Viele Autoren benutzen die 12 astrologischen Tierkreiszeichen gerne für das Erschaffen von Figuren. Doch Astrologie ist in Wirklichkeit so viel mehr als eine bloße Persönlichkeitstypologie: Sie kann helfen, die Figuren und ihre Beziehungen untereinander vielschichtig zu gestalten. Wie das geht, erfährst Du in diesem Artikel.
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Hand aufs Herz: Hast nicht auch Du schon mal Beschreibungen von Sternzeichen gelesen und überlegt, welche Zeichen Deine Figuren haben könnten?
Astrologie wird gerne als eine Art Persönlichkeitstypologie verwendet und ist mit ihren 12 Typen zumindest zahlenmäßig nicht allzu weit vom Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI) entfernt, der 16 Typen enhält. Doch im Gegensatz zum MBTI ist Astrologie viel bekannter und somit ist es leichter, sie für das Erschaffen von Figuren und das Herumfeilen an ihnen zweckzuentfremden.
Doch was ist, wenn ich sage, dass Astrologie viel komplexer ist? Dass sie alleine schon, wenn man nur die beiden wichtigsten Elemente eines Horoskops, das Sonnenzeichen und den Aszendenten, berücksichtigt, bereits 144 Kombinationsmöglichkeiten bietet? Dass jeder Mensch außerdem noch ein Mondzeichen, eine Himmelsmitte, 12 Häuser, ein Merkur‑, Venus‑, Mars‑, Jupiter- und Saturnzeichen hat? Dass es auch noch Uranus, Neptun und Pluto gibt? Chiron, Lilith und den Mondknoten? Und die Fixsterne? – Nur, um mal das Wichtigste zu nennen …
Keine Sorge, in diesem Artikel werden wir nicht so tief in die Astrologie eintauchen. Aber ich möchte zumindest verdeutlichen, dass Leute, die die Astrologie verspotten, normalerweise keine Ahnung haben, wovon sie reden.
In Wirklichkeit ist jedes Horoskop so individuell wie die Menschen selbst.
Und wenn wir uns als Autoren auch nur auf die wichtigsten Elemente fokussieren, haben wir eine breite Palette an Möglichkeiten, unsere Figuren mit individuellen Eigenschaften zu versehen.
Legen wir also los!
Richtige Astrologie vs. Küchenastrologie
Wie Du Dir nach dem Intro sicherlich denken kannst, interessiere ich mich seit gut einem Jahrzehnt verstärkt für Astrologie. Deswegen werden meine Vorschläge zu ihrer Zweckentfremdung für das Figurenerschaffen in eine etwas andere Richtung driften, als Du es vielleicht gewohnt bist. Zwar bewege ich mich eher auf einem Hobby-Niveau, aber selbst bei einer Zweckentfremdung und einer damit einhergehenden Vereinfachung würde ich die Astrologie gerne immer noch „richtig“ präsentieren und meine Vorschläge zur Arbeit damit auf diesem „richtigen“ Verständnis aufbauen. Deswegen stellen wir zunächst ein paar Grundlagen klar:
Was Du von Magazinen, vom Radio und Konsorten her kennst, hat nichts mit richtiger Astrologie zu tun. Das ist Küchenastrologie, deren Prognosen zum Teil sogar frei erfunden werden. Zwar können die Beschreibungen der 12 Tierkreiszeichen durchaus als Persönlichkeitstypologie benutzt werden; doch eine solche Herangehensweise hat nicht die Tiefe, die die richtige Astrologie bietet.
Kein richtiger Astrologe würde jemals behaupten, dass Dein Geburtstag allein über Deinen Charakter und Dein Schicksal entscheidet. Für ein richtiges Horoskop brauchst Du neben dem Geburtsdatum noch die genaue Geburtsuhrzeit sowie den Geburtsort. Denn nirgendwo auf der Welt sah der Himmel so aus wie am Ort Deiner Geburt in der exakten Minute Deiner Geburt. Ich habe mal spaßeshalber geschätzt, wann es einen anderen Menschen gegeben haben könnte, der dasselbe Horoskop wie ich hatte. Ich kalkulierte ungefähr die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Auch hat Astrologie im Grunde nichts mit den Sternbildern zu tun. Sie sind lediglich nur die Namensgeber der 12 Sektoren, in die man den Himmel aufteilt, um die Positionen der Himmelskörper zu beschreiben. Dafür hat Astrologie sehr viel mit Planeten zu tun, die sich entgegen allen astronomischen Erkenntnissen um die Erde drehen. Zu diesen Planeten gehört übrigens aus Pluto, weil „Planet“ im astrologischen Sinne etwas anderes ist als im astronomischen: Denn auch Sonne und Mond werden hier als Planeten bezeichnet. Im Prinzip geht es einfach um Himmelskörper, die unser Leben beeinflussen. Dass die Erde dabei laut Astrologen den Mittelpunkt bildet, um den sich alles dreht, liegt auch nicht an Ignoranz, sondern daran, dass wir den Himmel aus der Ego-Perspektive unseres Planeten betrachten.
So viel zum allgemeinen Einstieg. An dieser Stelle hier noch ein echtes Horoskop:
Das ist mein Geburtshoroskop. – In der tropischen Ausfertigung, wohlgemerkt, mit der westliche Astrologen arbeiten. Den ganzen Bereich der vedischen Astrologie werde ich Dir ersparen. Wir brauchen an dieser Stelle ja nur ein Beispiel, von dem ich möglichst genau sagen kann, wie sich die einzelnen Einflüsse äußern. Nicht mehr, nicht weniger.
Aufgliederung der Tierkreiszeichen
Das, was die meisten Menschen mit Astrologie in Verbindung bringen, sind die Tierkreiszeichen bzw. die 12 Himmelssektoren, die sie repräsentieren. Die Eigenschaften, mit denen sie in Verbindung stehen, werden aber zur Genüge an jeder anderen Ecke der Medienwelt aufgezählt. Deswegen konzentrieren wir uns auf die beiden wichtigsten Faktoren, die diese Eigenschaften überhaupt hervorbringen, die grundlegenden Energien sozusagen.
Denn jedes Zeichen ist eine einzigartige Kombination aus einem bestimmten Element und einer bestimmten Qualität.
Elemente
Die Elemente sind dabei ziemlich bekannt: Feuer, Erde, Luft und Wasser. 12 Zeichen, geteilt durch 4 Elemente, ergibt 3 Zeichen pro Element:
- Feuer: Widder, Löwe, Schütze
- Erde: Stier, Jungfrau, Steinbock
- Luft: Zwillinge, Waage, Wassermann
- Wasser: Krebs, Skorpion, Fische
Jedes Element hat dabei bestimmte Eigenschaften, die die Grundtendenz der drei ihm zugeordneten Zeichen vorgeben:
- Feuerzeichen sind energisch, impulsiv und freiheitliebend, aber auch aufbrausend und ungeduldig.
- Erdzeichen sind praktisch veranlagt, verlässlich und zäh, aber auch materialistisch und konservativ.
- Luftzeichen sind intellektuell, aufgeschlossen und kommunikativ, aber auch emotional distanziert und oberflächlich.
- Wasserzeichen sind einfühlsam, intuitiv und verträumt, aber auch launisch und beeinflussbar.
Wie Du Dir denken kennst, passen einige Elemente besser zusammen als andere. Man sollte das zwar nicht überbewerten, zumal bei einem Individuum alle Elemente auf die ein oder andere Weise vertreten sind; aber grundsätzlich können sich die Zeichen desselben Elements untereinander ganz gut leiden, weil sie ja recht ähnlich „ticken“ und ähnliche Werte haben.
Oder anders gesagt: Wenn ich, ein idealtypischer Steinbock, mich in einer Gruppe von unbekannten Personen wiederfinde und mit einer anderen Frau schnell Freundschaft schließe, dann ist sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 85 Prozent ein Stier. Wirklich. Fakt. Ich habe überproportional viele Stiere in meinem Leben.
Außerdem mögen sich tendenziell Feuer- und Luftzeichen gerne und Erd- und Wasserzeichen. Das liegt wieder an Gemeinsamkeiten, weil Feuer- und Luftzeichen eher aktiv bzw. nach außen gerichtet sind und dem „männlichen“ Geschlecht zugeordnet werden, während die Erd- und Wasserzeichen eher als passiv bzw. nach innen gerichtet gelten und dem „weiblichen“ Geschlecht zugeordnet werden. (Das Wort „Geschlecht“ ist dabei natürlich nicht wörtlich zu verstehen, sondern bezieht sich auf die esoterische Symbolik.)
Qualitäten
Außer den Elementen sind auch, wie gesagt, die Qualitäten von Bedeutung. Davon gibt es drei: kardinal, fest und beweglich (oder auch: kardinal, fix und veränderlich). 12 Zeichen, geteilt durch 3 Qualitäten, ergibt 4 Zeichen pro Qualität, von jedem Element eines:
- kardinale Zeichen: Widder, Krebs, Waage, Steinbock
- feste Zeichen: Stier, Löwe, Skorpion, Wassermann
- bewegliche Zeichen: Zwillinge, Jungfrau, Schütze, Fische
Wie auch die Elemente bringen Qualitäten bestimmte Eigenschaften mit sich, die die Grundtendenz der zugeordneten Zeichen vorgeben:
- Kardinale Zeichen läuten den Anfang einer neuen Jahreszeit ein und werden daher mit Initiative in Verbindung gebracht. Sie haben eine Vision und wollen einen Wandel herbeiführen.
- Feste Zeichen liegen in der Mitte einer Jahreszeit und wirken mehr erhaltend, bündelnd und stabilisierend. Sie setzen Ideen in die Tat um.
- Bewegliche Zeichen beenden eine Jahreszeit und repräsentieren somit auflösende Kräfte. Mit ihrem kritischen Blick erkennen sie die Notwendigkeit von Veränderungen und passen sich entsprechend an.
Unter den Zeichen einer Qualität gibt es deutlich weniger Harmonie als unter den Zeichen desselben Elements. Das liegt daran, dass die vier Zeichen immer jeweils im 90-Grad-Winkel zueinander stehen, einem als Quadrat bezeichneten Aspekt, der einfach nur „Konflikt!“ schreit.
Ohne die Widder unter meinen Lesern beleidigen zu wollen, kann ich zum Beispiel sagen, dass ich als idealtypischer Steinbock die meisten Eigenschaften eines idealtypischen Widders zutiefst verabscheue. Und ich glaube, das beruht sogar auf Gegenseitigkeit. (Es gibt jedoch einen Twist. Der kommt ein bisschen später.)
Andererseits aber liebe ich Krebse. Und Krebse lieben mich. Es muss allerdings gesagt werden, dass hier kein 90‑, sondern ein 180-Grad-Winkel vorliegt, der Aspekt der Opposition, der immer zu einem „befreundeten“ Element führt. In meinem irdischen Steinbock-Fall ist es der Krebs im Wasser. Insgesamt gibt es sechs dieser sog. Polaritäten und sie deuten Potential für eine sehr innige Beziehung an.
Die wichtigsten Positionen im Horoskop
So viel zu den Zeichen, die an sich nur bestimmte Eigenschaften verkörpern. Doch wie äußern sie sich im Leben eines einzelnen Individuums?
Grundsätzlich muss man sagen, dass dieses Kaninchenloch im Prinzip bodenlos ist. Alle 12 Zeichen sind in jedem Horoskop auf die 12 Häuser verteilt, jedes Haus wird unabhängig davon mit einem bestimmten Zeichen assoziiert, Planeten und andere Punkte befinden sich in bestimmten Zeichen und Häusern und regieren unabhängig davon bestimmte Zeichen und Häuser, jeder Planet hat Zeichen, in denen er gestärkt oder geschwächt wird, die Zeichen lassen sich in Dekaden aufteilen, die Planeten und andere Punkte bilden unterschiedliche Aspekte zueinander und so weiter und so fort.
Weil wir jedoch keinen realen Menschen analysieren, sondern fiktive Figuren erschaffen wollen, reicht es aus, wenn wir uns nur die drei wichtigsten Positionen eines Horoskops anschauen:
- Das Sonnenzeichen ist das, was die meisten Menschen unter „Sternzeichen“ verstehen: die Position der Sonne zum Zeitpunkt der Geburt, ermittelt durch den Geburtstag. Es zeigt allgemeine Tendenzen einer Persönlichkeit an, die Ziele und wie der Mensch sich selbst verwirklichen kann. Somit spielt die Sonne auch speziell für das Berufsleben eine Rolle.
- Der Aszendent ist das Zeichen, das am Ort der Geburt zum Zeitpunkt der Geburt gerade aufging. Und weil alle zwei Stunden ein neues Zeichen aufgeht, ist der Aszendent häufig viel stärker auf das Individuum zugeschnitten und zeigt, wie sich seine Persönlichkeit konkret in seinem Alltagsleben äußert. Es zeigt die äußere Hülle, die Fassade, wenn man so will, wie wir mit anderen Menschen interagieren und wie wir uns selbst sehen.
- Das Mondzeichen ergibt sich aus der Position des Mondes zum Zeitpunkt der Geburt und beeinflusst das Gefühlsleben des Individuums. Es geht um die emotionalen Bedürfnisse und Reaktionen.
Viele willkürliche Kombinationsmöglichkeiten
Sonne, Aszendent und Mond können in völlig widersprüchlichen Zeichen stehen, weswegen ich der Meinung bin, dass Astrologie die Komplexität und Vielschichtigkeit von Menschen sehr gut rüberbringt und dementsprechend auch komplexe, vielschichtige Figuren anregen kann. Denn hier kommt der Twist, den ich vorhin versprochen habe:
Ich bin vom Sonnenzeichen her Steinbock und vom Aszendenten her Jungfrau. Beides Erdzeichen, die sich gut vertragen und sich in ihrer Abneigung gegen Widder einig sind. Doch als ich mein Mondzeichen erfuhr, kam der Schock: Ich bin selbst Widder.
Man sieht es mir meistens aber nicht an. In der Regel bemerken die Menschen an mir zuerst meine Jungfrau-Eigenschaften: analytisch, bescheiden und penibel. Wenn sie mich ein bisschen besser kennen, dann sehen sie auch meine Steinbock-Seite: ehrgeizig, berechnend und diszipliniert. Doch was nur wenige jemals gesehen haben, ist der Widder: Hinter der stabilen, irdischen Fassade bin ich impulsiv, jähzornig und falle manchmal mit der Tür ins Haus. Dafür bin ich aber auch begeisterungsfähig, idealistisch und experimentierfreudig. (Man soll ja nicht nur das Negative sehen. 😉 )
Wie Du also siehst, spiegelt das Horoskop auch Probleme, die ein Mensch in seinem Inneren, mit sich selbst haben kann:
Mein Widder-Mond zum Beispiel steht etwas einsam da und wird vom Rest des Horoskops fröhlich gemobbt. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass das mit Gefühlshemmungen einhergeht: Das Feuer in meinem Inneren wird von all der Erde drumherum gefangen gehalten. Wenn man etwas poetischer veranlagt ist, könnte man auch sagen, dass ich ein Vulkan bin, der leise vor sich hin brodelt und wenn es zu viel wird, direkt in den Zerstörungsmodus schaltet. Es gibt bei mir nur die kühle irdische Fassade oder den Vulkanausbruch. Nichts dazwischen. Meine äußerst starken Emotionen kontrolliert abfließen zu lassen, ist eine meiner persönlichen Lebensaufgaben und einer der Gründe, warum ich schreibe.
Ansonsten erklären der Aszendent, das Mondzeichen und all die anderen Horoskop-Faktoren, die wir an dieser Stelle ausgelassen haben, warum manche Menschen gar nicht zu ihrem Sternzeichen, d. h. Sonnenzeichen, zu passen scheinen:
Während ich selbst ein recht typischer Steinbock bin, weil ich außer der Sonne auch noch viele andere Planeten und Punkte im Steinbock oder in anderen Erdzeichen habe, wirkt einer der Krebse (Wasser) in meinem Leben mehr wie ein Erdzeichen. Ein Blick ins Horoskop gibt Aufschluss: Der Aszendent und der Mars sind im Stier, der Mond ist in Jungfrau, die Himmelsmitte ist im Steinbock … Kurzum: Das „krebsige“ Wasser ist von Erde umgeben. Und wenn ich ein Vulkan bin, dann ist besagter Krebs ein reißender Fluss, der seine Energie in eine bestimmte Richtung lenkt, sich konkrete und sehr krebsige Ziele setzt, beharrlich bleibt und früher oder später erreicht, was er will. Meine Steinbockigkeit liebt und bewundert diese Person. Gleichzeitig meine ich, dass sie mich um meine feurige Waghalsigkeit etwas beneidet.
Astrologie als Autor nutzen
So viel zur Theorie. Wie nutzen wir dieses Wissen nun als Autoren?
Da wäre zunächst der offensichtliche und bereits angesprochene Aspekt, dass die einzelnen Zeichen ihre Stärken und Schwächen haben und auch innerhalb einer Gesamtpersönlichkeit für Konflikte sorgen können. Damit eignet sich Astrologie als Tool für das Erschaffen von Figuren, wie gesagt, gut, wenn man besonderen Wert auf Vielschichtigkeit legt.
Aber auch bei Beziehungen kann Astrologie helfen: Dabei geht es aber nicht um die Kompatibilität von bestimmten „Sternzeichen“, d. h. Sonnenzeichen, sondern um Kompatibilitätsfragen auf einer tieferen Ebene:
Vielleicht passen zwei miteinander verheiratete Figuren vom Sonnenzeichen her wunderbar zusammen, aber die emotionalen Bedürfnisse bleiben auf der Strecke? Oder vielleicht dürften sich zwei Figuren oberflächlich betrachtet gar nicht vertragen, aber es entwickelt sich dennoch eine innige Freundschaft, weil sie sich auf einer tieferen Ebene gegenseitig ergänzen?
Auch kann Astrologie helfen zu konkretisieren, was die Figuren aneinander mögen oder hassen:
- Zwei befreundete Figuren sind beides Wasserzeichen? Dann haben sie vieles gemeinsam (die Eigenschaften des Elements Wasser).
- Zwei befreundete Figuren sind durch eine oder mehrere Polaritäten verbunden? Dann ergänzen sie sich (befreundete Elemente) und haben dennoch einen gemeinsamen Nenner (gemeinsames „Geschlecht“ und gemeinsame Qualität).
- Zwei Figuren haben einen oder mehrere Quadrate? Dann können sie das Verhalten des jeweils anderen vielleicht nicht nachvollziehen (nicht-befreundetes Element, von Grund auf andere Herangehensweise bei derselben Qualität).
- Zwei Figuren werden überwiegend von nicht-befreundeten Elementen beherrscht? Dann haben sie völlig unterschiedliche und vielleicht sogar inkompatible Werte (die Werte des jeweils überwiegenden Elements).
Allerdings sollte auch erwähnt werden, dass Zu- oder Abneigung niemals automatisch auf die Persönlichkeit der Figuren zurückzuführen ist:
Der Protagonist mag vom Horoskop her noch so sehr mit dem Antagonisten kompatibel sein, aber wenn der sein Heimatdorf niedergebrannt hat, werden sie niemals Freunde werden.
Und nicht zuletzt sollten wir auch im Hinterkopf behalten, dass es im Horoskop auch noch zig andere Faktoren gibt, die wir nicht angesprochen haben. Deswegen sollte man es bei dieser vereinfachten Astrologie nicht übertreiben.
Vielmehr geht es darum, die Persönlichkeiten der Figuren in ihre wichtigsten Schichten aufzudröseln und die Berührungspunkte und Kontraste innerhalb der einzelnen Figuren, aber auch zwischen ihnen zu finden.
Der Nachteil von Astrologie ist aber, dass das Horoskop sich – im Gegensatz zum MBTI – für fiktive Figuren nicht einfach kalkulieren lässt. Bzw. Du kannst natürlich, sofern die Geschichte in der realen Welt spielt, einen Aszendentrechner googeln und dann schauen, was sich für Deine Figur so ergibt. Das Ergebnis wird jedoch nicht unbedingt mit der von Dir angepeilten Persönlichkeit übereinstimmen.
Deswegen musst Du, wenn Du als Autor Astrologie als Persönlichkeitsmodell missbrauchen willst, gewissermaßen rückwärts gehen: Du musst die Eigenschaften der 12 Zeichen kennen und diese Zeichen den unterschiedlichen Schichten der Persönlichkeit der Figur zuordnen. Erst dann kannst Du Dir anschauen, wie diese Schichten zusammenspielen.
Eine große Hilfe sind dabei die Kombideutungen auf Astroschmid.ch, vor allem die Beschreibungen der Sonnenzeichen in Kombination mit dem Aszendenten und der Sonnenzeichen in Kombination mit dem Mondzeichen. Dabei kommt jede dieser Kombideutungen nicht nur mit einem gut verständlichen Text, sondern auch mit ein paar Beispielen von bekannten Personen, die diese Kombination hatten oder haben. Außerdem sind die Deutungen unter „Partnerastrologie“ besonders hervorzuheben, weil hier die Kompatibilität von Sonnenzeichen, Aszendenten und Mondzeichen im Fokus steht. – Ernsthaft, diese Seite ist Gold wert!
Schlusswort
Nach all diesen Ausführungen hoffe ich, Dir nicht nur ein spannendes Tool an die Hand gegeben, sondern Dich auch mit meiner Begeisterung für Astrologie angesteckt zu haben. Nähere Beschreibungen zu den einzelnen Tierkreiszeichen und Begriffen findest Du auf Astroschmid.ch. Zusätzlich empfehle ich auch Astro.com und das dazugehörige Wiki. Auf beiden Websites kannst Du außerdem kostenlos und ohne Registrierung Dein eigenes Horoskop berechnen und eine Datenbank nach Berühmtheiten mit einem ähnlichen Horoskop abchecken und so Deinem Größenwahn frönen:
Meine Steinbock-Sonne-Widder-Mond-Kombination hatten zum Beispiel auch Konrad Adenauer und Al Capone. Meine Aszendent-Jungfrau-Steinbock-Sonne-im-fünften-Haus-Kombination hat Kevin Costner. Und ein Steinbock mit Aszendent Jungfrau, der sogar am selben Tag geboren wurde wie ich, war Jacob Grimm, der ältere der Brüder Grimm. Schmeiß die vier also in einen Fleischwolf – und heraus kommt die Schreibtechnikerin! 😉
Wie sieht es bei Dir aus?