Metapher, Vergleich, Allegorie, Symbol

Metapher, Vergleich, Allegorie, Symbol

Mit rhetorischen Stilmit­teln kann man seinen Schreib­stil verbessern. Und diese gibt es wie Sand am Meer. In diesem Artikel wer­den vier dieser Stilmit­tel, näm­lich Meta­pher, Ver­gle­ich, Alle­gorie und Sym­bol, unter Ein­beziehung von Beispie­len erk­lärt und voneinan­der abge­gren­zt.

Die Folien für dieses Video gibt es für Steady-Abon­nen­ten und Kanal­mitglieder auf YouTube als PDF zum Down­load.

Rhetorische Stilmit­tel machen die Sprache eines Textes aus­sagekräftiger, facetten­re­ich­er und vielschichtiger. Sie sind all­ge­gen­wär­tig und man wen­det sie in der Regel eher unbe­wusst an. Allerd­ings ist es dur­chaus sin­nvoll, sich auch bewusst damit auseinan­derzuset­zen. Denn das führt generell zu ein­er besseren Sprachkom­pe­tenz. Außer­dem kön­nen Autoren rhetorische Stilmit­tel ver­wen­den, um in ihren Tex­ten zwis­chen den Zeilen zusät­zliche Aus­sagen unterzubrin­gen.

Die Metapher und die Tropen

Unter den rhetorischen Stil­fig­uren gibt es die soge­nan­nten Tropen. Das alt­griechis­che Wort “τρόπος” bedeutet “Wen­dung”. Mit einem Tro­pus haben wir es zu tun, wenn ein Aus­druck einen anderen erset­zt, dabei aber kein Syn­onym ist. Ins ver­ständlichere Deutsch über­set­zt heißt das:

Man sagt etwas anderes als man meint.

Tropen gibt es jede Menge, aber die vier bekan­ntesten sind: die Meta­pher, die Ironie, die Metonymie und die Synek­doche.

Die Metapher im Kreis ihrer Familie

In diesem Artikel geht es um die Meta­pher, aber hier muss man auch anmerken, dass es einige ähn­liche Stilmit­tel gibt:

  • den Ver­gle­ich,
  • die Alle­gorie und
  • das Sym­bol.

Oft fällt es schw­er, diese vier Stilmit­tel voneinan­der abzu­gren­zen. Deswe­gen behan­dle ich sie alle zusam­men in einem einzi­gen Atrikel. Ich hoffe, dass die Unter­schiede dadurch ein wenig klar­er wer­den.

Der Vergleich

Das ein­fach­ste unter den genan­nten vier Stilmit­teln ist der Ver­gle­ich.

  • Dabei han­delt es sich entwed­er um die Her­vorhe­bung von Ähn­lichkeit
    (Beispiel: “Lieschen ist so schlau wie Fritzchen.”)
  • oder von Unter­schieden
    (Beispiel: “Lieschen ist größer als Fritzchen.”).

Man erken­nt Ver­gle­iche sehr leicht anhand von Ver­gle­ichspar­tikeln. In den bei­den oberen Beispie­len sind das die Wörtchen “wie” und “als”.

Ver­gle­iche kön­nen aber auch kün­st­lerisch­er aus­fall­en. Zum Beispiel:

“Wir drän­gen uns zu einem Haufen zusam­men. Kein­er hat Lust, in der ersten Rei­he zu ste­hen. Nur Willy nimmt unbe­fan­gen dort Auf­stel­lung. Sein Schädel leuchtet im Halb­dunkel des Raumes wie die rote Lampe eines Puffs.”
Erich Maria Remar­que: Der Weg zurück, Kapi­tel: Zweit­er Teil, V.

Im let­zten Satz haben wir das Wörtchen “wie” und das deutet ziem­lich ein­deutig auf einen Ver­gle­ich hin.

Ver­gle­ichen kann man aber nicht nur zwei Dinge miteinan­der, son­dern auch Sit­u­a­tio­nen, beispiel­sweise eine reale Sit­u­a­tion mit ein­er hypo­thetis­chen. Dazu gibt es den irrealen Ver­gle­ichssatz:

“Es fiel mir schw­er, Dinge wegzuw­er­fen, die mir ein­mal so viel wert gewe­sen waren, dass ich Geld dafür aus­gegeben hat­te. Die ersten zehn Minuten vor meinem Klei­der­schrank fühlten sich an, als sollte ich entschei­den, welch­es mein­er Kinder leben und welch­es ster­ben sollte.”
Tim­o­thy Fer­riss: Die 4‑S­tun­den-Woche, Kapi­tel: Weniger ist mehr: Wer­fen Sie Bal­last ab.

Hier erfol­gt der Ver­gle­ich mit den Wörtchen “als sollte”. Weit­ere Vari­a­tio­nen sind:

  • als kön­nte,
  • als müsste,
  • als wäre,
  • und so weit­er und so fort.

Die Metapher

Mit der Meta­pher wird es einen Schritt kom­pliziert­er. Und zwar haben wir hier die Über­tra­gung eines Wortes oder ein­er Wort­gruppe in einen anderen Bedeu­tungszusam­men­hang. Dabei wird kein (richtiger) Ver­gle­ich angestellt, d.h. es ist qua­si ein Ver­gle­ich ohne Ver­gle­ichspar­tikel.

Die Meta­pher funk­tion­iert nur auf Grund­lage von Ähn­lichkeit und Assozi­a­tio­nen und wird deswe­gen auch als “verkürzter Ver­gle­ich” beze­ich­net. Hierin liegt aber auch ein wesentlich­er Unter­schied zum Ver­gle­ich, denn ein Ver­gle­ich kann auch eine Her­vorhe­bung von Unter­schieden bedeuten.

Bei ein­er Meta­pher geht es auss­chließlich um Ähn­lichkeit­en. Allerd­ings, wie bere­its erwäh­nt, ohne Ver­gle­ichspar­tikel:

  • Ver­gle­ich: A ist wie B.
  • Meta­pher: A ist B.

Dadurch ist die Meta­pher weniger ratio­nal als ein Ver­gle­ich und deswe­gen präg­nan­ter: Meta­phern sprechen ten­den­ziell in einem stärk­eren Maße die Fan­tasie an als Ver­gle­iche.

Im Roman Im West­en nichts Neues gibt es zum Beispiel den Satz:

“[…] der Küchen­bulle mit seinem roten Tomatenkopf bietet das Essen direkt an; […]”
Erich Maria Remar­que: Im West­en nichts Neues, Kapi­tel 1.

An später­er Stelle heißt es auch :

“Jet­zt aber erwachte die Tomate wieder zum Leben […]”
Erich Maria Remar­que: Im West­en nichts Neues, Kapi­tel 1.

Natür­lich hat der Küchen­bulle keine Tomate als Kopf. Hier wird die Tomate nur in den Bedeu­tungszusam­men­hang “Kör­p­er” über­tra­gen. Dadurch entste­ht ein recht leb­haftes Bild, wie der Küchen­bulle aussieht.

An der späteren Stelle wird der gesamte Küchen­bulle zur Tomate und das, was wir uns vor dem geisti­gen Auge vorstellen, ist ein Men­sch, der ein­er Tomate ähn­lich sieht bzw. ein­fach so eine Assozi­a­tion erweckt.

Die Allegorie

Mit der Alle­gorie wird es wieder ein Stück kom­pliziert­er. “Alle­gorie” bedeutet “andere Sprache” und man definiert sie als Darstel­lung bzw. Verkör­pe­rung eines abstrak­ten Begriffs. Ein Beispiel dafür ist der Sensen­mann, der der Tod verkör­pert.

Eine Alle­gorie gilt sozusagen als fort­ge­set­zte Meta­pher. Sie geht über ein einzelnes Wort hin­aus und tritt oft als Per­son­ifika­tion auf, d.h. als eine Per­son, die einen abstrak­ten Begriff verkör­pert.

Der Sensen­mann ist eine kul­turell ver­ankerte Alle­gorie. Und es gibt natür­lich viele weit­ere solche Alle­gorien: zum Beispiel die Justi­tia (eine Frau mit Augen­binde, Schw­ert und Waage, die die Gerechtigkeit verkör­pert), den Amor (der, mit Pfeil und Bogen bewaffnet, für die Liebe ste­ht) und so weit­er und so fort.

