Starke Frauen

Starke Frauen

Heut­zu­ta­ge wol­len alle Geschich­ten über star­ke Frau­en erzäh­len. Von fried­li­cher Eman­zi­pa­ti­on bis hin zum Action Girl ist alles ver­tre­ten. Und doch ver­kom­men auch die­se neu­en Hel­din­nen schnell zu abge­dro­sche­nen Kli­schees. Wie erschafft man also inter­es­san­te (!) star­ke Frau­en? Und was ist eine „star­ke Frau“ über­haupt? Hier eini­ge grund­le­gen­de Überlegungen …

Die Foli­en für die­ses Video gibt es für Ste­ady-Abon­nen­ten und Kanal­mitglieder auf You­Tube als PDF zum Download.

Vor­sicht, heu­te wird es explo­siv! Denn wann immer man heut­zu­ta­ge über Geschlech­ter­un­ter­schie­de, Geschlech­ter­rol­len und deren Dar­stel­lung in den Medi­en spricht, ent­steht viel Geschrei, viel Zoff und es hagelt Dis­li­kes. – Dabei ist es egal, was man sagt, für wel­che „Sei­te“ man sich aus­spricht oder ob man neu­tral bleibt.

Doch gleich­zei­tig zeigt die­se sen­si­ble Reak­ti­on vie­ler Men­schen, wie wich­tig sol­che The­men sind. Wir haben bereits über Mary Sues gespro­chen sowie nach neu­en Hel­den für Jun­gen und Män­ner gesucht.

Nun ist es aber an der Zeit, das The­ma in sei­nen Grund­fes­ten anzu­pa­cken. Zumin­dest die weib­li­che Hälf­te davon:

Moder­ne Geschich­ten sind voll von Ver­su­chen, star­ke Frau­en­fi­gu­ren zu erschaf­fen.

Aber was macht eine star­ke Frau über­haupt aus?

Und wie ver­hin­dert man, dass die star­ken Frau­en in der eige­nen Geschich­te zu plat­ten Kli­schees ver­kom­men?

Die­sen äußerst wich­ti­gen Fra­gen gehen wir heu­te nach.

Was ist eine „starke Frau“?

„Star­ke Frau“ setzt sich zusam­men aus: „stark“ und „Frau“. Holen wir also tat­säch­lich so weit aus und defi­nie­ren als ers­tes die Begrif­fe „Stär­ke“ und „Frau“.

Was ist „Stärke“?

Ich den­ke, wir sind uns alle einig, was kör­per­li­che Stär­ke bedeutet:

  • Wenn man mehr kör­per­li­che Kraft besitzt als der Durchschnitt.

Sie äußert sich zum Bei­spiel dar­in, dass man schwe­re Gegen­stän­de heben oder hart zuschla­gen kann.

  • Manch­mal reden wir aber auch von Stär­ke, wenn das Feh­len einer beson­de­ren kör­per­li­chen Kraft durch ande­re Mit­tel kom­pen­siert wird:

Zum Bei­spiel durch Schuss­waf­fen, magi­sche Fähig­kei­ten, vir­tuo­se Kampf­tech­nik oder poli­ti­sche und/​oder gesell­schaft­li­che Macht.

Doch ich den­ke, wir sind uns auch alle einig, dass es auch noch ande­re Arten von Stär­ke gibt:

  • Näm­lich die geis­ti­ge, cha­rak­ter­li­che, inne­re Stär­ke.

Und was das ist, vari­iert tat­säch­lich von Kul­tur zu Kul­tur, von Epo­che zu Epo­che und von Mensch zu Mensch. Ein Beispiel:

Bei uns im Wes­ten wird es begrüßt, wenn jemand, der ein ande­res Leben füh­ren will als sei­ne Fami­lie für rich­tig hält, sich aktiv wehrt. Das liegt unter ande­rem dar­an, dass die west­eu­ro­päi­sche und US-ame­ri­ka­ni­sche Men­ta­li­tät sehr indi­vi­dua­lis­tisch ist. Die Inter­es­sen und die Frei­heit des Indi­vi­du­ums ste­hen über den Inter­es­sen der All­ge­mein­heit. Eine star­ke Per­sön­lich­keit weiß, was sie will, und setzt sich durch.

In fern­öst­li­chen Kul­tu­ren hin­ge­gen ist es genau umge­kehrt: Die Inter­es­sen des Indi­vi­du­ums sind den Inter­es­sen der All­ge­mein­heit oder zumin­dest der Fami­lie unter­ge­ord­net. Folg­lich gilt jemand, der zum Bei­spiel durch das Aus­le­ben sei­ner indi­vi­du­el­len Inter­es­sen die Gefüh­le sei­ner Fami­lie ver­letzt, als infan­ti­ler Ego­ist. Eine star­ke Per­sön­lich­keit stellt ihre per­sön­li­chen Inter­es­sen hin­ten­an, dient dem All­ge­mein­wohl und respek­tiert die älte­ren Familienmitglieder.

(Hier ein höchst inter­es­san­ter Arti­kel zu dem The­ma: T. K. Mar­nell: Ame­ri­can vs. East Asi­an Sto­rytel­ling.)

Was ist „inne­re Stär­ke“ also? Das Über­win­den wid­ri­ger Umstän­de, um ein authen­ti­sche­res Leben zu füh­ren? Oder Rück­sicht auf die Gefüh­le ande­rer, Demut und Vergebung?

Oder bei­des?

Innere Stärke und das Individuum

Schau­en wir uns mal ein ande­res Bei­spiel an:

Fritz­chen und Lies­chen und Max und Eri­ka sind Paa­re. Fritz­chen und Eri­ka gehen mit­ein­an­der fremd. Lies­chen ist eine klein­lau­te Maus, die von Fritz­chen alles hin­nimmt und sich an ihn klam­mert. Wenn sie sich also von ihm trennt, zeigt sie Stär­ke. Max hin­ge­gen lässt nichts auf sich sit­zen und schlägt immer zurück. Wenn er Eri­ka aus Lie­be ver­zeiht und ein­sieht, dass auch er nicht feh­ler­los ist, zeigt er Stärke.

Lies­chen und Max sind unter­schied­li­che Men­schen mit unter­schied­li­chen Pro­ble­men, obwohl sie sich in einer ähn­li­chen Situa­ti­on befin­den. Des­we­gen bedeu­tet Stär­ke für jeden von ihnen etwas ande­res. Aber in bei­den Fäl­len wird über den eige­nen Schat­ten gesprungen.

Und wenn es eine all­ge­mein­gül­ti­ge Defi­ni­ti­on von „inne­rer Stär­ke“ über­haupt geben kann, dann, den­ke ich, haben wir sie gera­de eben formuliert:

Inne­re Stär­ke ist die Kraft, über den eige­nen Schat­ten zu springen.

Sei­ne Ängs­te zu über­win­den, sei­nen Stolz …

Inne­re Stär­ke braucht somit vor allem eine Schwä­che.

Und letzt­end­lich ist das die Eigen­schaft, die in den „gro­ßen Geschich­ten“ wohl am meis­ten besun­gen wird. Oder wie Sam­weis Gamd­schie es am Ende von Die zwei Tür­me for­mu­liert, als Fro­do kurz vorm Auf­ge­ben ist:

„Die Leu­te in die­sen Geschich­ten hat­ten stets die Gele­gen­heit umzu­keh­ren, nur taten sie es nicht. Sie gin­gen wei­ter. Weil sie an irgend­et­was geglaubt haben.“

Was auch immer die Wer­te dei­ner Figur also sind:

Wenn sie nach ihren Wer­ten lebt (wel­cher Natur die­se auch sein mögen) und dazu ihre Schat­ten­sei­ten über­win­det (wei­ter­geht, obwohl Umkeh­ren ein­fa­cher wäre), dann ist das eine star­ke Persönlichkeit.

Und ich wage außer­dem zu behaupten:

Eine star­ke Per­sön­lich­keit ist das, was eine Figur wirk­lich inter­es­sant macht. Kör­per­li­che Stär­ke ist schön und gut – aber sie ist rein äußer­lich. Was den Leser tief berührt und inspi­riert, ist eher inne­re Stär­ke. Und das völ­lig unab­hän­gig vom Geschlecht der Figur.

Was ist eine „Frau“?

Auch hier lässt sich die Defi­ni­ti­on auf­brö­seln, näm­lich in sex und gen­der:

  • Sex: Rein bio­lo­gisch betrach­tet ist eine Frau alles, was zwei X‑Chromosome hat. Aus die­sen zwei X‑Chromosomen ergibt sich eine Hor­mon­mi­schung, die bestimm­te kör­per­li­che Merk­ma­le und Ver­hal­tens­wei­sen begünstigt.
  • Gen­der: Gesell­schaft­lich betrach­tet vari­iert die Vor­stel­lung davon, was eine Frau aus­macht, je nach Kul­tur und Epo­che. Das schlägt sich in der Erzie­hung und ande­ren Umwelt­ein­flüs­sen nie­der und begüns­tigt bestimm­te Vor­stel­lun­gen und Verhaltensweisen.

Sowohl sex als auch gen­der sind Gegen­stand hit­zi­ger Dis­kus­sio­nen. Wäh­rend über die pri­mä­ren und sekun­dä­ren Geschlechts­merk­ma­le einer Frau in der Regel Einig­keit herrscht, ist oft unklar, wel­che als „weib­lich“ gel­ten­den Ver­hal­tens­wei­sen bio­lo­gisch und wel­che gesell­schaft­lich bedingt sind.

Sicher sagen kann man nur, dass es bei Geschlech­ter­un­ter­schie­den – selbst bei ein­deu­tig bio­lo­gi­schen – grund­sätz­lich nur um Ten­den­zen geht.

Ja, Män­ner sind ten­den­zi­ell grö­ßer und stär­ker als Frau­en. Aber es gibt auch vie­le gro­ße, mus­ku­lö­se Frau­en und klei­ne, schmäch­ti­ge Männer.

Frauen und ihr Umfeld

Es ist daher grund­sätz­lich falsch, eine stren­ge Gren­ze zwi­schen den Geschlech­tern zu zie­hen. Wir sind alle in ers­ter Linie ein­fach nur Men­schen. Die Unter­schie­de sind mini­mal. Und ein Mann und eine Frau, die einer bestimm­ten Grup­pe ange­hö­ren (zum Bei­spiel einer bestimm­ten sozia­len Schicht) haben mehr mit­ein­an­der gemein­sam als mit einem Mann bzw. einer Frau aus einer ande­ren Gruppe.

Des­we­gen ist beim Erschaf­fen von weib­li­chen Figu­ren immer auch ihr Umfeld zu berück­sich­ti­gen.

Und beim Stich­wort „Umfeld“ den­ken wir auch schnell an Kul­tu­ren und/​oder frü­he­re Epo­chen mit tra­di­tio­nel­le­ren Vor­stel­lun­gen von Weib­lich­keit. Und wir fra­gen uns, inwie­fern eine Frau, die in einer sol­chen Kul­tur oder Epo­che einen untra­di­tio­nel­len Weg ein­schlägt, über­haupt rea­lis­tisch ist.

Ohne jeman­dem auf die Füße tre­ten zu wol­len, wür­de ich an die­ser Stel­le aber sagen, dass eine sol­che Fra­ge­stel­lung gewis­ser­ma­ßen moder­nes Kli­schee­den­ken ist.

Denn es drängt alle Kon­zep­te von Weib­lich­keit, die es auf der Welt gab und gibt, in zwei Schub­la­den: „eman­zi­piert“ und „tra­di­tio­nell“. Dass es da ziem­lich vie­le ver­schie­de­ne Aus­prä­gun­gen gibt, fällt ger­ne unter den Tisch.

Zum Bei­spiel kann man grob sagen, dass die Geschlech­ter­rol­len in Russ­land ten­den­zi­ell tra­di­tio­nel­ler sind als in Deutsch­land. Ich stam­me jedoch selbst aus Russ­land und muss da das ein oder ande­re gro­ße, dicke Aber anfü­gen. Am bes­ten illus­triert das ein Arti­kel einer deut­schen Jour­na­lis­tin, die eine Zeit lang in Russ­land gear­bei­tet hat. Lei­der ist es Jah­re her, dass ich die­sen Arti­kel gele­sen habe. Ich habe den Link nicht abge­spei­chert und seit ca. drei Jah­ren ver­su­che ich, die­sen Arti­kel wie­der­zu­fin­den. Wenn Du ihn also fin­dest, sag mir bit­te Bescheid und ich ver­lin­ke ihn hier.

Aber nun zur Geschich­te: Die deut­sche Jour­na­lis­tin schreibt über Poli­tik. Und sie merkt, dass in Deutsch­land vie­le über­rascht sind, dass sie als Frau über Poli­tik schreibt. Auch in Russ­land reagier­ten die Men­schen auf sie mit Über­ra­schung – aber nicht wegen ihres Schwer­punk­tes „Poli­tik“, son­dern weil sie sich nicht schminkt und kei­ne hohen Absät­ze trägt. Ihre Kom­pe­tenz beim The­ma Poli­tik hat nie jemand angezweifelt.

Man kann vie­le Gesell­schaf­ten der unse­ren gegen­über­stel­len. Und auch, wenn wir unse­re eige­ne Kul­tur in vie­len Fäl­len für pro­gessi­ver hal­ten, müs­sen wir doch beden­ken, dass wir das Ande­re stets aus einer sehr ein­ge­schränk­ten Per­spek­ti­ve betrach­ten. Natür­lich hal­ten wir unse­re Kul­tur für bes­ser. Wir haben ihre Wer­te mit der Mut­ter­milch ver­ab­reicht bekom­men. Wir hal­ten sie für die objek­ti­ve Wahrheit.

Doch wenn wir über Frau­en in einer ande­ren Kul­tur und/​oder einer ande­ren Zeit schrei­ben wol­len, müs­sen wir unse­ren Hori­zont aus­wei­ten und sehr viel recherchieren:

Wel­ches Frau­en­bild hat die aus­ge­wähl­te Kultur/​Epoche genau? Woher kommt die­ses Frau­en­bild? Und wie äußert sich das kon­kret im Alltag?

Historische Vorbilder

Auch ist ein bestimm­tes Frau­en­bild stets immer nur ein Bild. Und wie man mit einem Bild umgeht, ent­schei­det jedes Indi­vi­du­um selbst. Des­we­gen hat es in der Geschich­te auch schon immer Frau­en gege­ben, die aus ihrer tra­di­tio­nel­len Rol­le her­aus­ge­bro­chen oder her­aus­ge­fal­len sind:

  • Es gab Frau­en, die als Män­ner ver­klei­det in den Krieg gezo­gen sind. Ein Bei­spiel aus dem Ame­ri­ka­ni­schen Unab­hän­gig­keits­krieg ist Debo­rah Sampson. Ein Bei­spiel aus den Napo­leo­ni­schen Krie­gen ist Nadesch­da Duro­wa, die nach ihrer Ent­lar­vung vom Zaren sogar ein Offi­zier­spa­tent bekam und ihren Dienst fort­set­zen durfte.
  • Es gab aber auch Frau­en, die sich gar nicht erst ver­klei­den muss­ten. Ein sol­ches Bei­spiel ist Ljud­mi­la Paw­lit­schen­ko: Mit ihren 309 Tref­fern gehört sie zu den effi­zi­en­tes­ten Scharf­schüt­zen des Zwei­ten Welt­krie­ges. Des­we­gen kennt man sie im eng­lisch­spra­chi­gen Raum auch als „Lady Death“.
  • Man­che Frau­en wur­den aber auch durch ihre kri­mi­nel­len Machen­schaf­ten berühmt, so zum Bei­spiel die Pira­tin­nen Mary Read und Anne Bon­ny. Oder auch Sof­ja Perows­ka­ja, eine rus­si­sche Revo­lu­tio­nä­rin, die maß­geb­lich an der Ermor­dung von Alex­an­der II. betei­ligt war.

Das waren natür­lich nur eini­ge weni­ge Beispiele …

  • Und von Herr­sche­rin­nen und Por­no­kra­tie (d.h. Mätres­sen­herr­schaft) will gar nicht erst anfangen …

Damit hal­ten wir fest:

Eine Frau, die ihre tra­di­tio­nel­le Rol­le ver­lässt, war in frü­he­ren Zei­ten natür­lich kei­ne Regel. Aber das war auch nicht unmöglich.

Die Moti­va­tio­nen der eben auf­ge­zähl­ten Frau­en waren dabei so viel­fäl­tig wie die Frau­en selbst. Man­che wur­den schon früh in ihrem Leben aus unter­schied­li­chen Grün­den als Jun­gen ver­klei­det, ande­re han­del­ten aus Lie­be zu jeman­dem … Men­schen­le­ben sind immer sehr indi­vi­du­ell. Und so sind es auch mensch­li­che Beweggründe.

Ich wür­de daher neben gründ­li­cher Recher­che zur jewei­li­gen Kul­tur bzw. Epo­che auch nach Bio­gra­phien von Frau­en suchen, die der Figur in Dei­ner eige­nen Geschich­te ähneln:

In wel­chen Fami­li­en­ver­hält­nis­sen sind die­se Frau­en auf­ge­wach­sen? Wie hat sich ihr ganz per­sön­li­ches Welt­bild ent­wi­ckelt? Wel­che Wer­te und Idea­le hat­ten sie? Wann genau und wie sind sie zum ers­ten Mal aus ihrer tra­di­tio­nel­len Rol­le her­aus­ge­fal­len? Was haben sie dadurch gelernt?

Fin­de rea­le Vor­bil­der für Dei­ne Figur, schrau­be dann an ihr her­um und mach sie indi­vi­du­ell. Und den­ke daran:

Regeln – und damit auch gesell­schaft­li­che Rol­len – mögen noch so sehr ver­an­kert sein. Doch jedes Indi­vi­du­um kann immer ent­schei­den, ob es die­se Regeln befolgt. Und wenn die­se Regeln aus irgend­ei­nem Grund die per­sön­li­chen Inter­es­sen des Indi­vi­du­ums ver­let­zen, wird das Indi­vi­du­um ent­we­der klein­laut bei­geben oder aber Mit­tel und Wege suchen, die­se Regeln zu umge­hen. Wofür das Indi­vi­du­um sich ent­schei­det, hängt vom indi­vi­du­el­len Cha­rak­ter ab.

Und dar­aus resul­tuert auch noch ein wei­te­rer Tipp:

Über­le­ge, was Dich dazu bringt, bestimm­te Regeln zu bre­chen. War­um läufst Du bei Rot über die Stra­ße? War­um spickst Du bei Prü­fun­gen? Und war­um fährst Du schwarz?

Wenn Du aus prak­ti­schen, wirt­schaft­li­chen oder exis­ten­zi­el­len Grün­den Regeln brichst, dann kön­nen das Frau­en in noch so kon­ser­va­ti­ven Gesell­schaf­ten auch.

Definition: „starke Frau“

Mei­ner Mei­nung nach wird beim Erschaf­fen von „star­ken Frau­en“ oft „geschlampt“: Statt eine inter­es­san­te Figur zu ent­wi­ckeln, wird auf Abkür­zun­gen zurück­ge­grif­fen. Bei­spiel­wei­se bekommt die Frau ein­fach tra­di­tio­nell männ­li­che Eigen­schaf­ten ver­passt oder es wird direkt eine im Prin­zip kli­schee­haft männ­li­che Figur kre­iert und ist nur rein äußer­lich weiblich.

Dabei soll­ten „star­ke Frau­en“ eigent­lich nicht schwie­ri­ger zu erschaf­fen sein als „star­ke Männer“:

Denn eine „star­ke Frau“ ist vor allem ein star­ker Mensch weib­li­chen Geschlechts.

Natür­lich fällt die gesell­schaft­li­che Prä­gung oft anders aus als bei Män­nern. Doch gesell­schaft­li­che Regeln und Richt­li­ni­en soll­ten auch nicht über­be­wer­tet wer­den. Denn wir haben ja bereits gese­hen: Es gibt kei­ne Regeln ohne Ausnahmen.

„Starke Frauen“ und interessante Frauen

Und weil Stär­ke rein inner­lich sein kann, muss eine „star­ke Frau“ streng­ge­nom­men auch kei­ne Krie­ge­rin sein. Wenn wir uns anse­hen, was Aschen­put­tel alles erträgt, ohne eine ver­bit­ter­te Men­schen­has­se­rin zu wer­den, müs­sen wir auch sie als „star­ke Frau“ bezeich­nen. Aber ob es sie auto­ma­tisch zu einer inter­es­san­ten Figur macht, steht auf einem ande­ren Blatt.

Dass inter­es­san­te Frau­en­fi­gu­ren ger­ne aus ihrer tra­di­tio­nel­len Rol­le her­aus­fal­len, hat, den­ke ich, einen ganz ein­fa­chen Grund: Figu­ren in Kon­flikt mit der gan­zen Gesell­schaft sind ein­fach span­nend. Denn gute Geschich­ten leben von Kon­flik­ten. Und wenn Figu­ren einen Kon­flikt mit ihrer eige­nen Iden­ti­tät (zum Bei­spiel als Frau) haben, dann ist das umso bes­ser: Denn so haben wir auch einen schö­nen inne­ren Kon­flikt.

Und das ist der Punkt, der die „star­ke Frau“ Aschen­put­tel mei­ner Mei­nung nach wirk­lich lang­wei­lig macht:

Sie ist stark, ja, aber sie hat kei­nen inter­es­san­ten Kon­flikt. Natür­lich lei­det sie. Aber sie ist inner­lich so rein und per­fekt, dass sie von vorn­her­ein bes­tens aus­ge­stat­tet ist, um die Unmensch­lich­keit ihr gegen­über zu ertragen.

Ganz ehr­lich? Ich wür­de zu ger­ne sehen, wie Aschen­put­tel durch die Miss­hand­lun­gen sei­tens ihrer Fami­lie all­mäh­lich – wie jeder nor­ma­le Mensch es täte – Aggres­sio­nen kriegt. Ich will pas­siv aggres­si­ves Ver­hal­ten sehen, gewürzt mit Rache- und Mord­fan­ta­sien. Und einen stän­di­gen inne­ren Kampf, um die eige­ne Mensch­lich­keit zu bewah­ren. Und eine post­trau­ma­ti­sche Belas­tungs­stö­rung statt eines Hap­pi­ly Ever After wäre sicher­lich auch spannend.

Frauen in der Literaturgeschichte

Eigent­lich ist das ein The­ma für gan­ze Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­ler­kar­rie­ren. Fasst man es jedoch mög­lichst knapp zusam­men, kann man bei der tra­di­tio­nel­len Dar­stel­lung von Frau­en zwei Grund­ten­den­zen festhalten:

  • die Hei­li­ge:
    Sie ist in der Regel jung, schön und so unschul­dig wie es nur mög­lich ist. Sie ist vol­ler Mit­ge­fühl, meis­tens reli­gi­ös und natür­lich Jung­frau. Typi­scher­wei­se ist sie außer­dem blond und blau­äu­gig. In Geschich­ten ist sie der pas­si­ve Love Inte­rest des Hel­den, die Beloh­nung für sei­ne Mühen und hat abge­se­hen von ihrer engel­haf­ten Per­fek­ti­on kei­nen nen­nens­wer­ten Cha­rak­ter. In eher düs­te­ren Geschich­ten ist sie ein unschul­di­ges Opfer, das ent­we­der grau­sam ermor­det oder gefan­gen gehal­ten wird.
  • die Hure:
    Sie ist die Per­so­ni­fi­ka­ti­on von Sün­de, Las­ter und allem, was schlecht ist. Dabei muss sie nicht buch­stäb­lich eine Hure – im Sin­ne von: Pro­sti­tu­ier­te – sein, son­dern kann auch in Gestalt einer häss­li­chen Hexe auf­tau­chen. Oft ist sie aber tat­säch­lich schön – oder viel­mehr: sexy. In die­sem Fall ver­dreht sie Män­nern durch ihren Sex­ap­peal den Kopf und treibt sie ins Ver­der­ben. Kurz­um: Wie auch immer ihre Gestalt aus­se­hen mag – Sie ist vor allem ein Monster.

Das Pro­blem ist, dass weder die eine noch die ande­re Grund­ten­denz die Frau wirk­lich als Mensch dar­stellt. Frei­lich gibt es auch bei Män­nern eine gefähr­li­che Kli­schee-Dicho­to­mie, die wir bereits in einem frü­he­ren Arti­kel ange­spro­chen haben. Doch bei den Män­nern ist zumin­dest auf der einen Sei­te ein Held mit Zie­len und Wün­schen. Wenn eine Frau etwas errei­chen will, ist sie über­durch­schnitt­lich oft eine „Hure“.

Die­se Dicho­to­mie hat auch den Nach­teil, dass Frau­en tat­säch­lich oft als rei­ner und unschul­di­ger wahr­ge­nom­men wer­den als sie sind. Und man­che Frau­en nut­zen das aus, indem sie das „Unschul­di­ge Frau als Opfer“-Klischee aus­spie­len. Die­se bei­den Schub­la­den lie­fern auch eine gute Grund­la­ge für frus­trier­te Män­ner, die alle Frau­en für Huren hal­ten. Und auch „Sluts­ha­ming“ hat hier sei­ne Wur­zeln. Mit ande­ren Worten:

Die Heilige-vs.-Hure-Dichotomie ent­mensch­licht Frauen.

Bemerkenswerte Beispiele und ein neuer Archetyp

Inter­es­sant ist in die­sem Zusam­men­hang die Figur der Son­ja Mar­me­la­do­wa aus Dos­to­jew­skis Ver­bre­chen und Stra­fe. Denn sie ist eine hei­li­ge Hure:

Sie ist zutiefst reli­gi­ös, unschul­dig des Dieb­stahls beschul­digt und stig­ma­ti­siert, und sie ist eine Art Men­tor-Figur für den Prot­ago­nis­ten Ras­kol­ni­kow. Aber gleich­zei­tig pro­sti­tu­iert sie sich, um ihre Fami­lie durch­zu­füt­tern. Im Prin­zip ist das ein hei­li­ges Mär­ty­ri­um. Und dabei ist ihre Figur psy­cho­lo­gisch rea­lis­tisch: Sie ist hei­lig, aber nicht so per­fekt wie Aschen­put­tel. Sie denkt durch­aus an Selbst­mord. Doch die Ver­ant­wor­tung für ihre Fami­lie und ihre Fröm­mig­keit hal­ten sie davon ab.

Inter­es­sant sind auch die Roma­ne Juli­et­te und Jus­ti­ne vom Mar­quis de Sade:

Juli­et­te und Jus­ti­ne sind ver­wais­te, mit­tel­lo­se Schwes­tern, die völ­lig gegen­sätz­li­che Lebens­we­ge ein­schla­gen. Wäh­rend die tugend­haf­te Jus­ti­ne von allem und jedem miss­han­delt wird, wird Juli­et­te Pro­sti­tu­ier­te, begeht Ver­bre­chen, nimmt an einer Viel­zahl von Orgi­en teil und wird schließ­lich reich und glück­lich. Die Vor­stel­lung, dass die Hei­li­ge siegt und die Hure ver­liert, wird hier­mit umgedreht.
(Eine Lek­tü­re will ich an die­ser Stel­le aber nicht unbe­dingt emp­feh­len. Wir spre­chen hier immer­hin von einem Autor, aus des­sen Namen der Begriff „Sadis­mus“ ent­stan­den ist.)

In jün­ge­rer Zeit gibt es immer wie­der den Trend, Frau­en mit ste­reo­typ männ­li­chen Eigen­schaf­ten zu ver­se­hen. Das Ergib­nis sind der Arche­typ des Action Girls und sei­ne zahl­rei­chen Unter­ty­pen: Unterm Strich also Frau­en, die in tra­di­tio­nell männ­li­che Domä­nen vor­drin­gen und – wie der Name bereits andeu­tet – zu Action-Krie­ge­rin­nen werden.

Es gibt dabei – wie bei jedem ande­ren Arche­typ auch – sowohl gute als auch schlech­te Umset­zun­gen. Das ist mei­ner Mei­nung nach ein kla­res Zei­chen dafür, dass ein neu­er Arche­typ an sich das Pro­blem nicht löst. Schlimms­ten­falls erschafft es sogar eine Rei­he neu­er Kli­schees, die uns sys­te­ma­tisch auf die Ner­ven gehen.

Nein … Um Kli­schees zu ver­mei­den, muss man zum wirk­li­chen Kern des Pro­blems vordringen.

Das „Geschlecht“ von Geschichten

Das ist natür­lich eine sehr sub­jek­ti­ve Beob­ach­tung, aber ich wür­de behaup­ten, dass es spe­zi­fisch weib­li­che und spe­zi­fisch männ­li­che Geschich­ten gibt: Das sind Geschich­ten, in denen das Geschlecht der Haupt­fi­gur nicht durch das ande­re Geschlecht ersetzt wer­den könn­te. Es geht also sehr stark dar­um, dass die Haupt­fi­gur weib­lich bzw. männ­lich ist.

  • Bei­spie­le für spe­zi­fisch weib­li­che Geschich­ten sind Mulan, Die Gei­sha und Anna Kare­ni­na. Die­se Geschich­ten wür­den ein­fach nicht funk­tio­nie­ren, wenn ihre Prot­ago­nis­ten Män­ner wären.
  • Bei­spie­le für spe­zi­fisch männ­li­che Geschich­ten sind Top Gun, Napo­la – Eli­te für den Füh­rer und Fight Club. Hier wür­de es kei­nen Sinn erge­ben, wenn die Prot­ago­nis­ten Frau­en wären.

Sol­che geschlechts­spe­zi­fi­schen Geschich­ten sind mei­ner Mei­nung nach jedoch eher sel­ten. Denn die meis­ten Geschich­ten hal­te ich für geschlechts­neu­tral: Hier kann das Geschlecht der Haupt­fi­gur umge­dreht wer­den, ohne dass es an der Grund­struk­tur der Geschich­te etwas ändert.

  • Bei­spie­le für geschlechts­neu­tra­le Geschich­ten sind Der Herr der Rin­ge, Har­ry Pot­ter und Star Wars. Wür­de man hier das Geschlecht der Haupt­fi­gu­ren umkeh­ren, wür­den sich natür­lich klei­ne­re und grö­ße­re Details und Plot­punk­te ändern. Doch wenn sich Har­riet Pot­ter zum Bei­spiel in Ced­ric Dig­go­ry statt Cho Chang ver­liebt hät­te, wäre es immer noch eine Geschich­te von einem Kind geblie­ben, das das Geheim­nis um den Stein der Wei­sen und die Kam­mer des Schre­ckens lüf­tet, dem Dunk­len Lord ent­ge­gen­tre­ten muss, sich selbst opfert und das Böse besiegt. Das Geschlecht der Haupt­fi­gur spielt da eher eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le. Es geht in die­sen Geschich­ten eben nicht dar­um, dass Fro­do, Har­ry Pot­ter und Luke Sky­wal­ker männ­lich sind.
  • Auch vie­le Kriegs­ge­schich­ten, klas­si­sche Lite­ra­tur und Geschich­ten über his­to­ri­sche Ereig­nis­se hal­te ich für im Grun­de geschlechts­neu­tral: Dass die Figu­ren in der Regel männ­lich sind, ergibt sich his­to­risch. In den Geschich­ten selbst geht es aber weni­ger um Männ­lich­keit und die Rol­le des Man­nes in der Gesell­schaft, son­dern um all­ge­mein­mensch­li­che Wer­te und Erfah­run­gen – um Din­ge, die Frau­en in einer ver­gleich­ba­ren Situa­ti­on ähn­lich emp­fin­den würden.

Dass das Umswit­chen der Geschlech­ter in sol­chen Geschich­ten tat­säch­lich funk­tio­nie­ren kann, zeigt übri­gens die Dis­ney-Adap­ti­on der Schatz­in­sel. Dass die Figu­ren im ursprüng­li­chen Roman fast alle männ­lich sind, ist rein his­to­risch bedingt. In Der Schatz­pla­net ver­setzt Dis­ney die Geschich­te in ein fan­tas­ti­sches Sci­ence Fic­tion-Set­ting und ersetzt Cap­tain Smol­lett durch die weib­li­che Cap­tain Ame­lia. Der Kern der Geschich­te bleibt aber erhal­ten und auch die ande­ren Figu­ren hät­ten locker durch Frau­en ersetzt wer­den können.

Das Pro­blem in den Sto­rytel­ling-Trends der Lite­ra­tur­ge­schich­te ist mei­ner Mei­nung nach nicht das Feh­len krie­ge­ri­scher Frau­en, son­dern dass geschlechts­neu­tra­le Geschich­ten viel öfter von Män­nern erzäh­len als von Frau­en.

Die Män­ner wer­den somit impli­zit als „Stan­dard-Geschlecht“ hin­ge­stellt. Inter­es­san­te, star­ke weib­li­che Prot­ago­nis­ten gibt es ten­den­zi­ell eher bei spe­zi­fisch weib­li­chen Geschich­ten. All­ge­mein­mensch­li­che Ange­le­gen­hei­ten wer­den sys­te­ma­tisch männ­li­chen Figu­ren überlassen.

Doch zum Glück gibt es geschlechts­neu­tra­le Geschich­ten mit weib­li­chen Haupt­fi­gu­ren in letz­ter Zeit immer öfter. Die Tri­bu­te von Panem ist so ein Beispiel:

Das Schö­ne an Kat­niss Ever­deen ist nicht, dass sie ein Action Girl ist, son­dern dass sie eine fein und glaub­wür­dig her­aus­ge­ar­bei­te­te Figur ist. Und wenn man an dem ein oder ande­ren Detail schraubt, könn­te Kat­niss auch genau­so gut männ­lich sein und die Geschich­te wür­de trotz­dem im Gro­ßen und Gan­zen funktionieren.

Einzigartige, mehrdimensionale Figuren

Nach all die­sen Aus­füh­run­gen lau­tet mein „Rezept“ für wei­test­ge­hend kli­schee­freie „star­ke Frau­en“ wie folgt:

  • Hän­ge Dich nicht an Arche­ty­pen auf und ver­su­che nicht gezielt, eine „star­ke Frau“ zu erschaf­fen.
  • Kon­zen­trie­re Dich viel­mehr dar­auf, eine star­ke Figur zu erschaf­fen. Sofern es kei­ne spe­zi­fisch weib­li­che Geschich­te ist, stel­le das Geschlecht mehr in den Hintergrund.
  • Wenn es eine spe­zi­fisch weib­li­che Geschich­te ist und/​oder das Set­ting die Geschlech­ter­rol­le wich­tig macht, dann recher­chie­re die Kul­tur bzw. Epo­che und suche rea­le Vor­bil­der.
  • Den­ke bit­te außer­dem auch in ande­ren Punk­ten an Rea­lis­mus: Eine noch so kämp­fe­ri­sche Frau ist immer noch ein Mensch und damit auch für die psy­chi­schen Fol­gen von Gewalt anfäl­lig. Wenn eine Frau durch das Töten trau­ma­ti­siert wird, dann ist sie nicht schwach, son­dern ein glaub­wür­di­ger Mensch.
  • „Star­ke Frau­en“ müs­sen auch nicht unbe­dingt Kämp­fe­rin­nen sein und/​oder alles tra­di­tio­nell „Weib­li­che“ ableh­nen. Denn wirk­li­che Stär­ke hat nichts mit Geschlech­ter­ste­reo­ty­pen zu tun.
  • Es ist übri­gens auch sinn­voll, auch weib­li­che Neben­fi­gu­ren gut her­aus­zu­ar­bei­ten. Wie vie­le weib­li­che Neben­fi­gu­ren eine Geschich­te über eine „star­ke Frau“ braucht, hängt sehr stark von der Geschich­te selbst ab. Man­che Geschich­ten las­sen sehr vie­le Frau­en zu; in ande­ren Geschich­ten – bei­spiels­wei­se sol­chen, die von als Sol­da­ten ver­klei­de­ten Frau­en han­deln – wird das eher schwie­rig. Viel wich­ti­ger ist aber, wie die weib­li­chen Neben­fi­gu­ren dar­ge­stellt wer­den. Denn wenn nur die Hel­din eine nen­nens­wer­te Per­sön­lich­keit besitzt und die ande­ren Frau­en nur Kli­schees ver­kör­pern, hat der Autor die Pro­ble­me bei der Dar­stel­lung von Frau­en offen­bar immer noch nicht verstanden.

Mit ande­ren Worten:

Erschaf­fe inter­es­san­te, star­ke und glaub­wür­di­ge Figu­ren weib­li­chen Geschlechts und rei­be dem Leser um Him­mels Wil­len nicht unter die Nase, dass es eine „star­ke Frau“ ist.

4 Kommentare

  1. Tol­ler Arti­kel mit vie­len wich­ti­gen Punkten!
    Nur eine Sache möch­te ich ergän­zen: Mei­ner Mei­nung nach sind nicht nur Figu­ren „stark“, die fes­te Wer­te haben und über ihren Schat­ten sprin­gen, son­dern auch sol­che, die an ihren Wer­ten fest­hal­ten, auch wenn alles dage­gen spricht.
    Eine der berüh­rends­ten Sze­nen in Har­ry Pot­ter ist für mich, wie Har­ry am Ende des 5. Teils sich dage­gen auf­lehnt, von Vol­de­mort über­nom­men zu wer­den. Obwohl er am Boden liegt, Vol­de­mort kräf­te­mä­ßig abso­lut unter­le­gen ist, und auch gera­de erst Siri­us ermor­det wur­de, hält er an sei­nen Glau­ben an das Gute in der Welt und sei­ne Freun­de fest und über­win­det so Vol­de­mor­ts Macht. Bei der Sze­ne muss ich jedes Mal wie­der heu­len ;_​;

    Kuma
    1. Dan­ke fürs Lob!
      Ich den­ke, fes­te Wer­te zu haben und an ihnen fest­zu­hal­ten, obwohl alles dage­gen spricht, ist das­sel­be. Denn man kann an sei­nen Wer­ten ja nur fest­hal­ten, wenn man sie hat und wenn sie fest sind. Die Sze­ne, die Du beschreibst, passt, wür­de ich sagen, also durch­aus zum Über­win­den von Schwächen/​Schatten: Har­ry ist geschwächt (und gene­rell schwä­cher als Vol­de­mort), aber er über­win­det die­se Schwäche.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert