Buch-Marketing für Autoren

Buch-Marketing für Autoren

Wenn Du ein Buch schreibst, dann willst Du wahr­schein­lich auch, dass es gele­sen wird. Wie erreichst Du das also? Wor­auf musst Du beim Buch selbst ach­ten und wie prä­sen­tierst Du es poten­ti­el­len Lesern? Auf wel­chem Wege erreichst Du sie am bes­ten und mit wel­chen Bot­schaf­ten? Dar­um geht es in die­sem Artikel.

Die Foli­en für die­ses Video gibt es für Ste­ady-Abon­nen­ten und Kanal­mitglieder auf You­Tube als PDF zum Download.

Heu­te schreibt jeder ein Buch. Was macht Dein Buch also beson­ders? Und wie erklärst Du es poten­ti­el­len Lesern?

Die Beant­wor­tung die­ser Fra­gen ist der Kern­punkt des Buch-Mar­ke­tings. Und weil heut­zu­ta­ge jeder Autor dar­auf ange­wie­sen ist, zumin­dest einen Teil des Mar­ke­tings selbst zu über­neh­men, müs­sen wir das The­ma so lang­sam mal anpacken.

Des­we­gen reden wir heu­te über die Grund­la­gen des Mar­ke­tings mit Schwer­punkt auf dem Ver­kauf von Büchern.

Was ist Marketing?

Zual­ler­erst müs­sen wir klä­ren, was Mar­ke­ting über­haupt ist. Denn außer­halb der Mar­ke­ting-Bran­che schei­nen es nur weni­ge wirk­lich zu wis­sen. Meis­tens wird es sogar mit Wer­bung gleich­ge­setzt, obwohl sie nur einen Teil­be­reich des Mar­ke­tings darstellt.

Die ver­ständ­lichs­te und tref­fends­te Defi­ni­ti­on, die ich ken­ne, ist:

Mar­ke­ting ist markt­ori­en­tier­tes Den­ken und Han­deln.

Damit schließt Mar­ke­ting alle Tätig­kei­ten und Ent­schei­dun­gen ein, die sich irgend­wie an den Gege­ben­hei­ten des Mark­tes bzw. der Umwelt ori­en­tie­ren. Dass ich mei­ne Leser duze, war zum Bei­spiel eine sehr bewuss­te stra­te­gi­sche Ent­schei­dung, die auf fol­gen­den Über­le­gun­gen beruht:

Ich bin ja haupt­säch­lich auf You­Tube tätig und die Kli­en­tel, die dort Info­tain­ment-Vide­os kon­su­miert, ist über­wie­gend in mei­nem Alter und jün­ger. Auch sind es ten­den­zi­ell eher jün­ge­re Leu­te, die über­haupt die Zeit haben, sich inten­si­ver mit ihrem Schreib­hob­by zu beschäf­ti­gen, und die noch opti­mis­tisch ihren Träu­men hin­ter­her­ja­gen. Und in die­sen Krei­sen funk­tio­niert eine ver­trau­li­che, fami­liä­re Atmo­sphä­re erfah­rungs­ge­mäß bes­ser. Das soll natür­lich nicht hei­ßen, dass ich mich nicht auch über älte­re Semes­ter freue – denn das tue ich sogar sehr –, aber ich kann mehr Zuschau­er errei­chen, wenn ich von einem jün­ge­ren Publi­kum aus­ge­he. Und außer­dem hat sich bis­her nie­mand von den Älte­ren über das Duzen beschwert: Sie sind in der Regel sehr locker drauf und in ihrem Inne­ren jung, frisch und knackig.

Wie Du an die­sem Bei­spiel erken­nen kannst, beginnt Mar­ke­ting schon beim Pro­dukt selbst: Denn die Mar­ke­ting-Ent­schei­dung, mein Publi­kum zu duzen, ging der Video-Pro­duk­ti­on ja vor­aus. Gib Dich also bloß nicht der Illu­si­on hin, Du könn­test das Mar­ke­ting kom­plett dem Ver­lag oder der Mar­ke­ting-Agen­tur über­las­sen. Denn damit ein Ver­lag, eine Lite­ra­tur- und/​oder eine Mar­ke­ting-Agen­tur mit Dir über­haupt zusam­men­ar­bei­ten möch­te, soll­te Dein Werk bereits markt­taug­lich sein, d. h. Du soll­test beim Kon­zept bereits ers­te Mar­ke­ting-Ent­schei­dun­gen gefällt haben. Und außer­dem wirst Du spä­ter, wenn Dein Buch in die Ver­öf­fent­li­chung geht, auch selbst die Wer­be­trom­mel rüh­ren müs­sen, denn ers­tens wird der Ver­lag mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit kein all­zu gro­ßes Mar­ke­ting-Bud­get für Dein Werk ein­pla­nen und zwei­tens erwar­ten die Leser heut­zu­ta­ge direk­ten Kon­takt zum Autor via Social Media.

Doch bespre­chen wir eins nach dem ande­ren und begin­nen am Anfang, näm­lich – wie gesagt – bei Dei­nem Buch selbst …

USP und Markttauglichkeit

Nie­mand mag 08/​15. Nie­mand will für ein Buch bezah­len, das er schon zwan­zig­tau­sen­mal gele­sen hat. Denn der Mensch ist ein Ent­de­cker, er ist neu­gie­rig und er sehnt sich nach neu­en Eindrücken.

Was macht Dein Buch also beson­ders? Was ist Dein USP?

„USP“ ist dabei die Abkur­zung für „uni­que sel­ling pro­po­si­ti­on“, d. h. „Allein­stel­lungs­merk­mal“. Es ist die Ant­wort auf die Frage:

Was machst Du anders als ande­re Autoren und was haben Dei­ne Leser davon?

Wich­tig sind in die­sem Zusam­men­hang vor allem eine star­ke Prä­mis­se sowie Über­le­gun­gen zu Dei­nem per­sön­li­chen Anlie­gen bzw. Dei­ner Mis­si­on, also was Du mit dem Buch errei­chen möch­test, und zu Dei­ner Qua­li­fi­ka­ti­on, also war­um aus­ge­rech­net Du die­ses Buch schrei­ben solltest.

Zum Bei­spiel:

Meinst Du, Der Herr der Rin­ge wäre so ein glaub­haf­tes Epos über Kame­rad­schaft, Krieg und Mut mit einem der­ma­ßen detail­lier­ten World-Buil­ding und sogar voll­stän­dig her­aus­ge­ar­bei­te­ten Spra­chen gewor­den, wenn Tol­ki­en kein nerdi­ger Phi­lo­lo­ge mit Welt­kriegs­er­fah­rung gewe­sen wäre? Er woll­te eine Mytho­lo­gie für Eng­land erschaf­fen und kann­te sei­ne Mate­rie sehr genau – im Gegen­satz zu sei­nen zahl­rei­chen und weni­ger erfolg­rei­chen Nachahmern.

Neben Prä­mis­se, Anlie­gen und Qua­li­fi­ka­ti­on spie­len natür­lich auch noch äuße­re Eigen­schaf­ten eine Rol­le, näm­lich die Beob­ach­tun­gen von Jodie Archer und Matthew L. Jockers in ihrem Best­sel­ler-Code, die wir bereits in einer frü­he­ren Rei­he aus­ein­an­der­ge­nom­men haben. Von einer inter­es­san­ten und sinn­vol­len The­men­mi­schung bis hin zu star­ken und zugleich den aktu­el­len Trends ent­spre­chen­den Prot­ago­nis­ten gibt es vie­le Aspek­te, die einem Werk einen indi­vi­du­el­len Cha­rak­ter ver­lei­hen und es zugleich markt­taug­lich machen.

Übri­gens gibt es eine deutsch­spra­chi­ge Soft­ware, die vom Prin­zip her ähn­lich zu funk­tio­nie­ren scheint wie der Algo­rith­mus von Archer und Jockers. Das Tool nennt sich LiSA und wur­de von Qua­li­Fic­tion ent­wi­ckelt. Was prak­tisch ist: Bevor Du eine Ana­ly­se kaufst, kannst Du Dir einen kos­ten­lo­sen Demo­zu­gang anle­gen und auf Blogs von Autoren schnup­pern, die ihre Wer­ke durch den Algo­rith­mus gejagt haben:

Markt- und Wettbewerbsanalyse

Wenn Du nun also weißt, was Du fabri­ziert hast, ist es an der Zeit zu über­le­gen, wem Du es am ehes­ten andre­hen kannst und wie Du dabei im Ver­gleich zur Kon­kur­renz dastehst. Sprich: Wir gehen über zur Markt- und Wett­be­werbs­ana­ly­se, im Zuge derer es übri­gens auch zu einer Über­ar­bei­tung des Manu­skripts kom­men kann. Doch bespre­chen wir auch hier eins nach dem anderen …

Zielgruppe

Ich kann es nicht oft genug wiederholen:

Eine per­fek­te Geschich­te gibt es nicht!

Aber eine per­fek­te Geschich­te für eine bestimm­te Ziel­grup­pe ist durch­aus realistisch.

Damit im Zusam­men­hang kön­nen wir fol­gen­de Faust­re­gel formulieren:

Eine Geschich­te, die sich an alle rich­tet, rich­tet sich an nie­man­den.

Zwar gibt es Bücher, die von vie­len ver­schie­de­nen Grup­pen gemocht wer­den, doch auch hier gibt es in der Regel eine pri­mä­re Zielgruppe:

Har­ry Pot­ter ist eine Rei­he für Kin­der und Jugend­li­che, die sie beim Erwach­sen­wer­den beglei­tet und somit auch The­men behan­delt, die für die­se Ziel­grup­pe rele­vant sind. Dass sich schon in den Ver­öf­fent­li­chungs­jah­ren auch vie­le Erwach­se­ne für die Serie begeis­tern konn­ten, ist eher ein posi­ti­ver Neben­ef­fekt. Vie­le sind durch ihre Kin­der damit in Berüh­rung gekom­men und lern­ten die fan­ta­sie­vol­le Welt und die Kri­mi-Plots ken­nen und lie­ben. Vor allem zeich­net sich Har­ry Pot­ter auch dadurch aus, dass Row­ling ihre Leser nicht bevor­mun­det, was eben­falls dafür sorgt, dass die Rei­he auch für ein erwach­se­nes Publi­kum genieß­bar ist. Die eigent­li­che Ziel­grup­pe sind und blei­ben jedoch Kin­der und Jugend­li­che, denn als Buch­rei­he für Erwach­se­ne wür­de Har­ry Pot­ter ganz anders aussehen.

Es ist daher auf jeden Fall sinn­voll, genau zu wis­sen, für wen man schreibt und war­um. Und das wie­der­um soll­te an die Prä­mis­se gekop­pelt sein.

Zum Bei­spiel haben wir die Prä­mis­se von Har­ry Pot­ter ja fol­gen­der­ma­ßen definiert:

„Ein Wai­sen­jun­ge erfährt, dass er magi­sche Kräf­te hat, geht auf eine Zau­ber­schu­le und stellt sich einem bösen Zau­be­rer, um die Welt zu retten.“

Wenn wir von einem Ziel­pu­bli­kum von 10–16 Jah­ren für die ers­ten und mitt­le­ren Bän­de aus­ge­hen, dann sind die Leser­lein gera­de am Anfang oder inmit­ten ihrer Puber­tät und wol­len sich so lang­sam mal von ihren Eltern abna­beln. Dabei möch­ten sie Außer­ge­wöhn­li­ches erle­ben und die Welt erobern. Har­ry Pot­ter trifft da voll ins Schwar­ze mit sei­nem Prot­ago­nis­ten ohne Eltern, der auf ein magi­sches Inter­nat geht und sich dem Bösen stellt.

Doch das ist etwas ober­fläch­lich. Grei­fen wir daher auf ein Werk­zeug zurück, das wir eben­falls schon in einem frü­he­ren Arti­kel bespro­chen haben: Per­so­nas.

Zur Erin­ne­rung:

Bei Per­so­nas geht es dar­um, ein Pro­fil des typi­schen Ver­tre­ters einer Ziel­grup­pe zu erstel­len.

Wich­tig ist dabei, dass Du Dei­ne Per­so­na nicht ein­fach aus der Luft greifst, son­dern Dei­ne Ziel­grup­pe ent­we­der bereits kennst oder aktiv beob­ach­test bzw. Recher­che betreibst und anschlie­ßend sozu­sa­gen den Quer­schnitt bildest.

Die­ser Quer­schnitt könn­te für Har­ry Pot­ter in der heu­ti­gen Zeit zum Bei­spiel so aussehen:

  • Name: Leon
  • Alter: 14
  • Beruf/​Bildung: Schüler
  • Fami­lie: Eltern, Schwes­ter, Mittelstand
  • Traum: woll­te schon immer ein Haus­tier, aber sei­ne Eltern sind dage­gen; will spä­ter Influen­cer/­Gam­ing-Strea­mer werden
  • Inter­es­sen: Video­spie­le, Tiere
  • Hob­bys: Video­spie­le, Freun­de, Filme
  • Medi­en­nut­zung: Gam­ing-Live­streams, Tik­Tok, Instagram
  • Erwar­tun­gen ans Buch: Abenteuer!!
  • Abnei­gun­gen: von Erwach­se­nen nicht ernst genom­men wer­den, sei­ne Mathelehrerin

Natür­lich ist Leon ein Kli­schee auf zwei Bei­nen, aber uns geht es ja nicht um einen rea­len Men­schen, son­dern eben um einen Quer­schnitt. Und wie Dir sicher­lich auf­ge­fal­len ist, stellt Har­ry Pot­ter für ihn eine per­fek­te Iden­ti­fi­ka­ti­ons­fi­gur dar:

Har­ry ist – je nach Band – in sei­nem Alter und geht auf eine Schu­le – aber eine beson­de­re, die Leons Sehn­sucht nach Aben­teu­ern und Eska­pis­mus bedient, wo die Eltern ganz weit weg sind und wo man statt­des­sen sei­ne Freun­de immer um sich hat. Auch erfüllt sich für Har­ry Leons Traum von einem coo­len Haus­tier sowie sei­ne Sehn­sucht nach Berühmt­heit. Die fie­sen Durs­leys asso­zi­iert Leon mit sei­nen Eltern, die ihm in der Rea­li­tät ja kein Haus­tier gön­nen und sowie­so ner­vig sind. Auch fühlt er sich durch das Buch nicht bevor­mun­det und in Har­rys Feind­schaft mit sei­nem Leh­rer Seve­rus Sna­pe erkennt Leon sich selbst und sei­ne Mathe­leh­re­rin wie­der. Nicht zuletzt muss Leons Fami­lie nicht auf jeden ein­zel­nen Cent ach­ten und kann sich die Bücher über­haupt leisten.

Doch Leon exis­tiert nicht in einem Vaku­um und mög­li­cher­wei­se ist es nicht er selbst, der das Buch kauft. Das soll­te vor allem bei Kin­der­bü­chern berück­sich­tigt wer­den, denn die Käu­fer sind hier – je nach Alter des Kin­des – oft Eltern, Groß­el­tern, Tan­ten und Onkel, und auch gene­rell fun­gie­ren Bücher ger­ne als Geschen­ke. Die Ziel­grup­pe des Pro­dukts ist also nicht immer auto­ma­tisch die Ziel­grup­pe des Marketings.

Machen wir also, weil es heut­zu­ta­ge sta­tis­tisch betrach­tet immer noch eher Frau­en sind, die die emo­tio­na­le Arbeit in der Fami­lie erle­di­gen, noch ein Per­so­na-Pro­fil zu Leons Mama:

  • Name: Nico­le
  • Alter: 46
  • Beruf/​Bildung: Ange­stell­te in Teilzeit
  • Fami­lie: Mann, zwei Kin­der, Mittelstand
  • Traum: glück­li­che Familie
  • Inter­es­sen: Kri­mis, Thril­ler, Lie­bes­ro­ma­ne, Historisches
  • Hob­bys: Lesen, Serien
  • Medi­en­nut­zung: Face­book, Netflix
  • Erwar­tun­gen ans Buch: Wer­te­ver­mitt­lung, dass Leon end­lich mehr liest und weni­ger Zeit mit Video­spie­len verbringt
  • Abnei­gun­gen: Gewalt­ex­zes­se in den Medi­en, frei zugäng­li­che Por­no­gra­fie im Internet

Wie Du also siehst, dürf­te Har­ry Pot­ter auch Mama Nico­le zufriedenstellen:

Weil die Bücher sehr span­nend sind, ent­wi­ckelt sich Leon zu einer Lese­rat­te, wäh­rend sei­ne Psy­che vor jugend­ge­fähr­den­den The­men geschützt wird, weil er nicht mehr so viel im Inter­net hockt. Außer­dem fin­det sie als Kri­mi-Fan selbst Gefal­len an den Büchern und so bringt Har­ry Pot­ter sie ihrem Sohn sogar näher.

Natür­lich gibt es aber grö­ße­re und klei­ne­re Ziel­grup­pen. Har­ry Pot­ter bedient eine gro­ße. Es ist jedoch abso­lut kein Pro­blem, wenn Dein Werk nur ein klei­nes Nischen­pu­bli­kum anspricht. Soll hei­ßen: Du musst nicht auf Teu­fel komm raus ver­su­chen, einen Best­sel­ler zu schrei­ben. Denn wenn ein Buch sich nicht gut ver­kauft, ist es von der Qua­li­tät her nicht zwangs­läu­fig schlecht. Schrei­be das Buch, das Du schrei­ben willst. Pas­se nur auf, dass Dei­ne Erwar­tun­gen dabei rea­lis­tisch blei­ben, Du also nicht mit all­zu hohen Ein­nah­men rechnest.

Wettbewerb

Doch zu wis­sen, für wen Du schreibst und war­um, ist immer noch nicht genug. Denn selbst wenn Du das per­fek­te Buch für Dei­ne Ziel­grup­pe geschrie­ben hast, wirst Du nur mäßig Erfolg haben, wenn der Markt bereits mit ähn­li­chen Büchern über­füllt ist und Du im Grun­de nichts Neu­es beisteuerst.

Der Wett­be­werb durch ande­re Autoren ist Fluch und Segen zugleich: Einer­seits sind sie natür­lich Dei­ne Kon­kur­renz, aber ande­rer­seits sind Leser von Büchern, die Dei­nem Werk ähneln, auch Dei­ne poten­ti­el­le Leser­schaft und Du kannst sie somit leich­ter aus­fin­dig machen und ansprechen.

Durch eine Wett­be­werbs­ana­ly­se fin­dest Du also nicht nur her­aus, was die aktu­el­len Trends sind und wie Du Dich von der Mas­se abhe­ben kannst, son­dern sie fun­giert gleich­zei­tig auch als Kom­pass bei Dei­ner Suche nach Lesern.

Auch hier musst Du recher­chie­ren, dies­mal nach Wer­ken und Autoren, mit denen Du Dei­ne Ziel­grup­pe teilst. Was macht sie erfolg­reich oder auch nicht erfolg­reich? Was gibt es für Gen­re­kon­ven­tio­nen und wie reagie­ren die Leser dar­auf? Wie lang sind die Bücher? Was sind die USPs der ein­zel­nen Wett­be­wer­ber und über wel­che Kanä­le ver­trei­ben und bewer­ben sie ihre Wer­ke? Was kannst Du sonst noch beob­ach­ten? Gibt es viel­leicht sogar Markt­lü­cken, ein Buch, das eine bestimm­te Ziel­grup­pe ger­ne lesen wür­de, das bis­her aber ein­fach nicht existiert?

Beach­te auch, dass Trends kom­men und gehen. Es macht oft also nicht viel Sinn, ihnen gezielt hin­ter­her­zu­ja­gen, denn wenn Du Dein Buch end­lich fer­tig­ge­stellt und über­ar­bei­tet hast, ist der Trend wahr­schein­lich schon vor­bei. – Es sei denn, du schreibst sehr, sehr schnell und hast kein Pro­blem damit, ein ewi­ger Tritt­brett­fah­rer im Schat­ten inno­va­ti­ve­rer Autoren zu sein.

Wor­auf es bei der Wett­be­werbs­ana­ly­se eher ankommt, ist, Ange­bot und Nach­fra­ge zu prü­fen, die Stär­ken und Schwä­chen Dei­ner Kon­kur­renz zu ermit­teln und Dei­nen ganz eige­nen Platz auf dem Markt zu fin­den. Picke Dir also ruhig ein­zel­ne Kon­kur­renz­wer­ke her­aus und ana­ly­sie­re sie und die Rol­le, die sie auf dem Markt spie­len. Ler­ne aus ihren Feh­lern und Erfolgen.

SWOT-Analyse

Nun hast Du vie­le wert­vol­le Ergeb­nis­se und kannst sie alle in der sog. SWOT-Ana­ly­se zusammentragen:

  • S → Strengths → die Stär­ken Dei­nes Wer­kes im Ver­gleich zur Konkurrenz
  • W → Weak­ne­s­ses → die Schwä­chen Dei­nes Wer­kes im Ver­gleich zur Konkurrenz
  • O → Oppor­tu­ni­ties → Dei­ne Chan­cen auf dem Markt
  • T → Thre­ats → Risi­ken, denen Dein Werk auf dem Markt aus­ge­setzt ist

Es geht also im Grun­de um fol­gen­de Fragen:

  • Auf wel­che Stär­ken willst Du bau­en und wie kannst Du Dei­ne Schwä­chen aus­bü­geln oder gar zu Stär­ken machen? – Hier fragt man nach den Eigen­schaf­ten des Werks an sich, bei­spiels­wei­se nach einem flüs­si­gen Schreib­stil, inter­es­san­ten Figu­ren, einer span­nen­den Hand­lung etc.
  • Wel­che Markt­lü­cken kannst Du bedie­nen, bei wel­chen Trends mit­ma­chen und wie kannst Du Dich vor Risi­ken schüt­zen? – Hier fragt man nach den äuße­ren Gege­ben­hei­ten, auf die Du kaum oder gar kei­nen Ein­fluss hast, bei­spiels­wei­se zeit­glei­ches Erschei­nen eines fast iden­ti­schen Werks, Kri­ti­ken, eine all­ge­mei­ne Kri­se des Buch­markts etc.

Natür­lich grei­fen die­se Fra­gen auch sehr stark ineinander:

Zum Bei­spiel hat mein Lieb­lings­au­tor Remar­que einen sehr knap­pen, prä­gnan­ten Stil, was häu­fig als Fol­ge des Ers­ten Welt­krie­ges inter­pre­tiert wird, weil die­se Art, sofort zur Sache zu kom­men, sehr sol­da­tisch anmu­tet. Und es gibt durch­aus Stim­men, die die­sen Stil als Schwä­che sehen, vor allem so kurz nach der eher schwa­fe­li­gen Lite­ra­tur des 19. Jahr­hun­derts. Gleich­zei­tig ist die­se ver­meint­li­che Schwä­che auch eine Chan­ce, weil die­ser Stil her­vor­ra­gend zum von Remar­que beschrie­be­nen Front­all­tag passt und sich außer­dem in die damals aktu­el­le Strö­mung der Neu­en Sach­lich­keit einfügt.

An die­ser Stel­le ist jedoch auch Vor­sicht gebo­ten: Das Ziel einer SWOT-Ana­ly­se besteht nicht dar­in, sich die Schwä­chen und Risi­ken im Zusam­men­hang mit Dei­nem Werk schön­zu­re­den. Wenn eine Schwä­che eine Schwä­che ist, gehört sie besei­tigt oder kom­pen­siert. Sei ehr­lich zu Dir selbst, denn Du willst das Werk bei der anschlie­ßen­den Über­ar­bei­tung ja verbessern.

Und damit wären wir auch schon bei einer Fra­ge von twinflame01, näm­lich inwie­weit es dien­lich ist, schon beim Schrei­ben eine Ziel­grup­pe im Kopf zu haben. Die­se Fra­ge ist vor allem vor dem Hin­ter­grund der Plot­ter und Pantser inter­es­sant, weil Letz­te­re oft ja erst beim Schrei­ben ent­de­cken, was das Gan­ze wer­den soll und für wen. Autoren sind eben ver­schie­den und wäh­rend man­che gezielt für eine bestimm­te Ziel­grup­pe schrei­ben kön­nen, ist das für ande­re unmög­lich. Und das ist auch völ­lig in Ord­nung so. Denn im Grun­de ist es egal, an wel­chem Punkt genau Du Über­le­gun­gen zur Ziel­grup­pe und Markt­taug­lich­keit gene­rell in Dein Kon­zept auf­nimmstHaupt­sa­che, es pas­siert vor der fina­len Über­ar­bei­tung des Manu­skripts und geht auch mit einer ent­spre­chen­den SWOT-Ana­ly­se ein­her. Denn Du willst ja, dass Dein Buch sich mög­lichst gut ver­kauft und den Lesern gefällt.

Konkrete Maßnahmen

So viel zum abs­trak­te­ren Part des Mar­ke­ting-Plans. Wenn hier alles steht, über­legst Du, wie Du Dein Kon­zept in der Pra­xis umset­zen willst. Du setzt Dir rea­lis­ti­sche Zie­le – zum Bei­spiel, wie vie­le Exem­pla­re Du in wel­chem Zeit­raum ver­kau­fen willst -, for­mu­lierst kon­kre­te Mar­ke­ting-Bot­schaf­ten, die Du in Dein Wer­be­ma­te­ri­al packst, und Du ent­schei­dest Dich für kon­kre­te Platt­for­men auf denen Du ver­öf­fent­li­chen und wer­ben willst.

Werbung im Internet

Gehe dabei immer davon aus, was Du wel­cher Ziel­grup­pe zu bie­ten hast:

Zum Bei­spiel macht es durch­aus Sinn, Wer­be­ban­ner spe­zi­ell für Leon zu erstel­len, damit er sich – je nach Alter – das Buch von sei­ner Mut­ter erquen­gelt oder von sei­nem Taschen­geld kauft. Es macht aber kei­nen Sinn, die­se Wer­bung auf Face­book zu schal­ten, denn heut­zu­ta­ge gilt das als Platt­form für älte­re Leu­te. Wenn Du Leon anspre­chen willst, dann packst Du ein bun­tes, vor Aben­teu­er und Magie strot­zen­des Ban­ner auf Insta­gram und lässt even­tu­ell sogar – wenn Du zu viel Geld hast – einen pro­fes­sio­nell ani­mier­ten Buch­trai­ler bei Gam­ing-Live­streams lau­fen. Und das am bes­ten noch in den Wochen vor Weih­nach­ten: Dann weiß Leon näm­lich, was er sich von sei­ner Groß­tan­te Fri­da wün­schen kann. Leons Mut­ter hin­ge­gen erreichst Du durch­aus auf Face­book, aber Du müss­test Dei­ne Bot­schaft anpas­sen und ihr eine packen­de und zugleich alters­ge­rech­te Lek­tü­re für ihr Kind ver­spre­chen. Und auch Tan­te Fri­da kannst Du auf Face­book errei­chen und ihrer Rat­lo­sig­keit, was sie ihrem Groß­nef­fen in der Puber­tät schen­ken soll, ein Ende setzen.

Sol­che Über­le­gun­gen sind der ers­te Schritt, um Dei­ne Wer­be­maß­nah­men inter­es­sant zu machen: Denn Dei­ne Ziel­grup­pe soll erken­nen, dass Du ihre Bedürf­nis­se ansprichst. Sonst wird Dei­ne Wer­bung igno­riert. Und dass die Wer­bung an sich nicht lang­wei­li­ges, bil­li­ges 08/​15 sein soll­te, ver­steht sich von selbst: Denn wir schlie­ßen nun mal ger­ne von der Qua­li­tät der Wer­bung auf die Qua­li­tät des Pro­dukts. Nut­ze also anspruchs­vol­les Wer­be­ma­te­ri­al.

Und wenn Du Dich jetzt wun­derst, war­um ich gleich mit Inter­net-Wer­bung los­le­ge: Off­line-Wer­bung (zum Bei­spiel Lese­zei­chen und Fly­er oder Anzei­gen in der Pres­se) lohnt sich für Autoren meis­tens nicht, weil sie teu­er ist und dabei hohe Streu­ver­lus­te hat. Eine Aus­nah­me bil­den Anläs­se rund um Bücher und Lite­ra­tur, bei­spiels­wei­se Lesun­gen oder Buch­mes­sen. Denn hier tum­meln sich vie­le Lese­wil­li­ge und die Wahr­schein­lich­keit, dass sich jemand für Dein Buch inter­es­siert, ist dem­entspre­chend höher als zum Bei­spiel irgend­wo auf der Stra­ße, in Geschäf­ten oder Pra­xen. Außer­dem kannst Du natür­lich auch schau­en, wo sich Dei­ne Ziel­grup­pe her­um­treibt und es dort ver­su­chen. Fakt ist aber: Off­line-Wer­bung geht mit Print­kos­ten ein­her und Anläs­se, bei denen Du einer hohen Kon­zen­tra­ti­on von Lese­wil­li­gen begeg­nest, sind ver­hält­nis­mä­ßig sel­ten. Des­we­gen wer­ben Autoren heut­zu­ta­ge vor allem online. Die sozia­len Medi­en und Platt­for­men wie Ama­zon sind in ers­ter Linie rie­si­ge Daten­kra­ken, die für rela­tiv wenig Geld ihre Algo­rith­men in Dei­nen Dienst stel­len:

Du willst gezielt Leons Mut­ter Nico­le anspre­chen, also eine Frau in ihren Vier­zi­gern mit Kin­dern im Teen­ager-Alter und Inter­es­se an Lite­ra­tur? Herz­li­chen Glück­wunsch, prak­tisch alle Wer­be­platt­for­men im Inter­net bie­ten Dir die Mög­lich­keit, die Ziel­grup­pe Dei­ner Wer­be­an­zei­gen der­ma­ßen prä­zi­se ein­zu­schrän­ken. Dei­ne Wer­bung wird also nicht an Leu­te ver­schleu­dert, die sich grund­sätz­lich nicht dafür inter­es­sie­ren, und die Nico­les die­ser Welt freu­en sich, end­lich ein tol­les Buch für ihre Kin­der gefun­den zu haben.

Nun ist Wer­bung schön und gut, aber die wenigs­ten Autoren kön­nen mit Geld um sich wer­fen. Zumal eine Con­ver­si­on Rate von 2 Pro­zent grob, all­ge­mein und im Durch­schnitt als gutes Ergeb­nis gilt. Das heißt: Wenn von 100 Nico­les, die Dein Wer­be­ban­ner sehen, zwei das Buch kau­fen, ist das ein Erfolg. Daher ist es sehr zu emp­feh­len, so vie­le kos­ten­lo­se Optio­nen zu nut­zen wie mög­lich.

Das sind vor allem …

Soziale Medien und Blogs

Ver­schie­de­ne Autoren ver­öf­fent­li­chen ver­schie­de­ne Inhal­te und alles hat sei­ne Vor- und Nach­tei­le: Wäh­rend berühm­te Autoren es sich leis­ten kön­nen zu pos­ten, was immer sie wol­len, lohnt es sich für weni­ger bekann­te, ihren Con­tent stra­te­gisch zu durch­den­ken. Am bes­ten wäre es, wenn Du für Dei­ne Social-Media-Kanä­le einen geson­der­ten Mar­ke­ting­plan samt USP und Markt- und Wett­be­werbs­ana­ly­se erstellst. Denn die Inhal­te, die Du in den sozia­len Medi­en kos­ten­los ver­öf­fent­lichst, mögen grund­sätz­lich dem Buch­ver­kauf die­nen, doch sie sind auch selbst ein Pro­dukt, das mit den Ange­bo­ten ande­rer Autoren kon­kur­riert. Recher­chie­re also sorg­fäl­tig, was ande­re Autoren auf den ver­schie­de­nen Platt­for­men so trei­ben, wie das ankommt und ob es dort eine Markt­lü­cke gibt.

Dabei kannst Du mit den Recher­che­er­geb­nis­sen mei­ner wun­der­ba­ren Prak­ti­kan­tin Lara begin­nen: Im Juli hat sie eine Rei­he von Social-Media-Prä­sen­zen eng­lisch- und deutsch­spra­chi­ger Autoren her­aus­ge­sucht und eine Ver­gleichs­ta­bel­le ange­legt. In den nach­fol­gen­den Wochen habe auch ich selbst noch ein paar Autoren hin­zu­ge­fügt. Du kannst die­se Tabel­le ger­ne kos­ten­los nut­zen. Du fin­dest sie hier.

Ansons­ten sind auch Buch­blog­ger eine inter­es­san­te Mög­lich­keit. Ob sie in den sozia­len Medi­en oder auf einer eige­nen Platt­form ver­öf­fent­li­chen – sie haben ein Publi­kum, das ihrem Geschmack ver­traut. Wenn ein Buch­blog­ger sich also bereit­erklärt, Dein Werk zu rezen­sie­ren und die Kri­tik auch noch posi­tiv aus­fällt, dann kannst Du Dich wohl auf ein paar Ver­käu­fe freu­en. Dafür müss­test Du aber natür­lich Bezie­hun­gen zu den Blog­gern pfle­gen und ihnen Rezen­si­ons­exem­pla­re lie­fern.

Sonstiges

Wenn die gan­ze Zeit von Inter­net die Rede ist, denkst Du sicher­lich auch an eine Web­site – ist eine sol­che meis­tens doch sozu­sa­gen die vir­tu­el­le „Home­ba­se“ eines jeden Ange­bots. Und ja, eine Web­site ist sehr, sehr sinn­voll. Die Mög­lich­kei­ten sind dabei viel­fäl­tig vom Sel­ber­ma­chen mit einem Bau­kas­ten bis hin zum Beauf­tra­gen eines Web­de­si­gners. Aller­dings soll­te das Ergeb­nis am Ende unbe­dingt pro­fes­sio­nell aus­se­hen. Denn wie auch bei Wer­bung, schlie­ßen Men­schen ger­ne von der Qua­li­tät der Web­site auf das Pro­dukt. Und weil ich selbst einen Fuß im Web­de­sign habe, kön­nen wir, wenn Du möch­test, in einem spä­te­ren Arti­kel ger­ne über Autoren­web­sites reden.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Punkt ist – sofern Du self­pu­blishen möch­test – die Ent­schei­dung dar­über, über wel­chen Dis­tri­bu­tor Dein Buch ver­öf­fent­licht wird. Im Inter­view mit Dani­el Gree­ne erläu­tert zum Bei­spiel der Best­sel­ler-Autor Evan Win­ter, war­um er sein Buch ursprüng­lich exklu­siv über Ama­zon KDP ver­öf­fent­licht hat. Recher­chie­re also sehr genau, wel­che Platt­for­men unter wel­chen Bedin­gun­gen wel­che Vor­tei­le bie­ten. Und ent­schei­de auf die­ser Grund­la­ge, wel­cher Dis­tri­bu­tor sich am bes­ten für Dein kon­kre­tes Buch eignet.

Und grund­sätz­lich soll­test Du bei allen Mar­ke­ting­ka­nä­len, ob Fly­er, Wer­be­ban­ner oder auch Buch­co­ver etc., auf die AIDA-For­mel ach­ten, die ich bereits in einem frü­he­ren Arti­kel erläu­tert habe. Denn sie hilft Dir, Dein Mate­ri­al und Dei­ne Prä­sen­zen auf ihre Wer­be­taug­lich­keit durch­zu­che­cken, damit Dei­ne Mar­ke­ting-Maß­nah­men für Dei­ne Ziel­grup­pe anspre­chend sind und Du kein Geld für inef­fek­ti­ve Aktio­nen ausgibst.

Schlusswort

Das war jetzt nur ein sehr ober­fläch­li­cher Galopp durch die Welt des Mar­ke­tings. Grund­sätz­lich kön­nen wir auch noch den Ope­ra­ti­ons­plan anschnei­den mit dem Auf­stel­len eines Zeit­plans, der Bud­get­kal­ku­la­ti­on und Maß­nah­men zur Erfolgs­kon­trol­le. Aber ich den­ke, es ist genug für heu­te. Ich hof­fe, Du hast jetzt ein ers­tes Ver­ständ­nis dafür, was Mar­ke­ting ist und wel­che Mög­lich­kei­ten Dir zur Ver­fü­gung ste­hen. Wenn Du an tie­fer­ge­hen­den Arti­keln zu ein­zel­nen Aspek­ten inter­es­siert bist, lass es mich ger­ne wissen.

2 Kommentare

  1. Herz­li­chen Dank!
    Ich schreie jetzt schon ein­mal laut „AUTORENWEBSITE“ *hust*. Nicht dass es dir an The­men­vor­schlä­gen man­geln würde…

    Ich fin­de aber, eine Infor­ma­ti­on soll­te man auch beden­ken. Wenn man, wie Shad M Brooks bei­spiels­wei­se eine Rei­he You­tube Fol­lower hat, kann die Reak­ti­on der Fol­lower auch recht hef­tig auf­fal­len, weil man eben Erwar­tun­gen weckt. Sein ers­tes Buch Shadow of the Con­que­rer hat zwar in Sum­me recht gute Bewer­tun­gen. Schaut man sich aber ein­mal die tat­säch­li­chen Bewer­tun­gen an, sieht man recht schnell, dass ein bestimm­tes Pro­blem immer und immer wie­der erwähnt wird – näm­lich, dass er sein Magie­sys­tem und die ver­wen­de­ten Schwer­ter viel zu inten­siv beschreibt (offen­bar auch mehr als tell, als als show). Die Stern­zahl hängt im Wesent­li­chen davon ab, inwie­weit die Leser das Pro­blem wer­ten und reicht von einem bis zu 4 Ster­nen Abzug.
    Shad wohl hat Glück, aber das kann sich natür­lich auch anders äußern. Wenn man einen üblen Schnit­zer drin hat, kann sich das dann eben auch sehr schnell herumsprechen.
    Meg LaTor­re hat ein ähn­li­ches Problem.

    Ganz zu schwei­gen davon, dass sich ein Auf­tritt von Autoren bei Social Media heut­zu­ta­ge auch sehr schnell sehr ungüns­tig aus­wir­ken kann, wie J.K. Row­ling zeigt. Sie hat­te aber zu dem Zeit­punkt ihre sie­ben Bücher bereits in einen Geld­spei­cher umge­wan­delt. Ver­mut­lich wäre sie (egal ob man das berech­tigt fin­det oder nicht) heu­te kaum einer Erwäh­nung wert, wenn sie sich so nach dem ers­ten Buch geäu­ßert hätte.

    Dar­aus folgt dann wohl, dass man sich mit kon­tro­ver­sen Mei­nun­gen zurück­hal­ten soll­te, wenn man einen Best­sel­ler schrei­ben will und sich noch nicht eta­bliert hat.

    Eine Sache, die viel­leicht auch nicht unwich­tig ist, ist, dass im Inter­net nicht nur net­te Leu­te sind. Je mehr Fische, des­to mehr Trol­le kom­men unter der Brü­cke her­vor. Dar­auf soll­te man sich ein­stel­len, ins­be­son­de­re wenn man als Autor noch min­der­jäh­rig ist. Ist viel­leicht auch was für einen Arti­kel „Autoren­web­site“ … *Hun­de­au­gen*

    AZR
    1. Alles klar, „Autoren­web­site“ kriegt eine höhe­re Prio­ri­tät, kommt also wahr­schein­li­cher dran. 🙂

      Mit Dei­ner Ergän­zung hast Du natür­lich recht. Wenn man bereits bekannt ist, wer­den die Bücher zwar eher gekauft, aber auch die Erwar­tun­gen sind ent­spre­chend hoch und die Reak­tio­nen unter Umstän­den hef­tig. Gutes Mar­ke­ting durch sozia­le Medi­en kann eben ris­kant sein. – Aber nicht nur für Autoren, son­dern auch gene­rell. Das bringt eine gewis­se Bekannt­heit schon mit sich und damit muss man umge­hen kön­nen. Eben­so mit Trol­len. Da durf­te ich auch schon Bekannt­schaft mit machen. 🙄 Aber the­ma­tisch ist das eher für sozia­le Medi­en. Ich wür­de dei­nen Kom­men­tar also auch als Anre­gung für die­ses The­ma sehen.

      Vie­len Dank also für den Input und für die Berei­che­rung der Themenliste! 😊

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