Metapher, Vergleich, Allegorie, SymbolWie unschw­er zu erken­nen ist, sind alle diese Alle­gorien nicht zufäl­lig, son­dern jedes Ele­ment an ihnen stellt einen Aspekt des zu beze­ich­nen­den Begriffs dar:

Der bere­its erwäh­nte Sensen­mann zum Beispiel hat eine Sense. Diese bedeutet, dass der Tod zu allen kommt und jeden wahl­los nie­der­mäht.

Es kommt aber auch vor, dass Kün­stler eigene Alle­gorien erfind­en. Ob man solche Alle­gorien, die nur inner­halb eines Werkes existieren, auch als solche erken­nt, kommt vor allem auf die eigene Inter­pre­ta­tion des Werkes an.

Hierzu ein Beispiel aus Ver­brechen und Strafe bzw. Schuld und Sühne von Fjodor Dos­to­jew­s­ki (der Titel vari­iert je nach Über­set­zung):

Der Pro­tag­o­nist Raskol­nikow ermordet eine alte Pfan­dlei­herin, die im Grunde nie­mand lei­den kann.

Unglück­licher­weise wen­det sich die Sit­u­a­tion so, dass er auch die geistig zurück­ge­bliebene Schwest­er der Alten ermordet. Diese ist unschuldig und hat nie jeman­dem etwas Bös­es getan.

Raskol­nikows Opfer ist zwar eine unschöne Gestalt, aber er kommt trotz­dem nicht darum herum, die Unschuld (verkör­pert durch die Schwest­er der Pfan­dlei­herin) zu töten.

Dieser unge­plante zweite Mord ist mitunter ein Grund, warum Raskol­nikow sich schließlich selb­st der Polizei stellt.

Wie gesagt, ob man in der Schwest­er tat­säch­lich eine Alle­gorie für Unschuld sieht, hängt sehr stark von der eige­nen Inter­pre­ta­tion des Werkes ab.

Das Symbol

Zulet­zt haben wir das Sym­bol. Das Wort an sich bedeutet “Erken­nungsze­ichen” und geläu­fige Beispiele dafür sind das Klee­blatt, das für Glück ste­ht, und das Herz, das die Liebe repräsen­tiert.

Wir haben hier also wieder etwas, das für einen abstrak­ten Begriff ste­ht. Deswe­gen ist das Sym­bol nur schw­er von der Alle­gorie abgrenzbar. Wer sucht, der find­et viele recht unter­schiedliche Def­i­n­i­tio­nen und Abgren­zun­gen und, um ehrlich zu sein, vorher ist man schlauer als nach­her: Diese Abgren­zung ist eine ziem­lich ver­wirrende Angele­gen­heit.

Grund­sät­zlich muss man aber sagen, dass Sym­bole generell eher willkür­lich sind. Während die Alle­gorie sich aus Ele­menten zusam­menset­zt, die etwas Abstrak­tes versinnbildlichen, hat ein Sym­bol mit dem, was es darstellt, in der Regel eher wenig zu tun:

  • Der Tod bzw. der Sensen­mann hat eine Sense und mäht alle nieder; die Verbindung von Klee­blatt und Glück hinge­gen ist ziem­lich willkür­lich. Man kann sie his­torisch und kul­turell erk­lären, aber an sich ist da erst­mal keine Verbindung.
  • Das­selbe gilt für das Herz: Denn seien wir mal ehrlich, ein richtiges Herz ist ein Muskel, im Prinzip ein Fleis­chk­lumpen. Das Gebilde, das das Herz sym­bol­isiert, hinge­gen war ursprünglich ein Efeublatt. Es han­delt sich also wieder um eine his­torisch und kul­turell bed­ingte Willkür: Ein Herz, das mit einem Herz nichts zu tun hat.

Metapher, Vergleich, Allegorie, SymbolDie vor­ange­gan­genen Beispiele für Sym­bole sind kul­turell ver­ankert, aber natür­lich kann jed­er Kün­stler auch selb­st Sym­bole erschaf­fen. Ob das Pub­likum ein solch­es Sym­bol erken­nt, ist jedoch auch hier eine Sache der Inter­pre­ta­tion.

