Erzählperspektive: Einhalten oder wechseln?

Erzählperspektive: Einhalten oder wechseln?

Vie­le Autoren schwö­ren auf den Tipp, man sol­le die gewähl­te Erzähl­per­spek­ti­ve streng ein­hal­ten. Doch manch­mal ist ein Per­spek­tiv­wech­sel bes­ser. In die­sem Arti­kel bespre­chen wir detail­liert, was es mit dem Ein­hal­ten und Wech­seln von Erzähl­per­spek­ti­ven auf sich hat: Wann soll­te man sie ein­hal­ten? Wann wech­seln? Und was soll­te man sonst noch beachten?

Die Foli­en für die­ses Video gibt es für Ste­ady-Abon­nen­ten und Kanal­mitglieder auf You­Tube als PDF zum Download.

Ein häu­fi­ger Schreib­tipp lau­tet, die gewähl­te Erzähl­per­spek­ti­ve streng ein­zu­hal­ten. Man­che sehen die­sen Tipp sogar als regel­rech­te Schreibregel.

Was ich von Schreib­re­geln hal­te, habe ich bereits in einem eigen­stän­di­gen Video erläu­tert. Kurz zusam­men­ge­fasst bin ich der Mei­nung, dass es kei­ne Schreib­re­geln gibt. – Nur Schreib­tipps, die man befol­gen kann oder auch nicht. Je nach dem, was die eige­ne Geschich­te braucht.

Damit kann auch bei der Erzähl­per­spek­ti­ve jeder Autor frei ent­schei­den, ob er sie ein­hält oder nicht.

Was bedeu­tet es also, die gewähl­te Erzähl­per­spek­ti­ve ein­zu­hal­ten? Wor­auf muss man ach­ten? Und wann sind Per­spek­tiv­wech­sel sinn­voll? Wie setzt man sie am bes­ten um?

Über all das reden wir in die­sem Artikel.

Erzählperspektiven allgemein

Bevor wir jedoch über das Ein­hal­ten und Wech­seln von Erzähl­per­spek­ti­ven reden, müs­sen kurz auf Erzähl­per­spek­ti­ven all­ge­mein eingehen.

Wenn Du schon eine Wei­le dabei bist, dann weißt Du, dass ich die ver­ball­horn­te Vari­an­te von Stan­zels Typen­kreis, die man in der Schu­le lernt, von gan­zem Her­zen ableh­ne. – Und davon abge­se­hen bin ich ohne­hin ein Genet­te-Fan­girl. Als sol­ches ope­rie­re ich nur ungern mit den Kon­zep­ten „Ich-Erzäh­ler“, „per­so­na­ler Erzäh­ler“ und „aukt­oria­ler Erzäh­ler“. Den „neu­tra­len Erzäh­ler“ leh­ne ich als stu­dier­te Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­le­rin sowie­so ab.

Wenn Du Dich mit Erzähl­per­spek­ti­ven gene­rell beschäf­ti­gen möch­test, dann emp­feh­le ich mei­nen Arti­kel über Stan­zels Typen­kreis und die kom­plet­te Rei­he zu Genet­tes Erzähl­theo­rie.

Für die­sen Arti­kel möch­te ich aber den­noch zwei Punk­te beson­ders betonen:

  • In Stan­zels Typen­kreis gehen die drei Erzähl­si­tua­tio­nen flie­ßend inein­an­der über. Die Erzäh­ler­ty­pen sind also kei­nes­wegs strikt getrennt. Genet­te hin­ge­gen brö­selt die Erzähl­per­spek­ti­ve in vie­le Ein­zel­ka­te­go­rien auf. Und die bei­den ein­zi­gen Kate­go­rien, die für das heu­ti­ge The­ma über­haupt von Inter­es­se sind, sind Modus und teil­wei­se Stim­me. In den ande­ren drei Kate­go­rien kommt es in den meis­ten Geschich­ten ganz natür­lich zu Wechseln.
  • Sowohl Stan­zel als auch Genet­te beob­ach­ten in der Lite­ra­tur völ­lig legi­ti­me Brü­che der Erzähl­per­spek­ti­ve. Stan­zel spricht in die­sem Fall von einem dyna­mi­schen Erzäh­ler. Genet­te hat in der Kate­go­rie des Modus die varia­ble Foka­li­sie­rung.

Bei Brü­chen der Erzähl­per­spek­ti­ve sind vor allem zwei Teil­aspek­te von Bedeutung:

  • die Foka­li­sie­rung, d.h. durch wes­sen Augen der Erzäh­ler auf das Gesche­hen blickt, und
  • ob der Erzäh­ler hete­ro- oder homo­die­get­sich ist, was oft auf die Fra­ge hin­aus­läuft, ob der Erzäh­ler in der ers­ten oder drit­ten Person 

Auf die­se Aspek­te wer­den wir uns nach­fol­gend konzentrieren.

Tipps: Erzählperspektive einhalten

Der Tipp, die gewähl­te Erzähl­per­spek­ti­ve strikt ein­zu­hal­ten, hat einen ganz ein­fa­chen Grund:

Dadurch kann sich der Leser ohne Brü­che vom Erzähl­strom trei­ben lassen.

Die Erzähl­per­spek­ti­ve defi­niert die Posi­ti­on, von der aus der Leser das Gesche­hen erlebt. Ein plötz­li­cher Wech­sel bedeu­tet damit auto­ma­tisch, dass der Leser gewis­ser­ma­ßen „ent­wur­zelt“ wird: Plötz­lich ist da eine Distanz zu den Figu­ren, mit denen er sich bis­her iden­ti­fi­ziert hat, der Text liest sich irgend­wie falsch und die gan­ze Geschich­te fühlt sich ganz anders an. Schlimms­ten­falls rui­niert eine sol­che Ent­frem­dung das gesam­te Leseerlebnis.

Wenn Du also kei­nen guten Grund hast, dem Leser eine sol­che „Ent­wur­ze­lung“ anzu­tun, dann hal­te die Erzähl­per­spek­ti­ve bit­te ein.

Doch bevor Du die Erzähl­per­spek­ti­ve über­haupt ein­hal­ten kannst, musst Du sie sorg­fäl­tig aus­wäh­len. Damit Du spä­ter auch gar nicht erst in Ver­su­chung kommst, sie zu brechen.

Klä­re also mög­lichst früh­zei­tig für Dich selbst:

Was muss der Erzäh­ler leis­ten? Wel­che Infor­ma­tio­nen muss er dem Leser ver­mit­teln? Wie soll er die­se Infor­ma­tio­nen vermitteln?

Aus Dei­nen Ant­wor­ten auf die­se Fra­gen erge­ben sich wei­te­re Überlegungen:

Wer ist der Erzäh­ler bzw. durch wes­sen Augen blickt er? Wo befin­det er sich inner­halb der Geschich­te? Steckt er im Kör­per einer Figur oder schwebt er all­wis­send über dem Gesche­hen? Was weiß er und was weiß er nicht?

„Froschperspektive“: Ich-Erzähler, personaler Erzähler, interne Fokalisierung

Blickt der Erzäh­ler durch die Augen einer Figur, spricht Genet­te von inter­ner Foka­li­sie­rung. Bei Stan­zel ist sie ein Aspekt der per­so­na­len und der Ich-Erzähl­si­tua­ti­on.

Erzählst Du die Geschich­te also aus der Sicht einer oder meh­re­rer Reflek­tor­fi­gu­ren, soll­test Du an einem Grund­prin­zip festhalten:

Beach­te nach Mög­lich­keit alle fünf Sin­ne der Reflek­tor­fi­gur - und nur der Reflek­tor­fi­gur.

Was nimmt die­se Figur wahr und was nicht? Stim­men die­se Wahr­neh­mun­gen mit der Wirk­lich­keit über­ein oder sind sie feh­ler­haft? Der Blick durch die Augen einer Reflek­tor­fi­gur sorgt für emo­tio­na­le Nähe. Aber gleich­zei­tig ist der Leser von allem abge­schnit­ten, was nicht in den Wahr­neh­mungs­ho­ri­zont der Figur fällt. Damit ist er oft auch weni­ger in der Lage, die Feh­ler und Irr­tü­mer der Figur als sol­che zu erkennen.

Ein häu­fi­ger Feh­ler beim Ein­hal­ten der inter­nen Foka­li­sie­rung sind äuße­re Beschrei­bun­gen der Reflek­tor­fi­gur:

„Pip­pin hat­te die Knie ange­zo­gen und hielt den Ball zwi­schen ihnen. Er beug­te sich tief dar­über und sah aus wie ein nasch­haf­tes Kind, das sich in einem Win­kel fern von den ande­ren über eine Schüs­sel mit Essen hermacht.“
J. R. R. Tol­ki­en: Der Herr der Rin­ge: Die zwei Tür­me, 3. Buch, 11. Kapi­tel: Der Palantír.

Hier kann Pip­pin selbst nicht wis­sen, dass er wie ein „nasch­haf­tes Kind“ aus­sieht. Das ist ganz klar ein Blick von außen. Natür­lich liegt beim Herrn der Rin­ge eine Null­fo­ka­li­sie­rung vor und des­we­gen ist die­se Stel­le kein Bruch der Erzähl­per­spek­ti­ve. Doch vie­le uner­fah­re­ne Autoren bin­den sol­che Außen­be­ob­ach­tun­gen ger­ne in ihre intern foka­li­sier­ten Erzäh­lun­gen ein – und stö­ren damit den Lese­fluss ihrer Geschichte.

Manch­mal erscheint eine Außen­sicht auf die Reflek­tor­fi­gur jedoch not­wen­dig. Übli­cher­wei­se ent­steht das Pro­blem am Anfang einer Geschich­te, wenn der Autor das Aus­se­hen sei­ner Reflek­tor­fi­gur beschrei­ben will. Das hat zur Her­aus­bil­dung der kli­schee­haf­ten „Spie­gel­sze­ne“ geführt:

In einer sol­chen Sze­ne blickt die Reflek­tor­fi­gur in den Spie­gel, damit der Erzäh­ler ihr Aus­se­hen beschrei­ben kann.

Oft tra­gen sol­che „Spie­gel­sze­nen“ jedoch nichts zur Geschich­te bei und sind mitt­ler­wei­le – wie gesagt – ein Kli­schee. Wenn eine Spie­gel­sze­ne in Dei­ner Geschich­te jen­seits der äuße­ren Beschrei­bung der Reflek­tor­fi­gur kei­ne Daseins­be­rech­ti­gung hat, soll­test Du auf sie verzichten.

Eben­falls gefähr­lich für die inter­ne Foka­li­sie­rung sind Begleit­sät­ze bei Gedan­ken und Wahr­neh­mun­gen der Reflek­tor­fi­gur:

„Fritz­chen sah, wie Lies­chen über die Stra­ße lief. Sie hat es wohl eilig, dach­te er.“

„Fritz­chen sah“ und „dach­te er“ schaf­fen Distanz zur Figur. Denn wenn wir etwas beob­ach­ten oder den­ken, dann den­ken wir in der Regel nicht dar­an, dass wir es sehen oder den­ken. Wir sehen und den­ken ein­fach. Und weil wir das Gesche­hen ja durch die Augen der Reflek­tor­fi­gur beob­ach­ten, ist ohne­hin klar, dass die Wahr­neh­mun­gen und Gedan­ken der Reflek­tor­fi­gur gehö­ren. Daher könn­te das Bei­spiel von eben so umfor­mu­liert werden:

„Drü­ben beim Buch­la­den lief Lies­chen über die Stra­ße. Sie hat­te es wohl eilig.“

„Vogelperspektive“: Auktorialer Erzähler, Nullfokalisierung

Die aukt­oria­le Per­spek­ti­ve bzw. die Null­fo­ka­li­sie­rung bie­tet dage­gen mehr Mög­lich­kei­ten und ist leich­ter ein­zu­hal­ten.

Denn hier kann der Erzäh­ler belie­big zwi­schen dem All­wis­sen der „Vogel­per­spek­ti­ve“ und den vie­len „Frosch­per­spek­ti­ven“ der ein­zel­nen Figu­ren sprin­gen, ohne dass ein Bruch ent­steht. Der Preis, den man zahlt, ist meis­tens eine schwä­che­re emo­tio­na­le Bin­dung zu den ein­zel­nen Figuren.

Der Vor­teil ist, dass die aukt­oria­le Erzähl­si­tua­ti­on bzw. die Null­fo­ka­li­sie­rung bes­ser geeig­net ist, um „grö­ße­re“ Geschich­ten zu erzäh­len mit vie­len Figu­ren, kom­ple­xen Zusam­men­hän­gen und ver­wo­be­nen Hand­lungs­strän­gen. Damit ist die­se „Vogel­per­spek­ti­ve“, die nach Belie­ben in die „Frosch­per­spek­ti­ven“ ein­zel­ner Figu­ren „hin­ein­zoomt“, ziem­lich nah am Film­gen­re mit sei­nem Wech­sel zwi­schen Tota­len und Großaufnahmen.

Ein lite­ra­ri­sches Bei­spiel für einen gut umge­setz­ten Wech­sel zwi­schen „Tota­len“ und „Groß­auf­nah­men“ ist Quo Vadis? von Hen­ryk Sienkiewicz:

Wäh­rend des Bran­des vom Rom lie­fert der Erzäh­ler all­ge­mei­ne Beschrei­bun­gen, wie die unter­schied­li­chen Bevöl­ke­rungs­grup­pen mit der Kata­stro­phe umge­hen, die all­ge­gen­wär­ti­ge Anar­chie, die Aus­brei­tung des Feu­ers … Die Aus­ma­ße der Tra­gö­die und die poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Bedeu­tung des Bran­des wer­den spür­bar. Doch gleich­zei­tig schlüpft der Erzäh­ler hin und wie­der in die Schu­he des Prot­ago­nis­ten Vini­ci­us, der in dem all­ge­mei­nen Cha­os sei­ne Ver­lob­te sucht. Damit geht die Geschich­te des Prot­ago­nis­ten vor­an und der Leser spürt, was der Brand für ihn per­sön­lich bedeutet.

Erzählen in der 1. und 3. Person: Homo- und heterodiegetischer Erzähler

Die ein­zi­ge Art von Per­spek­tiv­bruch, die beim null­fo­ka­li­sier­ten Erzäh­ler auf­tre­ten kann, ist der Wech­sel zwi­schen einer Erzäh­lung in der ers­ten und drit­ten Per­son. Also zwi­schen dem Ich- und dem Er-/Sie-Erzäh­ler. Und selbst beim intern foka­li­sier­ten Erzäh­ler fällt ein sol­cher Bruch sofort ins Auge, obwohl der Wahr­neh­mungs­ho­ri­zont eines per­so­na­len und eines Ich-Erzäh­lers oft nahe­zu iden­tisch ist.

Über­le­ge Dir also genau, ob der Erzäh­ler Teil der erzähl­ten Welt sein soll oder nicht. Ob er zugleich der Prot­ago­nist ist oder nicht. Ob er das Wort „ich“ in den Mund nimmt oder nicht.

Wäh­rend ein homo­die­ge­ti­scher Erzäh­ler (Teil der erzähl­ten Welt), immer „ich“ sagt, kann ein hete­ro­die­ge­ti­scher Erzäh­ler (außer­halb der erzähl­ten Welt) sich aus­su­chen, ob er das tut oder nicht. Doch wofür Du Dich auch ent­schei­dest: Fäl­le die Ent­schei­dung bewusst und hal­te an ihr fest!

Behal­te stets im Hin­ter­kopf, wo der Erzäh­ler sich in Bezug auf die Geschich­te befin­det. Dann soll­test Du auch nicht in Ver­su­chung kom­men, die ers­te und die drit­te Per­son zu vermischen.

Ein nicht zu unter­schät­zen­der Aspekt der Ent­schei­dung ist der Gebrauch von Pro­no­men, wenn die Haupt­fi­gur mit ande­ren Figu­ren interagiert:

Mal ange­nom­men, der Prot­ago­nist ist Fritz­chen und der Erzäh­ler benutzt die drit­te Per­son. Wenn Fritz­chen mit Lies­chen spricht, kann der Erzäh­ler ihre Namen durch „er“ und „sie“ erset­zen und es bleibt klar, wer was tut und sagt. Inter­agiert Fritz­chen hin­ge­gen mit Max, ist jeder von ihnen ein „Er“.

Etwas weni­ger mar­kant ist das Pro­blem mit „sie“ als drit­te Per­son Sin­gu­lar und drit­te Per­son Plu­ral. Denn hier gibt in der Regel die übri­ge Gram­ma­tik Auf­schluss dar­über, wel­ches „sie“ gera­de vor­liegt – ob es also um Lies­chen oder die vie­len Men­schen auf der Stra­ße geht.

Sicher vor jeder Art von Ver­wechs­lun­gen ist dage­gen die ers­te Per­son. Denn ein „Ich“ als Prot­ago­nist hat ein Per­so­nal­pro­no­men für sich allein. Damit ist ein Ich-Erzäh­ler ein biss­chen „beque­mer“ zu schrei­ben. Zumal das Wort „ich“ den Autor erfah­rungs­ge­mäß immer wie­der an die ein­ge­schränk­te Per­spek­ti­ve der Reflek­tor­fi­gur erin­nert. Das ver­rin­gert die Gefahr, in die aukt­oria­le Erzähl­si­tua­ti­on abzudriften.

Damit ist ein Ich-Erzäh­ler - mal abge­se­hen von den indi­vi­du­el­len Anfor­de­run­gen der jewei­li­gen Geschich­te – für Anfän­ger tat­säch­lich bes­ser geeig­net als er Er-/Sie-Erzäh­ler. Doch mit ein wenig Übung und Auf­merk­sam­keit steht der Er-/Sie-Erzäh­ler dem Ich-Erzäh­ler in nichts nach:

Um Ver­wechs­lun­gen beim „Er“ zu ver­mei­den, kann der Erzäh­ler häu­fi­ger auf die Namen der Figu­ren zurück­grei­fen. Vie­le Autoren befürch­ten zwar, dass die stän­di­ge Namens­nen­nung den Leser auf Dau­er stö­ren könn­te. Doch erfah­rungs­ge­mäß ist das nicht der Fall. Über Namen wird – wie über häu­fi­ge Wör­ter wie „sag­te“ – oft ein­fach drü­ber­ge­le­sen. Solan­ge die Namen also nicht all­zu pene­trant benutzt wer­den, fällt ihre häu­fi­ge Ver­wen­dung nicht auf.

Tipps: Erzählperspektive wechseln

Wir haben ja gera­de gesagt:

  • Die inter­ne Foka­li­sie­rung baut Nähe zur Reflek­tor­fi­gur auf.

Und:

  • Die Null­fo­ka­li­sie­rung ist gut geeig­net, um „grö­ße­re“ Geschich­ten zu erzäh­len.

Doch was ist, wenn man die Vor­tei­le bei­der Foka­li­sie­run­gen kom­bi­nie­ren möch­te?

Fol­gen­de Mög­lich­kei­ten bie­ten sich an:

  • Man kann den aukt­oria­len null­fo­ka­li­sier­ten Erzäh­ler stär­ker und län­ger in das Inne­re der ein­zel­nen Figu­ren „zoo­men“ lassen.
  • Man kann die Infor­ma­tio­nen, die dem intern foka­li­sier­ten Erzäh­ler nicht vor­lie­gen, in Dia­lo­gen und ande­ren Inter­ak­tio­nen ein­flie­ßen las­sen. Zum Bei­spiel kön­nen die ande­ren Figu­ren dar­in ihre Gefüh­le ausdrücken.
  • Ansons­ten kön­nen die ande­ren Per­spek­ti­ven, grö­ße­re Zusam­men­hän­ge und Über­blicks­dar­stel­lun­gen auch in Bin­nen­er­zäh­lun­gen unter­ge­bracht werden.

Aber natür­lich kann man auch den Erzäh­ler selbst „umpflan­zen“

Mehrere „Ichs“ oder Reflektorfiguren

Gera­de, wenn es in einer Geschich­te meh­re­re Hand­lungs­strän­ge gibt, die auch räum­lich von­ein­an­der getrennt sind, bie­tet es sich an, zwi­schen deren „Frosch­per­spek­ti­ven“ zu sprin­gen. Der Unter­schied zum aukt­oria­len bzw. null­fo­ka­li­sier­ten Erzäh­ler ist dabei, dass es kei­ne all­ge­mei­nen Beschrei­bun­gen aus „Vogel­per­spek­ti­ve“ gibt.

Sinn­voll ist sol­ches „Per­spek­tiv­sprin­gen“ auch, wenn es meh­re­re Haupt­fi­gu­ren gibt, die sich zwar alle an einem Ort befin­den, aber gleich wich­tig sind und eine rele­van­te Cha­rak­ter­ent­wick­lung durch­ma­chen.

Und weil bei sol­chem „Per­spek­tiv­sprin­gen“ des Erzäh­lers vie­les schief­ge­hen kann, hier eini­ge Tipps:

  • Jede Reflek­tor­fi­gur soll­te für die Gesamt­ge­schich­te eine Funk­ti­on haben. Wenn Du eine Per­spek­ti­ve ein­baust, ein­fach weil Du in das Innen­le­ben die­ser Figur ein­tau­chen möch­test, es aber nichts zur Geschich­te bei­trägt, dann ist die­se Per­spek­ti­ve über­flüs­sig. Ver­giss nicht, dass Per­spek­tiv­wech­sel den Leser „ent­wur­zeln“. Tu es ihm also nicht leicht­fer­tig an! Son­dern ori­en­tie­re Dich lie­ber am Lied von Eis und Feu­er: Hier haben die Ereig­nis­se im Leben einer Figur oft direk­te Aus­wir­kun­gen für die ande­ren Hand­lungs­strän­ge. Die Roma­ne haben vie­le Per­spek­ti­ven, aber sie sind alle mit­ein­an­der ver­knüpft und tra­gen zur Gesamt­ge­schich­te bei.
  • Was das Lied von Eis und Feu­er auch gut umsetzt, ist die Regel von nur einer Per­spek­ti­ve pro Kapi­tel. Kla­re Gren­zen schwä­chen den „Ent­wur­ze­lungs­ef­fekt“ der Per­spek­tiv­sprün­ge ein wenig ab: Denn durch das Ende eines Kapi­tels wird der Lese­fluss ohne­hin kurz unter­bro­chen. Die­se „Regel“ kann natür­lich – wenn nötig – auch gebro­chen wer­den. Die Per­spek­ti­ven kön­nen sogar flie­ßend inein­an­der über­ge­hen. Das macht jedoch nur sel­ten Sinn.
  • Ein Pro­blem, das Das Lied von Eis und Feu­er nur teil­wei­se bewäl­ti­gen kann, sind die „Tren­nungs­schmer­zen“ man­cher Leser am Ende eines Kapi­tels über ihre jewei­li­ge Lieb­lings­fi­gur. Es liegt nun mal in der Natur der Leser, dass sie man­che Figu­ren und Hand­lungs­strän­ge lie­ber mögen als ande­re. Lieb­lings­per­spek­ti­ven und Hass­per­spek­ti­ven sind da vor­pro­gram­miert. Somit kann man dem auch nur bedingt ent­ge­gen­wir­ken, indem man jede Per­spek­ti­ve – wie bereits emp­foh­len – rele­vant macht, die Figu­ren mög­lichst sym­pa­thisch und/​oder inter­es­sant und jeden ein­zel­nen Hand­lungs­strang mög­lichst span­nend.
  • Was mit inter­es­san­ten Figu­ren ein­her­geht, sind die unter­schied­li­chen „Stim­men“ die­ser Figu­ren: Wenn Fritz­chens und Lies­chens Kapi­tel sich völ­lig gleich lesen, geht ein guter Teil ihrer Indi­vi­dua­li­tät ver­lo­ren und sie wir­ken weni­ger inter­es­sant. Jeder Mensch hat sei­ne eige­ne Per­sön­lich­keit, sei­ne eige­ne Art der Wahr­neh­mung und sei­ne eige­ne Spra­che. Des­we­gen soll­te der Leser idea­ler­wei­se auch ohne Namens­nen­nung erken­nen kön­nen, aus wes­sen Sicht ein Kapi­tel erzählt wird.
  • Das Umher­sprin­gen zwi­schen Per­spek­ti­ven bringt auch die Gefahr von inhalt­li­chen Wie­der­ho­lun­gen mit sich. Wenn also mehr­mals das­sel­be erzählt wird, nur aus ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven. Das stört in der Regel den Lese­fluss mas­siv, weil der Leser ja wis­sen will, wie es wei­ter­geht, statt­des­sen aber erzählt bekommt, was er bereits weiß. Des­we­gen soll­test Du sol­che inhalt­li­chen Wie­der­ho­lun­gen nach Mög­lich­keit ver­mei­den: Wenn Fritz­chen bereits vom Date mit Lies­chen erzählt hat, dann reicht es, wenn Lies­chen in ihrem Kapi­tel nur kurz erwähnt, dass es statt­ge­fun­den hat, oder nur ein­zel­ne Momen­te her­aus­pickt, die ihr per­sön­lich wich­tig sind. Nach­er­zäh­lun­gen von bereits Bekann­tem sind nur sinn­voll, wenn sie etwas Rele­van­tes zur Geschich­te bei­tra­gen. In allen ande­ren Fäl­len sind sol­che Nach­er­zäh­lun­gen ein No-Go.
  • Wenn man Nach­er­zäh­lun­gen aber ver­mei­den soll – Was ist, wenn man eine Sze­ne mit meh­re­ren Reflek­tor­fi­gu­ren hat? Aus wes­sen Sicht soll­te man erzäh­len? Die Ant­wort auf die­se Fra­gen bekommst Du, wenn Du Dir eini­ge Detail­fra­gen stellst: Wes­sen Per­spek­ti­ve ist an kon­kret die­ser Stel­le am inter­es­san­tes­ten? Für wen steht am meis­ten auf dem Spiel? Wer hat den inter­es­san­tes­ten Kon­flikt? Wes­sen Per­spek­ti­ve passt am bes­ten zum Zweck der Sze­ne? Den­ke gut nach und wäh­le die Per­spek­ti­ve, die am sinn­volls­ten und span­nends­ten ist.

Interessante Beispiele

Das war aber alles nur all­ge­mein und theo­re­tisch. Die Mög­lich­kei­ten, wie Per­spek­tiv­wech­sel in der Pra­xis aus­se­hen kön­nen, sind schier unend­lich. Von Wer­ken wie dem Lied von Eis und Freu­er, in dem Per­spek­tiv­sprin­gen das erzäh­le­ri­sche Grund­prin­zip bil­det, bis hin zu Wer­ken, in denen Per­spek­tiv­wech­sel nur sel­ten vor­kom­men, ist alles erlaubt, solan­ge es zur Geschich­te passt.

Ein inter­es­san­ter Ein­satz von zwei sich abwech­seln­den Per­spek­ti­ven als Sys­tem fin­det sich im Kri­mi Der Tote im Salon­wa­gen von Boris Akunin:

Hier ver­sucht der Detek­tiv Erast Fand­orin nicht den Mör­der zu ermit­teln: Der ist der Anfüh­rer einer links­ra­di­ka­len Ter­ror­or­ga­ni­sa­ti­on – und hat beim Mord buch­stäb­lich die Unter­schrift sei­ner Trup­pe hin­ter­las­sen. Bloß kann der Mör­der nicht gefasst wer­den, weil offen­bar jemand in den höhe­ren Rän­gen der Poli­zei gehei­me Infor­ma­tio­nen an ihn wei­ter­gibt. Somit sucht Fand­orin vor allem nach dem Ver­rä­ter in den eige­nen Reihen.

Fand­orins Kapi­tel wech­seln sich jedoch mit Kapi­teln aus der Sicht Mör­ders ab. Der idea­lis­ti­sche Grin ver­steht sei­nen Ter­ror als Kampf für eine bes­se­re und gerech­te­re Welt. Seit eini­ger Zeit bekommt er mys­te­riö­se Post mit hilf­rei­chen Geheim­in­for­ma­tio­nen über die Plä­ne der Poli­zei. Und er will her­aus­fin­den, wer ihm hilft, war­um und ob das alles nicht eine Fal­le ist. Am Ende begreift er, dass der mys­te­riö­se Drit­te sei­nen Idea­lis­mus nur für per­sön­li­che Zwe­cke missbraucht.

Dadurch ent­steht ein inter­es­san­tes Drei­eck: Fand­orin und Grin sind bei­de Prot­ago­nis­ten der Geschich­te und der mys­te­riö­se Drit­te ist ihr gemein­sa­mer Ant­ago­nist. Gleich­zei­tig erfül­len Fand­orin und Grin die Rol­le eines wei­te­ren Ant­ago­nis­ten für den jeweils ande­ren. Die bei­den sich abwech­seln­den Per­spek­ti­ven des Detek­tivs und des Ter­ro­ris­ten defi­nie­ren die facet­ten­rei­che Natur des Toten im Salon­wa­gen.

Ein wei­te­rer inter­es­san­ter Fall ist auch San­si­bar oder der letz­te Grund von Alfred Andersch:

Hier wird jedes Kapi­tel aus der Sicht einer oder meh­re­rer Figu­ren erzählt. Und obwohl der Erzäh­ler intern foka­li­siert ist, kommt es mit­ten im Kapi­tel ger­ne mal zu Per­spek­tiv­wech­seln. Und in einem extre­men Fall fin­det der Per­spek­tiv­wech­sel sogar mit­ten im Satz statt:

„Er bemerk­te, daß Judith ihren Kopf ganz leicht wen­de­te und ihn ansah, er war ver­sucht, sei­nen Blick zu sen­ken, aber in der glei­chen Sekun­de bezwang er das Gefühl, von dem er nun wuß­te, daß es Furcht war, und sie sahen sich an, noch immer spie­gel­te sich das Leucht­feu­er in ihren Augen, es glänz­te auf und erlosch, ich kann die Far­be sei­ner Augen nicht erken­nen, dach­te Judith, ich stel­le mir vor, daß sie grau sind, viel­leicht von etwas hel­le­rem Grau als sein Anzug, ich möch­te ihn gern ein­mal bei Tag sehen, ich ken­ne nicht ein­mal sei­nen Namen, und Gre­gor frag­te: Wie hei­ßen Sie eigentlich?“
Alfred Andersch: San­si­bar oder der letz­te Grund, Kapi­tel 32: Judith – Gregor.

Die Per­spek­ti­ven von Judith und Gre­gor, die sich zuein­an­der hin­ge­zo­gen füh­len, ver­schmel­zen hier zu einem Satz. Und wie sich an des­sen Ende her­aus­stellt, den­ken sie in die­sem einen Moment tat­säch­lich das­sel­be. Das Paar, das in dem Roman nicht zusam­men­kommt, ist zumin­dest für die­sen Augen­blick Eins.

Eine sehr sel­te­ne Art des Per­spek­tiv­wech­sels ist der Wech­sel zwi­schen der Erzäh­lung in der ers­ten und in der drit­ten Per­son. Wie bereits ange­deu­tet, fällt ein sol­cher Wech­sel in der Regel sehr stark ins Auge und ich ken­ne jen­seits von Erst­lings­wer­ken vol­ler Anfän­ger­feh­ler kaum Bei­spie­le dafür.

Was aber nicht hei­ßen soll, dass es nicht gut umge­setzt wer­den kann. Einer mei­ner Lieb­lings­ro­ma­ne, Im Wes­ten nichts Neu­es von Erich Maria Remar­que, macht das näm­lich vorbildlich:

Der kom­plet­te Roman wird durch einen Ich-Erzäh­ler in der Prä­sens­form erzählt. Nur das Ende – der Tod des Prot­ago­nis­ten wird aukt­ori­al und im Prä­ter­itum beschrie­ben. Damit hat der Autor bewusst die wohl bru­tals­te Form der „Ent­wur­ze­lung“ gewählt: Der Leser wird aus dem Inne­ren des Prot­ago­nis­ten geschleu­dert wie eine See­le aus einem plötz­lich getö­te­ten Körper.

Abschließende Bemerkungen

Dem auf­merk­sa­men Leser wird auf­ge­fal­len sein, dass es noch eini­ge ande­re Din­ge zu erwäh­nen gibt:

Was ist, zum Bei­spiel, mit der Erzäh­lung in der zwei­ten Per­son? Was mit dem sel­te­nen – dafür aber umso mehr fas­zi­nie­ren­den Du-Erzähler?

Tat­säch­lich hat­te ich vor, die­sem The­ma einen gan­zen Arti­kel zu wid­men. Damals fand es in der Krea­tiv­Crew jedoch kei­nen Anklang, also ließ ich es sein. Jetzt kam aus der Krea­tiv­Crew aber doch der Wunsch nach der „Du-Per­spek­ti­ve“. Des­we­gen bekommt sie 2020 einen eige­nen Artikel.

Ein ande­res sel­te­nes Phä­no­men sind Per­spek­ti­ven, die für uns füh­len­de Wesen nur schwer nach­voll­zieh­bar sind. Zum Bei­spiel im Fall einer emo­ti­ons­lo­sen Ali­en­ras­se oder einer Maschi­ne oder von etwas ander­wei­tig Unbe­leb­tem. Für sol­che Per­spek­ti­ven gel­ten unterm Strich aller­dings genau die­sel­ben Prin­zi­pi­en wie für die inter­ne Foka­li­sie­rung bei mensch­li­chen oder men­schen­ähn­li­chen Figu­ren:

Ver­giss nie, wer oder was Dei­ne Reflek­tor­fi­gur ist und was in ihren Wahr­neh­mungs­ho­ri­zont fällt und was nicht.

Wenn die Reflek­tor­fi­gur also kei­ne Gefüh­le kennt, dann wird sie viel­leicht Lies­chens Trä­nen und gesenk­te Mund­win­kel sehen. Sie wird es aber nicht unbe­dingt auto­ma­tisch als Trau­rig­keit inter­pre­tie­ren. Oder sie wird es nur des­we­gen als Trau­rig­keit ver­ste­hen, weil sie irgend­wann gelernt hat, dass Men­schen so ihre Trau­rig­keit aus­drü­cken. Und dar­in liegt die Schwie­rig­keit einer unmensch­li­chen Reflek­tor­fi­gur: Das Prin­zip ist genau­so wie bei Men­schen oder men­schen­ähn­li­chen Wesen, aber man muss auf klit­ze­klei­ne Details ach­ten, um die Per­spek­ti­ve auch wirk­lich ein­zu­hal­ten.

Nicht zuletzt ist da auch noch der viel­leicht wich­tigs­te Punkt:

Egal, ob Du Dich fürs Ein­hal­ten einer bestimm­ten Per­spek­ti­ve ent­schei­dest oder den Erzäh­ler zwi­schen meh­re­ren Reflek­tor­fi­gu­ren umher­sprin­gen lässt:

Du wirst nie­mals alle Leser glück­lich machen.

Man­che Leser wer­den eine bestimm­te Per­spek­ti­ve ver­mis­sen, ande­re wer­den die Sprün­ge oder zumin­dest bestimm­te Reflek­tor­fi­gu­ren has­sen. Des­we­gen kommt es bei der Wahl einer oder meh­re­rer Per­spek­ti­ven immer auf die Geschich­te selbst an:

Was willst Du mit Dei­ner Erzäh­lung errei­chen? Was will Dei­ne Ziel­grup­pe? Und wie bringst Du bei­des am bes­ten unter einen Hut?

Ich wür­de ganz dreist sagen: Wenn Du die­se Fra­gen für Dich geklärt hast, ist das schon die hal­be Miete.

6 Kommentare

  1. In dem meis­ten Lehr­bü­chern zum The­ma Erzähl­tech­nik wer­den mir zu weni­ge BEISPIELE zitiert, anhand derer die Aus­füh­run­gen anschau­lich gemacht wer­den. So auch in dem obi­gen Arti­kel. Mir ist klar, dass sol­ches eine zusätz­li­che Mords­ar­beit für die Autor*innen bedeu­ten wür­de, denn es müss­te ja auch ganz und gar auf eige­nen Recher­chen beru­hen und wäre wohl nur von jeman­dem zu bewäl­ti­gen, der/​die nicht haupt­säch­lich aka­de­mi­sche Tex­te wahr­nimmt, son­dern auf dem Gebiet der Pri­mär­li­te­ra­tur wahn­sin­nig bele­sen ist. Ich wäre jedoch extrem dank­bar, wenn ein kom­pe­ten­ter Mensch, z. B. die Schreib­tech­ni­ke­rin, statt­des­sen wenigs­tens mal eine Lis­te von erzähl­tech­nisch beson­ders gekonn­ten und inter­es­san­ten Erzähl­tex­ten der Welt­li­te­ra­tur, vor­nehm­lich aus dem 20. Jh. (Roma­ne, Novel­len, Kurz­ge­schich­ten) als mög­li­chen STUDIENOBJEKTEN zusam­men­stel­len könnte.

    Hans-Georg Schoelzel
    1. Vie­len herz­li­chen Dank fürs Feed­back! Und ja, mei­ne Arti­kel könn­ten tat­säch­lich näher an der Pra­xis sein bzw. mehr Bei­spie­le haben. Das Pro­blem ist lei­der tat­säch­lich die Umsetz­bar­keit. Für mich allein wäre die­ser Mehr­auf­wand im Moment nicht zu schaf­fen. Ich notie­re mir die Bit­te um mehr Bei­spie­le zu die­sem The­ma jedoch ger­ne als Idee für einen (Ste­ady-)Live­stream; viel­leicht wäre wenigs­tens das eines Tages machbar.
      Noch­mal vie­len Dank für die Anregung!

  2. Dazu ein Tipp aus dem Buch „Die 50 Werk­zeu­ge für gutes Schrei­ben“: Mög­lichst viel sel­ber lesen – und den Text der AutorIn­nen genau auf sol­che tech­ni­schen Fra­gen abklop­fen. Ich muß ein­räu­men, dass es bei mir inso­fern leicht ist, als ich sowie­so eine Lese­rat­te bin (und mein Mann auch, der hat die gan­zen „Klas­si­ker“). Ich neh­me mir ein Buch, das ich in den letz­ten Mona­ten gern gele­sen habe und schaue bewußt auf die Per­spek­ti­ven-Fra­ge, oder dar­auf, wie nah der oder die AutorIn jeweils den Prot­ago­nis­ten ist. Das hilft mir, ein „Gefühl“ dafür zu ent­wi­ckeln. Ich fal­le aber auch immer wie­der auf ver­füh­re­ri­sche Außen-Beschrei­bun­gen rein und bedaue­re, dass ich dann doch dar­auf ver­zich­ten muss…

    Michaela Wöss

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