami­lie, die ihm fürs Nach­sit­zen reich­lich nahr­haf­tes Pro­vi­ant ein­ge­packt hat und sich um ihn sorgt. Aber wie am Anfang des Films bereits ange­deu­tet wur­de, übt die­se lie­ben­de Fami­lie auch einen enor­men Druck auf ihn aus. Er soll ein guter Jun­ge sein, kei­nen Mist bau­en und – vor allem – gute Schul­no­ten haben. Als er in Wer­ken eine Sechs (ein F) bekom­men hat, die ers­te Sechs in sei­nem Leben, konn­te er das nicht ertra­gen und besorg­te sich eine Pis­to­le, um Selbst­mord zu bege­hen. Die­se Pis­to­le wur­de in sei­nem Schließ­fach gefun­den und so hat er sich die Stra­fe ein­ge­han­delt. Dabei war sowohl für die Schu­le als auch für sei­ne Eltern offen­bar nur rele­vant, dass er eine Pis­to­le in sei­nem Schließ­fach hat­te. War­um sie dort gelan­det ist, scheint nie­man­den ernst­haft geküm­mert zu haben, denn dann hät­te er doch eher psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Hil­fe bekom­men und kein Nachsitzen.

Somit wirkt Bri­an so erdrückt von der „Lie­be“ und „Sor­ge“ sei­ner Fami­lie, dass er kei­ne eige­ne Stim­me besitzt und sei­ne Per­sön­lich­keit nicht aus­drü­cken kann.

Daher ist es sehr bemer­kens­wert, dass Bri­an am Ende als Stim­me der Grup­pe fun­giert. Oft wird gesagt, dass er auch am Ende eher der arme Loser ist, der im Namen aller den Auf­satz schreibt, wäh­rend die ande­ren sich ihren Roman­zen wid­men. Und ja, er wird von Clai­re durch­aus in die­se Rol­le mani­pu­liert, weil die ande­ren kei­ne Lust auf die­sen Auf­satz haben. Aber wir dür­fen dabei nicht ver­ges­sen, dass er im Ver­lauf des Films durch­aus gelernt hat, aus sich her­aus­zu­ge­hen, sei­ne eige­nen Gedan­ken und Gefüh­le zu äußern. Und vor allem: Der Film beginnt und endet mit sei­nem Auf­satz und sei­ner Stim­me. Und wäh­rend Ben­der Ver­non nur pro­vo­ziert und die ande­ren nur unter­schwel­lig gegen den stell­vers­t­re­ten­den Schul­lei­ter rebel­lie­ren, ist es aus­ge­rech­net der ursprüng­lich stimm­lo­se Ja-Sager Bri­an, der Ver­non tat­säch­lich besiegt: Zwar spielt er sein Spiel mit und schreibt den Auf­satz, aber er führt dar­in aus, dass alle fünf Nach­sit­zer viel­schich­ti­ge Indi­vi­du­en sind, so sehr Ver­non sie auch als Prin­zes­sin, Mus­kel­protz, Freak, Schlau­kopf und Aus­ge­flipp­te abstem­peln mag. Dabei ist Bri­an sicht­lich zufrie­den mit sei­nem Meis­ter­werk und wäh­rend die ande­ren mit­ein­an­der knut­schen, küsst er sei­nen Auf­satz, sei­ne Stim­me, sei­nen Selbst­aus­druck gegen­über dem Haupt­ant­ago­nis­ten des Films.

Andrew Clark

Der „Mus­kel­protz“ Andrew Clark gehört als Sports­ka­no­ne, eben­so wie Clai­re, zum „Schul­a­del“ und hat, wenn es nach sei­nem Vater geht, eine glor­rei­che Zukunft vor sich. Mr. Clark meint, dass Andys Ver­ge­hen an sich nicht schlimm ist, weil Jungs nun mal Mist bau­en; das Pro­blem sei eher, dass Andy sich hat erwi­schen las­sen, weil er spä­ter viel­leicht kein Sti­pen­di­um kriegt. Damit ist schnell klar: Eben­so wie Bri­an wird Andy von sei­nen Eltern unter Druck gesetzt.