Man kann allerd­ings anmerken, dass Sym­bole sich gerne durch wieder­holtes Auftreten kennze­ich­nen. Damit ein Sym­bol näm­lich “wirkt”, muss es all­ge­mein akzep­tiert sein. Ein Herz ste­ht nur dann für Liebe, wenn alle dieses Prinzip akzep­tieren. Genau­so kann ein Sym­bol inner­halb eines Werkes nur dann ein Sym­bol sein, wenn es eine gewisse Kon­se­quenz aufweist. Wenn es nur ein einziges Mal vorkommt, dann ist es schlimm­sten­falls eine Meta­pher, die kein Men­sch ver­ste­ht, weil keine Ähn­lichkeit vorhan­den ist.

Auch hierzu ein Beispiel:

Im Film Oh Boy von Jan-Ole Ger­ster ver­sucht der Pro­tag­o­nist immer wieder, an Kaf­fee zu kom­men, schafft es aber erst am Ende des Films.

Das passt zur all­ge­meinen Ziel‑, Ori­en­tierungs- und Antrieb­slosigkeit des Pro­tag­o­nis­ten: Die Suche nach Kaf­fee kann man als Suche nach sich selb­st ver­ste­hen.

Ob der Kaf­fee ein Sym­bol ist oder ein­fach nur ein Run­ning Gag, ist eine Sache der Inter­pre­ta­tion. Ich per­sön­lich hat­te das Gefühl, dass sich etwas geän­dert hat, als er am Ende endlich seinen Kaf­fee trank.

In den USA wurde der Film sog­ar unter dem Titel A Cof­fee in Berlin veröf­fentlicht.

Zum Gebrauch von Metaphern, Vergleichen, Allegorien und Symbolen

Ver­gle­iche, Meta­phern, Alle­gorien und Sym­bole verbessern zwar grund­sät­zlich die Sprache aber ihr Gebrauch kann auch mächtig nach hin­ten los­ge­hen:

  • Das passiert zum Beispiel, wenn man (zu viele) Klis­chees benutzt: Damit meine ich Aus­drücke wie “ich schenke dir mein Herz”, die so alt sind wie die Men­schheit selb­st, die man schon tausend­mal gehört hat und die ein­fach nur noch uno­rig­inell sind und auf die Ner­ven gehen.
  • Man sollte auch darauf acht­en, dass man nur solche Ver­gle­iche, Meta­phern, Alle­gorien und Sym­bole benutzt, die zur Sit­u­a­tion passen: Wenn zum Beispiel jemand im Ster­ben liegt, sollte man keine lusti­gen Ver­gle­iche ver­wen­den. “Seine gelbe Haut sah aus wie eine Mel­one” oder etwas in der Art wirkt bei ein­er tragis­chen Szene ein­fach nur albern und stört den Lese­fluss.
  • Außer­dem sollte man auch nicht zu “kreativ” sein. Mein Lieblingsz­i­tat wäre an dieser Stelle: “Chris­t­ian Grey-fla­vored pop­si­cle” (Fifty Shades of Grey von E. L. James). Meta­phern wie “Stieleis der Geschmack­srich­tung Chris­t­ian Grey” wirken näm­lich schnell albern und unfrei­willig komisch.
  • Zulet­zt sollte man auch darauf acht­en, dass man ein und dieselbe Meta­pher nicht allzu oft wieder­holt. Wenn man zum Beispiel alle zwei Seit­en gesagt bekommt, dass die Augen der Pro­tag­o­nistin zwei leuch­t­ende Smaragde sind, gehen irgend­wann selb­st die kreativsten Meta­phern dem Leser auf die Ner­ven. Guter Stil bedeutet schließlich auch, das richtige Maß einzuhal­ten.

20 Kommentare

  1. Danke, liebe Schreibtech­nikerin,

    für diese sehr sachkundi­ge und anschauliche Erk­lärung, von der auch Gymnasiast*innen, die bei der Gdicht­in­ter­pre­taion ins Schwim­men ger­at­en sind (welche lyrische Bil­dart? :-)), prof­i­tieren kön­nen.

    Speziell für diese Klien­tel kön­nte man die Darstel­lung eventuell noch um Fol­gen­des erweit­ern:

    das Emblem: a) Lemma/inscriptio — b) pictura/exempla — c) sub­scrip­tio. Es spielt vor allem in der barock­en Poe­sie eine wichtige Rolle.

    + als wichtige Vari­ante des Sym­bols die Sym­bol­d­e­f­i­n­i­tion Goethes: a) Erscheinung/Anlass (etwas, das sich real ereignet hat, ein Erleb­nis, das den Dichter zum Schreiben ver­an­lasst hat) — Idee (die all­ge­meine Wahrheit, die aber als ein “Höheres” nicht direkt begrei­flich bzw. fass­bar sei) — Bild (das auf die Idee hin­deutet und durch unmit­tel­bares Anschauen eines Gegen­standes entste­ht) Beispiel für ein sym­bol­is­ches Gedicht Goethes: “Auf dem See”

    Her­zliche Grüße aus München

    Lothar

  2. Liebe Schreibtech­nikerin,
    Ich habe eine Kurze Frage, beim Beispiel Liebe.
    Wäre ein Kuss ein Sym­bol oder eher eine Meta­pher.
    Vie­len Dank für die aus­führliche Erk­lärung, hat mir sehr geholfen.

    Nali
    1. Bei einem Sym­bol haben das Gesagte und Gemeinte ja nichts miteinan­der zu tun, deswe­gen kommt das nicht infrage. Bei ein­er Meta­pher geht es um Ähn­lichkeit, passt also auch nicht. Ich würde den Kuss daher eher als Metonymie vom Typ “Wirkung ste­ht für Ursache” anse­hen: Die Liebe ist die Ursache und wirkt sich in einem Kuss aus.

    2. Danke für die Erk­lärun­gen und Beispiele.
      Allerd­ings finde ich nicht, dass das Klee­blatt oder das Herz willkür­liche Sym­bole sind. Wer ein vierblät­triges Klee­blatt find­en will, braucht viel Glück. Also hat er Glück, wenn er eines find­et.
      Und wer richtig liebt, spürt das im Herzen. Jeden­falls ken­nen die meis­ten das Gefühl eines gebroch­enen Herzens, wenn eine Liebe ent­täuscht wurde. Das Herz fühlt sich schw­er an

      Matthias W.
      1. Natür­lich steck­en hin­ter dem Klee­blatt und dem Herzen Erk­lärun­gen, aber ver­gle­iche das Klee­blatt mal mit der Justi­tia, die gezielt erschaf­fen wurde, um Gerechtigkeit darzustellen, und mit entsprechen­den Attribut­en aus­ges­tat­tet ist. Ein dreiblät­triges Klee­blatt hinge­gen ist etwas, das zunächst ein­fach nur existiert und wo wir willkür­lich sagen: So, das repräsen­tiert jet­zt Glück, weil es so sel­ten ist.
        So auch mit der Herz­form, die ja vom Efeublatt abstammt: Es gibt eine Erk­lärung, aber aus der Form selb­st ergibt sich keine beson­dere Bedeu­tung. — Und wir reden hier wirk­lich von der Form, nicht vom Organ. Dass das Organ etwas mit Liebe zu tun hat, ist ja medi­zinisch erwiesen.

  3. Danke für diesen Artikel. Ich wurde vom Deutschlehrer gezwun­gen diesen zu lesen. Es hat mir gar keine Freude bere­it­et. Danke, dass es Autoren wie dich gibt, die unschuldige Schüler foltern wollen.

    Frank
  4. Neu geschaf­fene Wörter soll­ten gut les- und Sprech­er sein. Ver­tik­toko­r­ben hat nich stolpern und dadurch rat­los gelassen. Ver­tik­tor­ben wäre bess­er les­bar, aber ähn­lich unver­ständlich. Tikver­tokt gefie­len mir bess­er …

    Ulrich
  5. Inhalt des obi­gen Artikels war bei mir (Abi-Jahrgang 1973) aus­führlich Gegen­stand des Deutschunter­richts in der Ober­stufe. Scheint irgend­wann im Lehrplan unter die Räder gekom­men zu sein.

    Ilselore
    1. Ich bin Abi-Jahrgang 2009 und wir haben die rhetorischen Stilmit­tel mehrmals durchgenom­men, allerd­ings nicht mehr in der Ober­stufe. Außer­dem hat jed­er Ober­stufen­jahrgang ja seine eige­nen The­men­schw­er­punk­te, also gibt es heutzu­tage vielle­icht dur­chaus noch Jahrgänge, die sich in der Ober­stufe den Stilmit­teln wid­men. Aber anson­sten habe ich auch den Ein­druck, dass es mit der Bil­dung bergab geht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert