Rahmenerzählungen und Binnenerzählungen: Die extradiegetische, intradiegetische und metadiegetische Ebene

Rahmenerzählungen und Binnenerzählungen: Die extradiegetische, intradiegetische und metadiegetische Ebene

Erzäh­lun­gen inner­halb von Erzäh­lun­gen — Man begeg­net ihnen häu­figer als man denkt. Und deswe­gen ist es inter­es­sant zu schauen, wie das ver­schachtelte Geflecht von Rahmen­erzäh­lun­gen und Binnen­erzäh­lun­gen funk­tion­iert. In Genettes Erzählthe­o­rie sind die soge­nan­nten nar­ra­tiv­en Ebe­nen eine Kat­e­gorie der Stimme und heißen extradiegetis­che, intradiegetis­che und metadiegetis­che Ebene. In diesem Artikel nehmen wir sie unter die Lupe.

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Zur Wiederholung

Genette unterteilt die Erzählper­spek­tive ja bekan­ntlich in Modus und Stimme. Um den Modus ging es im ersten Teil der Rei­he. Die Stimme unterteilt Genette wiederum in drei Kat­e­gorien. Über die erste Kat­e­gorie, näm­lich die der Zeit, ging es im zweit­en Teil der Rei­he. Die nar­ra­tiv­en Ebe­nen sind die zweite Kat­e­gorie.

Narrative Ebenen: Mein peinlicher Fehler

Erst­mal vor­weg:

Schande über mein Haupt!

In mehreren ver­gan­genen Artikeln bin ich mit der Ter­mi­nolo­gie durcheinan­der gekom­men:

Wo ich zum Beispiel hätte vom intradiegetis­chen Erzäh­ler reden sollen, habe ich von der intradiegetis­chen Ebene gesprochen. Dabei ist die Erzäh­lung eines intradiegetis­chen Erzäh­lers metadiegetisch.

Irgend­wann, vor vie­len Jahren, habe ich mal die Begriffe ver­tauscht — und lei­der wurde es dann zur Gewohn­heit. Es ist mir lei­der erst bei der erneuten inten­siv­en Beschäf­ti­gung mit dem The­ma aufge­fall­en, dass ich jahre­lang diesen Fehler mit mir herumgeschleppt habe.

Ich bitte daher um Entschuldigung und präsen­tiere nun, wie es richtig ist.

In den früheren Artikeln wird der Fehler nach und nach kor­rigiert. Bei den Videover­sio­nen ist das lei­der nicht mehr möglich. Dort werde ich einen erk­lären­den Kom­men­tar hinzufü­gen.

Narrative Ebenen: Überblick

Wenn ein Erzäh­ler eine Erzäh­lung erzählt, haben wir automa­tisch zwei Ebe­nen:

  • Auf der ersten Ebene sind der Erzäh­ler und sein Pub­likum.
  • Auf der zweit­en Ebene ist das Erzählte.

Zum Beispiel:

Fritzchen war gestern im Super­markt und hat Thun­fisch gekauft.

  • Der Erzäh­ler befind­et sich hier auf der ersten Ebene. Genette beze­ich­net sie als extradiegetis­che Ebene.
  • Fritzchen, der Super­markt und der Thun­fisch hinge­gen befind­en sich auf der zweit­en Ebene. Genette beze­ich­net sie als diegetis­che oder intradiegetis­che Ebene.

Nun spin­nen wir das Beispiel nochmal weit­er:

Fritzchen war gestern im Super­markt und hat Thun­fisch gekauft. Auf dem Weg nach Hause traf er Lieschen und sie erzählte ihm:

“Ich habe mir  vor eini­gen Monat­en ein Kätzchen angeschafft. Es war anfangs noch recht schüchtern, hat sich mit­tler­weile aber gut ein­gelebt.”

  • Mit Lieschens Erzäh­lung von ihrem Kätzchen haben wir nun eine dritte Ebene: die metadiegetis­che Ebene.
  • Wenn Lieschen nun von ihrer Schwest­er Maria erzählt, die ihr eine Geschichte von ihrem Hund erzählt hat, haben wir eine metametadiegetis­che Ebene.
  • Und wenn Maria inner­halb von Lieschens Erzäh­lung dann von ihrem Fre­und berichtet, der ihr etwas über seine Wellen­sit­tiche erzählt hat, haben wir eine metametametadiegetis­che Ebene.
  • Und so weit­er.

Weil es sich um Erzäh­lun­gen inner­halb von Erzäh­lun­gen han­delt, wirkt so eine Struk­tur sehr ver­schachtelt. Jede “Schachtel” bzw. Binnen­erzäh­lung hat dabei einen eige­nen Erzäh­ler mit sein­er eige­nen Erzählper­spek­tive.

Um das Ganze also noch ein­mal zusam­men­z­u­fassen:

  • Der extradiegetis­che Erzäh­ler erzählt die intradiegetis­che Erzäh­lung.
  • Ein intradiegetis­ch­er Erzäh­ler erzählt eine metadiegetis­che Erzäh­lung.
  • Ein metadiegetis­ch­er Erzäh­ler erzählt eine metametadiegetis­che Erzäh­lung.
  • Und so weit­er.

Zugegeben, man ver­hed­dert sich hier schon sehr leicht. Genau das ist mir ja auch passiert. Ich hoffe also, dass Du durch diese Über­sicht von einem solchen Miss­geschick ver­schont bleib­st.

Nun gehen wir aber weit­er zur Einzel­be­tra­ch­tung der nar­ra­tiv­en Ebe­nen …

Extradiegetische Ebene

Die extradiegetis­che Ebene ist, wie gesagt, das Habi­tat des extradiegetis­chen Erzäh­lers; das heißt salopp: des fik­tiv­en Urhe­bers des ganzen Werkes. Dieser kann dabei völ­lig unter­schiedlich auftreten:

  • Der extradiegetis­che Erzäh­ler kann sich natür­lich unsicht­bar machen und die Erzäh­lung und die Fig­uren in den Vorder­grund schieben. Im Extrem­fall kann er sich kom­plett auf das Innen­leben ein­er Fig­ur fix­ieren und ihre Wer­tun­gen übernehmen:

“Ramon wusste, Angel kon­nte es mit dem Mess­er niemals mit ihm aufnehmen, nicht Mann gegen Mann. Angel hat­te die Hosen voll!”
Myron Lev­oy: Ein Schat­ten wie ein Leop­ard, Kapi­tel 11.

  • Sich sicht­bar machen kann und darf sich der extradiegetis­che Erzäh­ler aber natür­lich auch. Im Extrem­fall wen­det er sich sog­ar direkt an den Leser:

“Erlauben Sie, mein Leser,
mich mit der älteren Schwest­er zu befassen.”
Alexan­der Puschkin: Eugen One­gin, Zweites Buch, Stro­phe XXIII.

  • Mehr noch, ein extradiegetis­ch­er Erzäh­ler kann seine Erzäh­lung als fak­tu­al aus­geben, und dabei selb­st alles Mögliche sein: von einem neugieri­gen Indi­vidu­um, das son­der­bare Umstände erforscht und seine Erken­nt­nisse nun niedergeschrieben hat, bis hin zum Her­aus­ge­ber ein­er Briefko­r­re­spon­denz, wie er in Briefro­ma­nen vorkommt.

“Das Phan­tom der Oper hat wirk­lich existiert. […] Bei meinen Nach­forschun­gen in den Archiv­en der Académie nationale de Musique […]”
Gas­ton Ler­oux: Das Phan­tom der Oper, Pro­log.

“Was ich von der Geschichte des armen Werther nur habe auffind­en kön­nen, habe ich mit Fleiß gesam­melt und lege es euch hier vor, und weiß, dass ihr mir’s danken werdet.”
Johann Wolf­gang Goethe: Die Lei­den des jun­gen Werther.

  • Eine sehr spezielle Spezies des extradiegetis­chen Erzäh­lers ist der Autor-Erzäh­ler, der sich ein­er­seits als Autor eines Werkes aus­gibt, aber gle­ichzeit­ig auch als Fig­ur in der Erzäh­lung vorkommt:

Der fik­tive Robin­son Cru­soe erzählt im Roman von Daniel Defoe seine eigene Geschichte.

Intradiegetische Ebene

Das, was der extradiegetis­che Erzäh­ler erzählt, ist die intradiegetis­che Ebene. In den meis­ten Erzäh­lun­gen ist das die Ebene, auf der die eigentliche Geschichte stat­tfind­et.

Find­et die eigentliche Geschichte auf der metadiegetis­chen Ebene statt, bildet die intradiegetis­che Ebene die Rahmen­erzäh­lung:

In Remar­ques Roman Die Nacht von Liss­abon, zum Beispiel, begeg­net auf der intradiegetis­chen Ebene der Ich-Erzäh­ler einem mys­ter­iösen Mann namens Josef Schwarz. Dieser erzählt ihm seine eigene Geschichte — und diese ist die eigentliche Geschichte des Romans.

Zu diesem Roman habe ich übri­gens bere­its eine Erzäh­lanalyse gemacht. Die ver­schachtelte Stuk­tur finde ich hier näm­lich grandios ange­wandt und deswe­gen kann ich einen Blick in den Roman und in meine Analyse dessen nur empfehlen.

Metadiegetische Ebene

Gibt es in der intradiegetis­chen Erzäh­lung eine Binnen­erzäh­lung, so liegt diese auf der metadiegetis­chen Ebene. Inter­es­sant ist hier­bei das Ver­hält­nis zwis­chen den bei­den Ebe­nen. Genette beobachtet an dieser Stelle drei Typen:

  • Zwis­chen der intradiegetis­chen Ebene und der metadiegetis­chen Ebene beste­ht ein Kausalver­hält­nis:
    In der metadiegetis­chen Erzäh­lung wird berichtet, wie es zur Sit­u­a­tion auf der intradiegetis­chen Ebene gekom­men ist. Charak­ter­is­tisch ist dabei, dass die metadiegetis­che Erzäh­lung an der Sit­u­a­tion nichts ändert:

In den Gesän­gen IX bis XII der Odyssee erzählt Odysseus den Pha­iak­en, wie er bei ihnen gelandet ist. Dadurch erfahren sie diesen Teil sein­er Geschichte. Das ändert aber nicht wirk­lich etwas am Sta­tus Quo, dass er nun mal bei ihnen gelandet ist.

  • Die bei­den Ebe­nen sind the­ma­tisch miteinan­der verknüpft:
    Diese Verknüp­fung beruht auf Kon­trast oder Ähn­lichkeit, wie das zum Beispiel bei Gle­ich­nis­sen und Para­beln der Fall ist. Gerne wird eine solche metadiegetis­che Erzäh­lung von ein­er Fig­ur einge­bracht, um die Sit­u­a­tion auf der intradiegetis­chen Ebene zu bee­in­flussen. Genette führt hier die Para­bel vom Magen und den Gliedern als Beispiel an:

Der römis­che Geschichtss­chreiber Titus Livius beschreibt, wie Agrip­pa Mene­nius Lana­tus die Ple­be­jer während der Standeskämpfe im Jahr 494 v. Chr. von der Wichtigkeit des Patrizier­standes überzeugt, indem er ihnen die Para­bel vom Magen und den Gliedern vorträgt.

  • Zwis­chen den Ebe­nen beste­ht keine explizite Beziehung.
    Was in der metadiegetis­chen Erzäh­lung erzählt wird, ist auf der intradiegetis­chen Ebene somit eher wenig rel­e­vant. Vielmehr geht es darum, dass etwas erzählt wird, also um den Akt des Erzäh­lens an sich. Ziel und Effekt ein­er solchen metadiegetis­chen Erzäh­lung ist Zer­streu­ung und/oder Hin­auszögern. Tausendun­deine Nacht ist hier das berühmteste Beispiel:

Auf der intradiegetis­chen Ebene zögert Scheherazade durch ihre metadiegetis­chen Erzäh­lun­gen ihren Tod hin­aus. Was sie konkret erzählt, ist eigentlich unwichtig. Es kommt nur darauf an, dass die Erzäh­lun­gen inter­es­sant genug sind, um den Sul­tan zu fes­seln.

Nun denn. Bei der näheren Betra­ch­tung der drei ersten Ebe­nen möchte ich es belassen. Das Prinzip sollte jet­zt klar sein. Zumal wir im Zusam­men­hang mit den nar­ra­tiv­en Ebe­nen unbe­d­ingt noch auf ein ganz beson­deres Phänomen zu sprechen kom­men soll­ten …

Metalepse

Die “Gren­zen” zwis­chen den Ebe­nen sind nicht so unüber­wind­bar wie sie auf den ersten Blick vielle­icht erscheinen mögen. Wenn diese “Gren­zen” also aufge­brochen wer­den und zwei Ebe­nen sich ver­mis­chen, nen­nt Genette es Met­alepse.

Es gibt ver­schiedene Möglichkeit­en, wie eine solche Ver­mis­chung passieren kann:

  • An erster Stelle ist die Met­alepse des Autors zu erwäh­nen. Hier tut der Erzäh­ler so, als wäre er der Autor und als würde er selb­st bewirken, was in der Geschichte passiert. Statt also von Din­gen zu bericht­en, die passiert sind, über­legt ein solch­er Erzäh­ler zum Beispiel expliz­it, was er mit seinen Fig­uren alles anstellen kön­nte:

“Wer kön­nte mich ver­hin­dern, den Her­rn zu ver­heirat­en und zum Hah­n­rei zu machen, Jakob nach Westin­di­en segeln zu lassen, seinen Her­rn eben­falls dahin zu schick­en und bei­de dann auf einem und dem­sel­ben Schiffe nach Frankre­ich zurück­zuführen?”
Denis Diderot: Jakob und sein Herr, Kapi­tel 1.

  • Eine Met­alepse ist auch gegeben, wenn der Erzäh­ler so tut, als geschehe der Akt der Erzäh­lung zeit­gle­ich mit der Geschichte. Und da eine Geschichte auch recht ereignis­lose Momente hat und man den Leser offen­bar nicht mit solchen lang­weilen darf, fühlt der Erzäh­ler die Notwendigkeit, diese Ereignis­losigkeit in der Geschichte durch Abschwei­fun­gen auszufüllen. In einem solchen Fall heißt es im Text zum Beispiel expliz­it:

“[I]ch beg­nüge mich hier, während die Blind­schle­iche hält und der Schaffn­er Don­cières, Grat­tev­ast, Maineville aus­ruft, niederzuschreiben, was diese kleinen Küstenorte oder jene Gar­ni­son mir in Erin­nerung rufen.”
Mar­cel Proust: Auf der Suche nach der ver­lore­nen Zeit, Drittes Kapi­tel.

  • Eine Met­alepse etwas ander­er Natur entste­ht, wenn Fig­uren ein­er Ebene aus ihrer jew­eili­gen Erzäh­lung her­aussteigen und mit der vorheri­gen Ebene inter­agieren. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Fig­ur auf der intradiegetis­chen Ebene die vierte Wand durch­bricht und sich direkt an den Leser wen­det, der sich ja eigentlich auf der extradiegetis­chen Ebene befind­et:

Ein nicht lit­er­arisches, aber dafür aktuelles Beispiel ist Dead­pool. Er ist ein Super­held, der tat­säch­lich weiß, dass er eine Com­ic- bzw. Film­fig­ur ist und sich immer wieder der Kam­era zuwen­det und das Pub­likum anquas­selt.

  • In eini­gen Fällen entste­ht eine Met­alepse aber auch aus Grün­den der Bequem­lichkeit. In Pla­tons Text Theaite­tos, zum Beispiel, unter­hal­ten sich Euk­lid und Terp­sion, zwei ehe­ma­lige Schüler des Sokrates. Dabei erzählt Euk­lid von den Gesprächen, die er mit Sokrates hat­te. In diesen Gesprächen erzählte ihm Sokrates von ein­er Diskus­sion mit den Math­e­matik­ern Theodor­os und Theaite­tos. Euk­lid hat Sokrates’ Erzäh­lung von dem Gespräch aufgeze­ich­net, jedoch mit einem beson­deren Twist:

“Dieses hier also, Terp­sion, ist das Buch. Ich habe aber das Gespräch solchergestalt abge­faßt, nicht daß Sokrates es mir erzählt, wie er es mir doch erzählt hat, son­dern so, daß er wirk­lich mit denen redet, welche er als Unterred­ner nan­nte. […] Damit näm­lich in dem geschriebe­nen Auf­satz die Nach­weisun­gen zwis­chen dem Gespräch nicht beschw­er­lich fie­len, wie wenn er selb­st Sokrates gere­det das »Da sprach ich« oder »Darauf sagte ich«, und von dem Antwor­tenden »Das gab er zu«, und »Darin wollte er nicht beis­tim­men«, deshalb habe ich geschrieben, als ob er unmit­tel­bar mit Jenen redete mit Hin­we­glas­sung aller dieser Dinge.”
Pla­ton: Pla­tons Werke. Zweit­er Theil, über­set­zt von Friedrich Daniel Ernst Schleier­ma­ch­er, Berlin 1817–26 (Aus­gabe 1984–87).

Das heißt vere­in­facht: Obwohl Euk­lid von der Diskus­sion nur aus Sokrates’ Erzäh­lung weiß, lässt er diese Ebene in sein­er eige­nen Wieder­gabe des Ganzen weg. Statt zu schreiben: “Das und das hat Sokrates mir erzählt”, gibt er die Diskus­sion zwis­chen Sokrates und den bei­den Math­e­matik­ern wörtlich wieder. Damit tritt die metametadiegetis­che Ebene an die Stelle der metadiegetis­chen. Dadurch wirkt das Werk ins­ge­samt deut­lich weniger ver­schachtelt. Genette nen­nt diese Erzählform reduziert metadiegetisch oder pseu­do-diegetisch.

Die Schönheit der Metalepse

Während die nar­ra­tiv­en Ebe­nen an sich ein­fach nur eine Ter­mi­nolo­gie für das natür­liche Phänomen von ver­schachtel­ten Erzäh­lun­gen liefern, geben Met­alepsen dem Ganzen eine beina­he schon philosophis­che Dimen­sion. Denn spätestens wenn fik­tive Fig­uren zu realen Lesern sprechen und die Erzäh­lin­stanz expliz­it Gott spielt, entste­ht die Frage:

Was ist real und was ist Fik­tion? Sind wir reale Men­schen nicht doch irgend­wie Fig­uren in irgen­dein­er Geschichte? Ist die extradiegetis­che Ebene nicht irgend­wie doch diegetisch?

Ich würde sagen, die nar­ra­tiv­en Ebe­nen und vor allem die Met­alepse sind etwas, über das man nicht zu viel nach­denken darf. Denn irgend­wann kommt der Punkt, wo man sich nur noch im Kreis bewegt und die Ebe­nen durcheinan­der­bringt. Aber ander­er­seits:

Ver­schachtelte Struk­turen sind bei manchen lit­er­arischen Werken zumin­d­est teil­weise für deren Charme ver­ant­wortlich.

6 Kommentare

  1. Guten Tag,
    Vie­len Dank für diese sehr tolle Zusam­men­fas­sung! Es war sehr hil­fre­ich.
    Nur schade, dass nichts referiert ist. Genette hat viel geschrieben und man kann nicht sich­er sein, auf welche Werke Sie sich bezo­gen haben.

    Lise Schaller
    1. Vie­len Dank fürs Lob!
      Auf Ver­weise habe ich verzichtet, weil das Ganze hier nicht wis­senschaftlich bzw. für Nichtwissenschaftler “genießbar” sein soll. Aber ich reiche den Ver­weis gerne nach: Grob zusam­menge­fasst habe ich hier nur die Kapi­tel “5. Stimme: Nar­ra­tive Ebe­nen”, “5. Stimme: Die metadiegetis­che Erzäh­lung” und “5. Stimme: Met­alepsen” in Genettes “Die Erzäh­lung”. Plus eigene Beispiele, vere­in­fachte For­mulierun­gen und eigene Mei­n­ung (vor allem am Ende).

  2. Hal­lo ! 🙂 ich habe eine Frage an dich! Kann ich dich irgend­wie bitte kon­tak­tieren? ich muss Met­alepsen im Buch “Il con­siglio d´Egitto” von Schi­aschia find­en für die Uni.. Lei­der finde ich nicht wirk­lich welche. Kannst du mir bitte helfen? Ich wäre dir sehr dankbar! LG, Laris­sa

    Larissa
  3. Hal­lo,
    vie­len Dank für den so hil­fre­ichen und gut ver­ständlichen Text! Vor allem die Beispiele haben mir sehr geholfen, das The­ma zu ver­ste­hen!
    Eine Frage hätte ich noch: Eine Erzäh­lung auf metadiegetis­ch­er Ebene ist ja eine Erzäh­lung inner­halb ein­er Erzäh­lung, also inner­halb der intradiegetis­chen Ebene. Muss das unbe­d­ingt eine “Erzäh­lung” sein oder kann das auch ein Traum sein? Also wenn jemand inner­halb der intradiegetis­chen Ebene träumt, ist der Traum dann die metadiegetis­che Ebene oder immer noch die intradiegetis­che Ebene?

    Jule
    1. Vie­len Dank fürs Lob! 😊
      Zu Dein­er Frage: Bei den Ebe­nen geht es um buch­stäbliche Erzäh­lun­gen mit einem Erzäh­ler. Wenn also eine Fig­ur der intradiegetis­chen Ebene von dem Traum erzählt (mündlich oder schriftlich), dann ist das eine metadiegetis­che Erzäh­lung. Wenn es aber der nor­male extradiegetis­che Erzäh­ler ist, der erzählt, wie eine Fig­ur diesen Traum träumt, dann ist der Traum immer noch auf der intradiegetis­chen Ebene.

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