Anders als Bri­an jedoch gilt Andy in der High­school-Hier­ar­chie als Respekt­per­son, benimmt sich dem­entspre­chend und wird auch von Ver­non so wahr­ge­nom­men. Der stell­ver­tre­ten­de Schul­lei­ter instru­men­ta­li­siert ihn als rech­te Hand, bei­spiels­wei­se als er nach einer Lösung sucht, um die von Ben­der sabo­tier­te Tür offen­zu­hal­ten, oder als für die Nach­sit­zen­den Geträn­ke besorgt wer­den sol­len. Und auch in Ver­nons Abwe­sen­heit ver­hält Andy sich als Sprach­rohr der Leh­rer, indem er die ande­ren – spe­zi­ell Ben­der – immer wie­der zurechtweist.

Andy tut, was von ihm erwar­tet wird, aber im Ver­lauf des Films stellt sich her­aus, dass er das gar nicht möch­te:

Er ent­hüllt, dass er sich als Renn­pferd wahr­nimmt, gehetzt von den Erwar­tun­gen sei­nes Vaters, der die Welt in star­ke Sie­ger und schwa­che Ver­lie­rer auf­teilt. Andy soll dabei natür­lich ein star­ker Sie­ger sein, nicht mehr und nicht weniger.

Sei­nen Frust über den Druck, stark und cool zu sein, hat er an einem ande­ren Schü­ler aus­ge­las­sen, indem er ihm die Poba­cken zusam­men­ge­klebt hat. Und obwohl sein Vater meint, das an sich wäre ja nicht schlimm und er habe in sei­ner Schul­zeit auch Mist gebaut, schämt sich Andy für sei­ne Tat. Denn in Wirk­lich­keit ist er eine sen­si­ble, ein­fühl­sa­me Natur.

Das wird vor allem an sei­nen Inter­ak­tio­nen mit Alli­son deut­lich. Anfangs zeigt er zwar ein Inter­es­se an Clai­re, bei­spiels­wei­se, als er sich neben sie setzt, sie zu einer Par­ty ein­lädt und Ver­non gegen­über andeu­tet, dass er sie als Beglei­te­rin beim Geträn­ke­holen haben möch­te; aber als Alli­son auf recht aggres­si­ve Wei­se ihren Gesprächs­be­darf signa­li­siert, kommt er auf sie zu und leiht ihr sein Ohr. Dabei ist es nicht ihre ers­te Inter­ak­ti­on, denn als Alli­son Andy als Beglei­te­rin beim Geträn­ke­holen zuge­teilt wird, bemüht er sich um Small­talk und das Gespräch ent­wi­ckelt sich schnell in eine per­sön­li­che Rich­tung: In die­ser Sze­ne und spä­ter beim the­ra­peu­ti­schen Grup­pen­ge­spräch lässt Alli­son durch­blit­zen, dass sie ihn durch­schaut. Das dürf­te der Grund sein, war­um er ein spe­zi­el­les Inter­es­se an ihr ent­wi­ckelt und ihr gedul­dig zuhört, so anstren­gend es auch sein mag.

Als die Nach­sit­zer sich gegen­sei­tig mehr und mehr akzep­tie­ren, wirft Andy den elter­li­chen Druck schließ­lich ab, lässt die Zügel los und akzep­tiert Ben­der als Anfüh­rer. Sei­ne Rebel­li­on besteht dar­in, sich zu ent­span­nen und sei­ne emp­find­sa­me Sei­te zu zei­gen, ohne sich dabei als schwa­cher Ver­lie­rer zu füh­len. Und er kommt mit Alli­son zusam­men, die als „Aus­ge­flipp­te“ eigent­lich am ande­ren Ende der Schul­hier­ar­chie steht. Auch das reprä­sen­tiert sei­ne Rebel­li­on, denn statt sei­nem Ste­reo­typ ent­spre­chend die Schul­prin­zes­sin zu hofie­ren, wen­det er sich einem Mäd­chen zu, das in sein Inne­res schau­en kann.

John Bender

Der kri­mi­nel­le „Freak“ John Ben­der scheint am Anfang des Films nur zu exis­tie­ren, um ande­ren Men­schen auf die Ner­ven zu gehen. Denn angeb­lich küm­mert es ihn nicht, was um ihn her­um pas­siert und was ande­re von ihm den­ken. Zur Schu­le kommt er allein zu Fuß, was auf eine nicht-exis­ten­te Bezie­hung zu sei­nen Eltern und auf deren nied­ri­ges Ein­kom­men hin­deu­tet. Dabei spa­ziert er ganz acht­los über die Stra­ße, sodass das Auto von Alli­sons Eltern scharf brem­sen muss. Und die Fra­ge, war­um er nach­sit­zen soll, stellt sich bei all sei­nen Pro­vo­ka­tio­nen gar nicht erst: Mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit ist die­ser Unru­he­stif­ter sams­tags ein Dau­er­gast. Aber der Voll­stän­dig­keit hal­ber: Er hat einen fal­schen Feu­er­alarm ausgelöst.

Wie sich in der Mit­te des Films jedoch her­aus­stellt, hat Ben­der es von allen Nach­sit­zern am schwers­ten. Nicht nur kommt er aus der sozia­len Unter­schicht, son­dern er hat auch einen gewalt­tä­ti­gen Vater. Wäh­rend Clai­re, Bri­an und Andy gute Grün­de haben, auf ihre Eltern wütend zu sein, erfah­ren sie von ihnen den­noch in der ein oder ande­ren – noch so per­fi­den Form – Lie­be. Ben­der bekommt nur Belei­di­gun­gen, Dro­hun­gen und Schlä­ge und hat auch kaum Aus­sich­ten, irgend­wann aus sei­nem Milieu aus­zu­bre­chen. Er rebel­liert, trotzt und pro­vo­ziert – und wird von sei­nem Umfeld dafür nur noch mehr stig­ma­ti­siert, wodurch sei­ne Per­spek­ti­ven im Leben wei­ter schwinden.

Wenn Ben­der die ande­ren Figu­ren ärgert, mobbt und beläs­tigt, dann tut er das vor allem, weil sie Din­ge ver­kör­pern, die ihn frus­trie­ren: Clai­re mit ihren Dia­mant­ohr­ste­ckern reprä­sen­tiert sozia­le Unge­rech­tig­keit, Bri­an hat eine Fami­lie, die sich um ihn sorgt, und Andy bekommt über­all auto­ma­tisch Respekt und Aner­ken­nung. Ver­non als Reprä­sen­tant der Erwach­se­nen­welt, die pau­sen­los auf ihm her­um­hackt, ist ohne­hin das ulti­ma­ti­ve Böse. Die ein­zi­ge Per­son, die er in Ruhe lässt, ist Alli­son, die in der Schul­hier­ar­chie ganz unten steht. Somit muss man Ben­der wenigs­tens zugu­te­hal­ten, dass er offen­bar nur Men­schen pro­vo­ziert, die er als eben­bür­tig oder in irgend­ei­ner Hin­sicht als pri­vi­le­gier­ter wahr­nimmt. Schwä­che­re fasst er nicht an.

Damit ist Ben­der vor allem ein Opfer sei­ner Abstam­mung, tag­täg­lich mit all­ge­gen­wär­ti­ger Unge­rech­tig­keit und Gehäs­sig­keit ihm gegen­über kon­fron­tiert, und er über­spielt sei­ne Ängs­te, sei­ne Min­der­wer­tig­keits­ge­füh­le und sei­ne Ver­letz­lich­keit durch Aggres­si­on. Er ver­sucht, sich Auf­merk­sam­keit und Aner­ken­nung zu erkämp­fen, folgt dabei aber offen­bar auch einer Art von Ehrenkodex.

Letz­te­res lässt ihn ein wenig wie Robin Hood wir­ken: Er ist zwar ein Schur­ke, aber ein fai­rer Schur­ke. Er kämpft auf sei­ne Wei­se gegen Unge­rech­tig­keit und bringt dafür Opfer allein aus Prin­zip. So han­delt er sich zwei zusätz­li­che Mona­te Nach­sit­zen ein, weil er sich wei­gert, Ver­non gegen­über klein bei­zu­ge­ben. Auch ist er es, der die Nach­sit­zer über­haupt erst zusam­men­bringt, indem er die Tür, durch die Ver­non die Schü­ler beob­ach­tet, sabo­tiert und der Grup­pe dadurch ein unge­stör­tes Mit­ein­an­der ermög­licht. Spä­ter, als die Grup­pe ver­bo­te­ner­wei­se die Biblio­thek ver­lässt, lenkt er Ver­non ab und lässt sich zur Stra­fe in eine Abstell­kam­mer sper­ren, damit die ande­ren unge­se­hen wie­der in die Biblio­thek kom­men kön­nen. Nach sei­nem Aus­bruch aus der Besen­kam­mer teilt er sein Mari­jua­na groß­zü­gig mit den ande­ren. Man kann also sagen: Weil Ben­der nichts hat, hat er auch nichts zu ver­lie­ren und ist dadurch frei­er als die ande­ren. Und er lehrt sie indi­rekt, eben­falls frei zu sein.

Zum Ende des Films erkennt er, wie auch die ande­ren, dass jeder von ihnen ein Indi­vi­du­um ist. Wohl zum ers­ten Mal wird er von Men­schen, die auf ihn nor­ma­ler­wei­se her­ab­se­hen wür­den, nicht nur akzep­tiert, son­dern auch als Anfüh­rer aner­kannt. Denn auch wenn er Schwie­rig­kei­ten hat, sei­ne Gefüh­le aus­zu­drü­cken, ver­mut­lich weil er das von Haus aus nie gelernt hat, wird spä­tes­tens zum Ende hin deut­lich, dass hin­ter sei­ner explo­si­ven Fas­sa­de viel Zunei­gung für sei­ne vier neu­en Freun­de steckt. Sonst hät­te er ja nicht sei­nen Kopf für sie hingehalten.

Das ist es wohl auch, was ihn in den Augen sei­nes Lieb­lings­op­fers Clai­re reha­bi­li­tiert. Er hat ein­deu­tig von Anfang an Inter­es­se an ihr und sucht ihre Auf­merk­sam­keit, wenn auch auf sehr plum­pe, sexis­ti­sche Wei­se. Einer­seits weiß er es, wie gesagt, nicht bes­ser, aber ande­rer­seits ist er sich auch des­sen bewusst, dass die Prin­zes­sin mit ihren Dia­mant­ohr­ste­ckern für ihn ohne­hin uner­reich­bar ist. Erst als Clai­re sei­ne Gefüh­le ein­deu­tig erwi­dert … Man schaue sich nur an, wie zärt­lich und brav er plötz­lich ist und wie bereit­wil­lig er zugibt, dass er ihren Lip­pen­stift-Trick, den er vor­hin ins Lächer­li­che gezo­gen hat, in Wirk­lich­keit gar nicht eklig fand. Durch die Grup­pe und spe­zi­ell durch Clai­re hat er eine Auf­wer­tung erfah­ren, die schließ­lich mit dem Dia­mant­ohr­ste­cker, den Clai­re ihm schenkt, auch eine mate­ri­el­le Aus­prä­gung bekommt. Als er nicht mehr die Not­wen­dig­keit ver­spürt, ande­re – und spe­zi­ell Clai­re – zu pro­vo­zie­ren, unter­lässt er das auch.

Allison Reynolds

Die „Aus­ge­flipp­te“ Alli­son Rey­nolds unter­schei­det sich von den ande­ren Nach­sit­zern inso­fern, als dass sie nichts ver­bro­chen hat und gekom­men ist, weil sie sonst nichts zu tun hat­te. Als sie das gegen Ende des Films ent­hüllt, ist es bei ihrer exzen­tri­schen Art nicht mehr ver­wun­der­lich. Und bereits die Art und Wei­se, wie sie zur Schu­le erscheint, unter­schei­det sich von der der ande­ren: Wäh­rend Clai­re, Bri­an und Andy noch ein letz­tes Gespräch mit ihren Eltern haben und Ben­der selbst­be­wusst über die Stra­ße mar­schiert, wird Alli­son wie ein Stück Müll ein­fach abge­la­den und als sie sich zum Auto­fens­ter beugt, um sich zu ver­ab­schie­den, fährt das Auto ein­fach weg. Das ist eine sehr herz­zer­rei­ßen­de Andeu­tung für den Grund, war­um sie so exzen­trisch ist.

Wäh­rend des Nach­sit­zens fällt Alli­son vor allem dadurch auf, dass sie wei­test­ge­hend unauf­fäl­lig ist. Sie sitzt allein in der ent­fern­tes­ten Ecke, spricht die ers­ten zwei Drit­tel des Films über kaum, beob­ach­tet die ande­ren und macht ihr eige­nes Ding. Den­noch ist sie bei allen Unter­neh­mun­gen der Grup­pe mit von der Par­tie, stiehlt klei­ne Andenken und lenkt durch exzen­tri­sche Aktio­nen die all­ge­mei­ne Auf­merk­sam­keit auf sich, bei­spiels­wei­se als sie sich ein Corn­flakes-Sand­wich zube­rei­tet und es geräusch­voll verspeist.

Alli­son sen­det wider­sprüch­li­che Bot­schaf­ten aus: Einer­seits hält sie sich strikt im Hin­ter­grund und ver­wei­gert wei­test­ge­hend direk­te Kom­mu­ni­ka­ti­on, ande­rer­seits aber drängt sie sich in Momen­ten, in denen man es am wenigs­ten erwar­tet, plump und exzen­trisch in den Vor­der­grund. Das ers­te Mal, dass sie aktiv auf ande­re zugeht, kippt sie vor Bri­an und Andy den Inhalt ihrer Tasche aus. Sie möch­te dabei geheim­nis­voll und edgy wir­ken und sagt, dass sie ihre Fami­lie „unbe­frie­di­gend“ fin­det und weg­lau­fen möch­te. Als Andy aber ernst­haft wis­sen will, was mit ihr los ist, faucht sie ihn an und läuft weg. Sie hat offen­sicht­lich Rede­be­darf, aber sie traut sich nicht.

Andy durch­schaut ihre Fas­sa­de. Sei­nen ers­ten Dia­log mit ihr hat­te er wäh­rend des Geträn­ke­holens und war der­je­ni­ge, der ihn initi­iert hat. Damals war wohl eine Mischung aus Small­talk und Neu­gier­de sei­ne Moti­va­ti­on, aber nach der Taschen­sze­ne scheint er ernst­haft wis­sen zu wol­len, was hin­ter ihrer Art steckt. Letzt­end­lich schafft er es, dass sie sich ihm anver­traut und gesteht, dass ihre Eltern sie igno­rie­ren. Dabei wirkt Alli­son erschüt­tert, dass jemand sie tat­säch­lich wahr­nimmt, ihr zuhört und mit ihr mitfühlt.

Dadurch wird klar, dass Alli­son sich durch die Käl­te ihrer Eltern als min­der­wer­tig emp­fin­det. In ihrem Inne­ren will sie Auf­merk­sam­keit und Bestä­ti­gung, aber aus Angst vor Ableh­nung hat sie sich einen dicken Pan­zer der Exzen­trik zuge­legt, um ande­re Men­schen auf Abstand zu halten.

Die­sen Pan­zer baut sie ab, als sie von den ande­ren Nach­sit­zern und spe­zi­ell Andy Akzep­tanz erfährt. Und als sie sich den ande­ren öff­net, öff­nen sie sich auch ihr. Schließ­lich nimmt die­ser Wan­del auch eine phy­si­sche Form an, als sie zulässt, dass Clai­re ihr ein klei­nes Make­over ver­passt: Am Ende des Films ist Alli­son eine Prin­zes­sin und wirkt wie ein gewöhn­li­cher Teen­ager. Außer dass sie es sich nicht neh­men lässt, einen Auf­nä­her von Andys Jacke zu stibitzen.

Eben­so wie die Bezie­hung von Clai­re und Ben­der wird die­ser Punkt jedoch kon­tro­vers dis­ku­tiert: Es wird vor­ge­wor­fen, das Make­over berau­be sie ihrer Per­sön­lich­keit und sen­de die Bot­schaft, dass man sich einem ober­fläch­li­chen Schön­heits­ide­al beu­gen muss, um einen Mann zu erobern. Und ich muss sagen, als ich den Film im Teen­ager-Alter gese­hen habe und Alli­sons exzen­tri­sche Art sehr moch­te, war ich von dem Make­over eben­falls ent­täuscht. Aller­dings bin ich, wäh­rend mei­ner Schul­zeit auch eine Alli­son, seit­dem älter gewor­den und hat­te auch einen ähn­li­chen Moment. Und mitt­ler­wei­le fin­de ich, dass Kri­tik die­ser Art Alli­sons Gefüh­le igno­riert. Denn ihre Exzen­trik ist kein indi­vi­du­el­ler Stil und kein Aus­druck ihrer Per­sön­lich­keit, son­dern, wie gesagt, ein Pan­zer, eine Gefäng­nis­zel­le, in die sie sich selbst gesperrt hat. Das Make­over drückt ihre Befrei­ung aus und das Ent­de­cken neu­er Facet­ten an sich. Aus Erfah­rung wür­de ich sagen, dass Alli­son nach die­sem Make­over expe­ri­men­tie­ren und neue Aus­drucks­for­men für ihre Per­sön­lich­keit fin­den wird. Was Andy angeht, so hat er sich auch vor dem Make­over für sie inter­es­siert und dass sie nun aus­sieht wie eine Prin­zes­sin, ist da nur das Sahnehäubchen.

Gemeinsame Rebellion gegen die Erwachsenen

Bei all ihren Unter­schie­den haben die fünf Haupt­fi­gu­ren eine ent­schei­den­de Gemein­sam­keit:

Sie wer­den von Erwach­se­nen unter­drückt, spe­zi­ell von ihren Eltern, sie wer­den stig­ma­ti­siert und auf einen bestimm­ten Lebens­pfad gedrängt, den sie sich nicht aus­ge­sucht haben. Sie alle sind am Anfang des Films auf direk­tem Wege, so zu wer­den wie ihre Eltern, und als sie das erken­nen, macht es ihnen Angst.

Die­se Unter­drü­ckung wird im Film haupt­säch­lich durch den Ant­ago­nis­ten Richard Ver­non reprä­sen­tiert und alle fünf Haupt­fi­gu­ren rebel­lie­ren gegen ihn auf die ein oder ande­re Wei­se. Zwar zeigt nur Ben­der sei­nen Wider­stand offen, aber die ande­ren Nach­sit­zer decken ihn äußerst bereit­wil­lig, wenn er mal wie­der etwas ange­stellt hat, auch wenn sie ihn nach­her kri­ti­sie­ren und sich für die Befol­gung von Ver­nons Anwei­sun­gen aussprechen.

Die Abnei­gung gegen Ver­non eint sie also von Anfang an und im Lau­fe des Tages ent­de­cken sie auch all die ande­ren Gemein­sam­kei­ten. Und ihr tat­säch­li­cher Wider­stand gegen Ver­non, die Erwach­se­nen und die Gesell­schaft gene­rell besteht dar­in, die ste­reo­ty­pen Vor­stel­lun­gen von­ein­an­der zu begra­ben und sich gegen­sei­tig als lie­bens­wür­di­ge Indi­vi­du­en anzu­er­ken­nen:

Haben sie am Anfang noch eine hier­ar­chi­sche Sitz­ord­nung mit dem „Schul­a­del“ in der ers­ten Rei­he, dem Rebell, der dem „Adel“ buch­stäb­lich im Nacken sitzt, in der zwei­ten, dem nerdi­gen Schlau­kopf etwas abseits, aber immer noch in der zwei­ten Rei­he und der exzen­tri­schen Außen­sei­te­rin in der ent­fern­tes­ten Ecke, ver­las­sen sie die Schu­le am Ende mehr oder weni­ger in einer Rei­he, auf einer Höhe.

Sie haben sich von den Ste­reo­ty­pen und Stig­ma­ta der Erwach­se­nen gelöst und die­se Werk­zeu­ge der Unter­drü­ckung kön­nen ihnen nichts mehr anha­ben. Sie haben sich gegen­sei­tig befreit.

… Oder nicht?

Fazit: Was passiert am Montag?

Gegen Ende des Films stellt Bri­an die Fra­ge, ob die Fünf am Mon­tag, wenn sie wie­der in Gesell­schaft ihrer jewei­li­gen Cli­quen sind, immer noch Freun­de sein wer­den. Die Mei­nun­gen gehen dabei aus­ein­an­der und das Ende des Films lässt die Fra­ge eben­falls offen. Dem­entspre­chend dis­ku­tie­ren die Zuschau­er bis an den heu­ti­gen Tag, wie die Situa­ti­on am Mon­tag aus­se­hen wird.

Ich per­sön­lich war dabei schon in bei­den Lagern, sowohl im rea­lis­tisch-pes­si­mis­ti­schen mit der Ansicht, dass sie am Mon­tag so tun wer­den, als wür­den sie sich nicht ken­nen, als auch im roman­tisch-opti­mis­ti­schen, wo man an den Erhalt der Freund­schaft glaubt.

Nach die­ser Ana­ly­se ten­die­re ich mehr zur opti­mis­ti­sche­ren Sei­te. Ich kann ein­fach nicht abwei­sen, dass die Fünf eine Inti­mi­tät erlebt haben wie wohl noch nie zuvor in ihren Cli­quen, und ein so inten­si­ves Erleb­nis muss ein­fach Spu­ren hin­ter­las­sen. Immer­hin haben die Fünf durch ihr Mit­ein­an­der eine Mög­lich­keit gefun­den, sich ihren tiefs­ten Ängs­ten zu stel­len. Sie haben Frei­heit gekos­tet und sie sind noch jung genug für einen Kurs­wech­sel, um eben nicht so zu wer­den wie ihre Eltern. Ich den­ke zwar nicht, dass sie öffent­lich als Cli­que auf­tre­ten wer­den, aber ich kann mir vor­stel­len, dass sie auch wei­ter­hin für­ein­an­der da sein wer­den. Sonst hät­te das kathar­ti­sche Mit­ein­an­der im Film doch kei­ne Bedeutung.

Unterm Strich jedoch muss wohl jeder Zuschau­er selbst ent­schei­den, wie es am Mon­tag wei­ter­geht. Und die­se Ent­schei­dung sagt wie­der­um sehr viel über einen selbst aus und über die eige­ne Situa­ti­on zum jewei­li­gen Zeitpunkt.

Daher will ich nie­man­dem vor­schrei­ben, was die rich­ti­ge Ant­wort ist, und wäre sehr gespannt auf Dei­ne Gedan­ken zu dem Thema.

2 Kommentare

  1. Hi!

    Ich find dei­ne Ana­ly­se super span­nend und stim­me grund­sätz­lich auch zu.
    Zum The­ma wie geht es am Mon­tag wei­ter den­ke ich auch nicht, dass sie als Cli­que auf­tre­ten wür­den. Ich kann mir aber vor­stel­len, dass sie sich im Flur wis­send anlä­cheln und am nächs­ten Sams­tag wie­der tref­fen – schließ­lich haben sie ja qua­si am Ende einen „Club“ gegrün­det und wenn ich mich rich­tig erin­ne­re, sagt einer der Cha­rak­te­re „See you next Satur­day“. Viel­leicht hab ich es mir aber auch falsch gemerkt und es ist nicht an die Grup­pe gerich­tet son­dern von Ben­der an Ver­non. Als letz­tes kann ich mir auch vor­stel­len, dass ein wei­te­rer Grund war­um Ben­der immer mehr sams­tags nach­sit­zen pro­vo­ziert ist, um nicht zu Hau­se sein zu müs­sen. Aber viel­leicht ist das auch etwas weit her­ge­holt. Lg!

    Yuna
    1. Ich glau­be, das „See you next Satur­day“ war zwi­schen Ben­der und dem Haus­meis­ter, weil Ben­der ja gefühlt bis zum Rest sei­nes Lebens nach­sit­zen muss. Und dass er das pro­vo­ziert, könn­te viel­leicht sogar sein. Ist zumin­dest eine inter­es­san­te Theorie.
      Jeden­falls kann ich mir das mit mit dem Wis­send-Anlä­cheln auch gut vorstellen.

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