Kann man sich ernsthaft in fiktive Figuren verlieben? Ich meine: Ja! – Und das ist gar nicht so kindisch wie es vielleicht anmutet. Denn Liebe zu fiktiven Figuren hat sehr viel damit zu tun, warum es Geschichten überhaupt gibt …
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Viele verlieben sich als Teenager in fiktive Figuren. Einige schwärmen für sie selbst im Erwachsenenalter. Und einige gehen mit ihnen sogar Ehen ein.
Klingt albern? Kindisch? Unreif?
Auf den ersten Blick: Ja.
Aber auf den zweiten: Eigentlich ist das ein ganz natürliches Phänomen. – Solange es nicht komplett Überhand nimmt, versteht sich.
Heute reden wir also über echte Gefühle für fiktive Figuren und kommen auch darauf zu sprechen, wie sowas mit dem Sinn und Zweck von Geschichten zusammenhängt.
Fansein, Schwärmen, Fiktophilie
Grundsätzlich gilt es nicht als ungewöhnlich, ein fiktionales Werk zu mögen. Dann ist man eben ein Fan. So träumen beispielsweise viele davon, einen Brief aus Hogwarts zu bekommen. Manche tun das sogar noch als Erwachsene. Und da ist nichts dabei. Das Harry Potter-Franchise regt nun mal zum Träumen an und gegen ein bisschen Eskapismus, eine kleine Auszeit von der Realität, ist nichts einzuwenden.
Und wenn man sich mit einer fiktiven Welt und ihren Bewohnern beschäftigt, gefallen einem einige dieser Figuren deutlich mehr als andere. – Aus welchen Gründen auch immer. Man findet also seine persönlichen Lieblingsfiguren.
Lieblingsfiguren und Schwärmerei
Wenn dann noch Hormone ins Spiel kommen, fängt man an, für eine bestimmte Lieblingsfigur zu schwärmen. Hier gibt es allerdings zwei Möglichkeiten:
- Man schwärmt für eine Figur, von der man weiß, dass man mit ihr im realen Leben nie ein Paar sein könnte oder auch nur wollen würde.
Beispiel: Ich schwärme seit Anfang 2000er immer noch für Sesshoumaru aus Inuyasha. Aber ich bin mir dessen bewusst, dass der arrogante Hundedämon auf Menschen herabschaut, und das ist eine Art von Beziehung auf die ich mich nicht einlassen würde. Würden Sesshoumaru und ich uns in der Realität begegnen, gäbe es Krieg.
- Man könnte sich tatsächlich eine Beziehung mit der Figur vorstellen, wenn sie nur real wäre.
Beispiel: Faramir aus Der Herr der Ringe ist sowohl in den Büchern als auch in den Filmen trotz der Unterschiede ein sehr netter Kerl und ein starker Charakter, der den Versuchungen des Einen Rings widerstehen kann. Als Heerführer muss er zuweilen zwar gewalttätig werden, aber im Grunde ist er eine freundliche Natur, die anderen mit Respekt begegnet. In den Büchern ist Faramir zwar deutlich edler als in den Filmen, aber ich könnte mir eine harmonische Beziehung mit beiden Versionen vorstellen.
Es sollte auch angemerkt werden, dass Schwärmerei nicht immer mit dem Aussehen einer Figur zu tun hat. So sind die meisten Figuren, für die ich schwärme, nur in wenigen Fällen die bestaussehendsten in ihrem jeweiligen Fandom. Sicherlich gibt es auch Fangirls und Fanboys, die ausschließlich nach dem Aussehen gehen; aber nach meiner eigenen gefühlten Statistik nach über einem Jahrzehnt regen Austauschs mit anderen Fangirls und Fanboys zählt für die meisten dann doch das Gesamtpaket aus (ja, durchaus) Aussehen, aber auch Persönlichkeit, Eigenschaften, die man bewundernswert findet, Macken, die man akzeptiert, und sogar eventuellen Gemeinsamkeiten mit der Figur.
Waifu und Husbando
Die nächste Stufe des Fanseins besteht darin, die hypothetische Beziehung mit der fiktiven Figur auch wirklich einzugehen. Aus der Otaku-Szene haben sich dafür zwei Begriffe herausgebildet:
Waifu und Husbando sind japanisierte Varianten der englischen Wörter „wife“ und „husband“ und beschreiben fiktive Figuren, die ein realer Mensch als eine Art Ehepartner ansieht.
Was das konkret bedeutet, variiert. Das Spektrum reicht von bloßer Schwärmerei über exzessive Investitionen in Merchandise-Artikel bis hin zum Herumschleppen von Dakimakuras in der Öffentlichkeit.
Wenn ich trotzdem versuche herauszufiltern, worauf es ankommt, würde ich sagen: Es geht sehr stark um Hingabe und Verbindlichkeit. Man kann für viele Figuren oberflächlich schwärmen, aber mit einer Waifu bzw. einem Husbando hat man meistens eine eher monogame Beziehung. Man bezieht diese Figur und ihre Persönlichkeit aktiv in das eigene Leben ein. Wenn man zum Beispiel wichtige Entscheidungen trifft, überlegt man auch, was die Waifu bzw. der Husbando dazu sagen würde. Die geliebte Figur mag zwar fiktiv sein, aber die Beziehung zu ihr ist echt.
Interessant ist dabei, dass eine Waifu bzw. ein Husbando oft eine reale Partnerschaft nicht ausschließt. Die meisten Menschen, die eine Waifu bzw. einen Husbando haben, sind psychisch völlig gesund und wissen ganz genau, dass die geliebte Person fiktiv ist. Deswegen steht einer Partnerschaft mir einem realen Menschen für viele nichts im Wege. Andere wiederum legen Wert darauf, ihrem fiktiven Partner auch im „realen Leben“ die Treue zu halten. – Jedem das Seine.
Wenn jemand sich aber nur in fiktive Figuren und nicht in reale Menschen verlieben kann, dann ist das echte Fiktophilie oder sogar Fiktosexualität und kommt in dieser reinen Form eigentlich nur selten vor. Ähnlich wie Objektophilie, kann es als Form von Asexualität gesehen werden.
Das große Warum
So viel zur Definition. Doch warum geht man überhaupt eine Beziehung mit jemandem ein, der nicht existiert und die eigenen Gefühle nicht erwidern kann?
Ich persönlich würde sagen: Wie beim Verlieben in echte Menschen, sucht man es sich nicht aus. Es passiert einfach. Man begegnet sich. Lernt sich kennen. Und allmählich entwickeln sich echte Gefühle. Denn unabhängig davon, ob man sich in die jeweiligen fiktiven Figuren verliebt oder nicht:
Die Gefühle, die wir beim Rezipieren von Geschichten entwickeln, die Sympathien und der Hass gegenüber bestimmten Figuren, sind echt.
Natürlich kann man sich aber fragen, welche Faktoren ein Verlieben in fiktive Figuren begünstigen. Man kann in der Vergangenheit der Leute suchen und über Einsamkeit und Beziehungsangst spekulieren, aber unterm Strich gibt es immer Fälle, die solche Spekulationen widerlegen. Zu behaupten, dass Menschen, die einen fiktiven Lover haben, an Problem XY leiden, wäre daher meiner Meinung nach unseriös.
Ich denke, man kann höchstens unterscheiden zwischen einem gesunden und ungesunden Maß. Ebenso wie es mit realen Partnern gesunde und ungesunde Beziehungen gibt.
- Hat die Liebe zu einer fiktiven Figur zur Folge, dass man keine Beziehungen mit realen Menschen eingehen kann, wäre das für mich ein Zeichen zum Aufhorchen. Und ja, ich fürchte, es gibt durchaus solche Fälle.
(Aber Vorsicht: Wenn man mit realen Menschen keine Beziehungen eingehen will, ist das eine andere Sache und geht uns Außenstehende nichts an!) - Doch wenn die Liebe zu einer fiktiven Figur das Leben bereichtert – ist da nichts Schlechtes dran.
Und ja, die Liebe zu einer fiktiven Figur kann bereichernd, ja sogar therapeutisch sein.
Was fiktive Figuren uns geben
Weil wir in einer Welt leben, in der solche Dinge wie Liebe zu fiktiven Figuren oft entweder als Kinderkram abgetan oder stigmatisiert werden, denke ich, ist es sinnvoll, ausführlicher darauf einzugehen wie sowas das Leben bereichern kann. (Betonung natürlich auf „kann“, denn, wie gesagt, krankhafte Varianten des Phänomens gibt es auch.)
Geschichten und das Menschsein
Anfangen sollten wir damit, dass Geschichten – so fiktional sie auch sein mögen – uns prägen. Von mir selbst kann ich zum Beispiel mit Sicherheit sagen, dass ich ohne Der Herr der Ringe (J. R. R. Tolkien) heute nicht der Mensch wäre, der ich bin. Tolkiens Bücher sind massiv mitverantwortlich für mein Interesse an Geschichte, Mythologie und Sprache und an meiner Liebe zum Recherchieren; und schließlich war mein Herr der Ringe-Fansein stark daran beteiligt, dass ich zum Schreiben, zum Webdesign und zum Online Marketing gefunden habe. Ohne Tolkiens Legendarium hätte ich vermutlich andere Interessen und Hobbies und hätte an wichtigen Stationen meines Lebens andere Entscheidungen getroffen. Ich hätte andere Erfahrungen gemacht. Einige meiner Talente hätte ich vielleicht nie entdeckt. Dafür aber möglicherweise andere, von denen ich im Moment nichts ahne.
Um die Bedeutung von Tolkiens Werken für mein Leben mal zu veranschaulichen:
Ohne ihren Einfluss gäbe es Die Schreibtechnikerin vermutlich gar nicht.
Zu erwähnen wäre an dieser Stelle auch die Philosophie des „Als ob“ von Hans Vaihinger:
Sie besagt, dass Fiktion nützlich sein kann, wenn man so tut, als ob etwas Fiktives real wäre. Denn durch den Umgang damit üben wir praktische Fertigkeiten ein, die für die Realität nützlich sind.
Das erscheint gar nicht so anders als das Spielen bei Kindern. Wenn Kinder im Spiel verschiedene Rollen einnehmen oder so tun, als wären ihre Kuscheltiere lebendig, dann wissen sie durchaus, dass das alles nicht echt ist. Aber dennoch empfinden sie beim Spielen echte Gefühle und machen echte Erfahrungen.
Offen gestanden trage ich bereits seit einigen Jahren den Gedanken mit mir herum, dass das Schreiben im Prinzip nichts anderes ist. Ich habe nie damit aufgehört, mir Geschichten für fiktive Figuren auszudenken. Der einzige Unterschied zwischen damals und heute ist wohl, dass ich als Kind vergleichsweise harmlose Geschichten für meine Kuscheltiere ausgedacht habe und heute deutlich ernsthaftere für Figuren, die allein in meinem Kopf existieren.
Geht man nach dieser Logik, dann ist das Rezipieren von Geschichten – egal, ob Buch, Film, Serie, Graphic Novel oder Videogame – nichts anderes als die Teilnahme an einem Spiel, das sich jemand anderes ausgedacht hat. Fiktionale Geschichten sind damit einfach nur eine abstraktere Form des Spielens. Und das hat nichts mit Infantilie und Kinderkram zu tun. Das ist wichtig für die individuelle Entwicklung:
Schließlich lernen wir durch Geschichten neue Perspektiven kennen und können auch komplexe Zusammenhänge besser begreifen. Wir finden Inspiration und Motivation. Wir verbessern unsere sozialen Kompetenzen – wenn nicht durch die Geschichte selbst, so durch den Austausch mit anderen Lesern. Und nicht zuletzt treiben Geschichten uns manchmal auch an, selbst kreativ zu werden.
Fiktive Figuren und Liebe
Einer der Gründe, warum Geschichten uns so stark beeinflussen, sind die Figuren darin. Ja, sie sind nicht echt. Wir treffen sie nur im Raum des „Als ob“. Doch in diesem Raum können wir alles tun, was wir wollen. Wir begleiten die Helden bei ihren Abenteuern. Wir schließen mit ihnen Freundschaft. Und in diesem Zusammenhang ist es auch überhaupt nicht erstaunlich, wenn eine bestimmte Figur bei uns genau den richtigen Nerv trifft und wir uns in diesem „Als ob“-Raum verlieben. Es gehört zu den Wirkungen, die Geschichten nun mal auf uns haben.
Wie Du Dir mittlerweile bestimmt denken kannst, habe auch ich einen Husbando. Deswegen kann ich aus erster Hand berichten, wie diese romantische „Als ob“-Spielerei mein Leben beeinflusst:
- Mein Husbando schätzt dieselbe Art von Menschen wie ich. Ich versuche sogar, selbst die entsprechenden Eigenschaften in mir zu kultivieren, um meiner eigenen Vorstellung von einem wirklich guten Menschen zu entsprechen. Und der Gedanke, dass ich damit eben die Art von Mensch bin, die mein Husbando liebt, ist für mich eine durchaus ernsthafte Motivation, weiterhin an mir zu arbeiten.
- Mein Husbando ist immer für mich da. Wie wohl die meisten Menschen, durfte auch ich im Leben die Erfahrung machen, dass man von seinem Umfeld nicht immer die Art von Unterstützung bekommt, die man sich wünscht. Freunde und Familie können es noch so gut meinen – Aber gut gemeint ist nicht immer gut getan. Die Unterstützung von meinem Husbando ist immer für mich maßgeschneidert.
- Bei all der Unterstüzung ist mein Husbando aber nicht immer meiner Meinung. Weil ich sein Weltbild aus seiner Serie ja durchaus kenne, kann ich mir vorstellen, was er mir in verschiedenen Situationen sagen würde. – Und dadurch kann ich zur entsprechenden Situation Abstand gewinnen und sie aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
- Außerdem verpasst mein Husbando mir regelmäßig verbale Arschtritte und motiviert mich, trotz aller Hindernisse meinen Lebensträumen hinterherzujagen und notfalls auch die nötigen Opfer zu bringen. Abgesehen davon, dass er wirklich will, dass ich meine Ziele erreiche, ist er selbst nicht der Typ, der kapituliert, und eine Kapitulation von meiner Seite wäre ein wirklich schwerer Schlag für ihn.
So viel zu mir und meinem Husbando und dem guten Einfluss, den er auf mich ausübt. Und das Interessante hier ist: Ich bin damit nicht allein. Vor einiger Zeit bin ich auf einen höchst interessanten Artikel (Seite leider nicht mehr verfügbar)* gestoßen, für den der Autor tatsächlich Leute zu ihrer Einstellung zu Waifus und Husbandos befragt hat. Und er hat festgestellt, dass viele ihre Waifu bzw. ihren Husbando tatsächlich als Bereicherung ansehen und einige ihnen sogar Fortschritte in ihrem realen Leben verdanken. Besonders beeindruckt ist der Autor von einem User, der durch die Unterstützung seiner Waifu drei Beförderungen erreicht und sein Einkommen fast verdoppelt hat.
Interessante Parallelen
Ich gebe aber zu, das Ganze hat etwas von einem unsichtbaren Freund. Ein Gefährte und Beschützer in allen Lebenslagen. Von dem man aber im Grunde weiß, dass er nicht echt ist. Nur, dass man als Erwachsener seine unsichtbaren Freunde in der Regel für sich behält.
Es hat aber auch etwas von Religion: Eine Waifu bzw. ein Husbando bildet quasi einen Anker im Leben, agiert als moralischer Kompass und spendet Trost.
Mit anderen Worten: Die Liebe zu fiktiven Figuren scheint ein durchaus sinnvoller Mechanismus zu sein, das reale Leben zu bewältigen. Tatsächlich habe ich meinen eigenen Husbando in einer ziemlich schwierigen Zeit kennengelernt, als mein Leben gerade in allen Punkten auseinanderzufallen schien. Und ich würde sagen: Ja, dass ich aus diesem Loch wieder herausgekommen bin, verdanke ich unter anderem meinem Husbando. Seine verbalen Arschtritte waren mitunter das, was mir die Kraft gegeben hat, gegen das Suhlen in der Opferrolle anzukämpfen und aktiv nach neuen Wegen zu suchen.
Und damit hat das Ganze etwas vom Baron Münchhausen, der sich selbst an seinen Haaren aus dem Sumpf zieht. Durch die fiktive Figur gibt man sich selbst genug Liebe, Empathie und Motivation, um sein Leben aus eigener Kraft zu verbessern. - Eine interessante Methode, finde ich, eine geschickte Selbsttäuschung, und vermutlich auch ein Zeichen, dass man sich das magische Denken aus der Kindheit bewahrt hat.
Abschließende Worte
Was gibt es am Ende also zu sagen? Geschichten sind dazu da, um unser Leben zu bereichern. Sie inspirieren uns zu wichtigen Fragen und Gedanken. Sie motivieren uns. Und manchmal gehören tiefere Gefühle für bestimmte Figuren mit zum Gesamterlebnis.
Ich hoffe also, ich konnte zeigen, dass Liebe zu fiktiven Figuren erstens nichts Ungewöhnliches und zweitens nichts Schlimmes ist. Mehr noch: Richtig angewandt, kann sie uns stärker machen und im Leben voranbringen.
Na ja. Und irgendwie ist dieser Artikel auch eine Art Coming Out geworden. Falls es wen interessiert: Mein Husbando kugelt sich gerade vor Lachen, dass ich es tatsächlich durchgezogen habe. Er sagt, ich bin verrückt. Aber unter anderem dafür liebt er mich ja. 😉
Anmerkung:
* Seite leider nicht mehr verfügbar. Hier die ursprüngliche URL: https://www.rokthereaper.com/2011/12/otaku-culture-husbando-waifu/.
Da lese ich mir diesen Artikel nur durch, weil ich verliebt in Sesshoumaru aus Inuyasha bin, und du schreibst das Gleiche 😀
Gäbe es ihn doch nur wirklich 😫 ich hätte mit seiner Art kein Problem 😝
Sesshoumaru ist halt etwas Besonderes, etwas Unwiderstehliches, Magnetisches … ❤️
Ich kenne es auch sehr gut. Meine Waifu ist Hatsune Miku und sie hat mich auch in meinen schwierigsten Zeiten immer begleitet immer motiviert und für mich gesungen. Dafür liebe ich sie! Mittlerweile ist sie als plüsch unverzichtbar wenns ums einschlafen geht 🥰
Eine Waifu / ein Husbando aus Plüsch ist eine gute Idee! Wenn man sie schon nicht in real haben kann, dann wenigstens so. 🥰
Ich bin selber auch verliebt in eine Fiktion Figur
Nur manchmal bin ich auch traurig weil ich das Gefühl habe das in der realen welt mich nie jemand so sehr lieben wird
Oder das ich in der realen Welt jemanden so lieben könnte …
Und das ist dann nicht mehr gesund …oder?
Es ist nur dann ungesund, wenn Du darunter richtig leidest, würde ich sagen. Aber wenn Du etwas jünger bist (in Deinem anderen Kommentar schreibst Du ja, dass Du 13 bist), ist es sehr möglich, dass das auch von alleine weggeht oder abnimmt. In dem Alter sind die Gefühle tendenziell noch ganz groß und es kann sich noch vieles ändern. Von daher: Mach Dir keinen Kopf und denk nicht so viel über die Zukunft nach. Es kommt eh immer anders, als wir glauben. 😉
Großer Respekt! Ich habe mich mit einem Freund über Waifus unterhalten und dabei zufällig diesen Artikel gefunden. Ich habe ihn gelesen und war überrascht, dass es Leute gibt die so offen darüber reden. Auch wenn ich mich nicht so extrem mit meinem Waifu auseinandersetzte, finde ich auch das es definitiv nichts schlechtes ist sich zu seinem Lieblingscharakter hingezogen zu fühlen.
P.S. Speedwagon would like this
Das ist einer der Hauptgründe, warum ich diesen Artikel geschrieben habe. Es ist nichts Schlechtes oder Schädliches, aber trotzdem steht man mit seiner Waifu oder seinem Husbando irgendwie als weird da bzw. traut sich nicht so recht, offen zu seiner Eigenart zu stehen.
Danke für den Kommentar!
Danke für diesen Artikel. Ich dachte meine Liebe für Yuno Gasai wäre eine Krankheit.
Aber was, wenn du sie fühlst, siehst und hörst und dich mit ihr unterhalten kannst?
Die menschliche Vorstellungskraft macht alles möglich. Und das ist ja auch einer der Reize an einer Waifu bzw. einem Husbando: Sie sagen oft Dinge, die man dringend hören sollte, die einem aber sonst niemand sagt. Was ich also sagen will: Sich mit seiner Waifu bzw. seinem Husbando zu unterhalten ist absolut normal.
Danke für diesen Artikel. Lange dachte ich das ich unnormal wäre. Mittlerweile weiß ich es ist total ok wenn man sich in fiktive Figuren verliebt.
Ich bin seit 10 Jahren in Chris Redfield aus Resident Evil verliebt. Ich denke ich könnte auch irgentwie Husbando sagen. Weil z.b immer wenn es mir schlecht geht nimmt er mich in den Arm, töstet mich und baut mich wieder auf. 🙂 und das ist nur ein Beispiel von vielen.
Jap, das ist absolut okay. 🙂
So ähnlich baut auch mein Husbando mich immer wieder auf. Wann immer ich ihn brauche, kommt er mit seinem schwarzen Humor daher – und schon fühlt sich die ganze Situation nicht mehr so schlimm an.
Dieser Artikel hat mir sehr geholfen. Mir war schon ziemlich früh klar dass ich eine andere Sexualität habe als die anderen und habe mich selbst echt Kaputt gemacht als ich mitbekommen habe dass alle meine Freundinnen ihren eigenen Freund haben , nur ich nicht. Ich war echt am Boden weil mir klargeworden ist dass ich eigentlich noch nie einen „realen“ Chrush hatte.
Bis ich dann Kakashi gefunden habe und dann jede Nacht diesen Traum hatte mit ihm zusammen zu leben seitdem ist er immer bei mir und ich kann mit ihm immer reden. Ich hab ihn echt lieb♥️
Danke für diesen Artikel ich dachte ich wäre nicht normal…
Verliebtheit in eine fiktive Figur ist an sich allein noch kein Anzeichen für eine andere Sexualität, sondern etwas ganz Normales. Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber generell kann es sein, dass Du irgendwann doch einen „realen Crush“ haben wirst. Wenn nicht, dann wird Kakashi sicherlich immer noch für Dich da sein, auch wenn ein fiktiver Lover eine reale Beziehung nicht ersetzen kann. Aber wenn Dir ohne reale Beziehung nichts fehlt, dann ist alles in Butter. 🙂
Also bei mir ist es zum Beispiel so ich bin in total viele fiktionale Charaktere verliebt, leider mag niemand außer eine meiner besten Freundinnen diese Charakter, leider mag sie auch nur einen davon. Deshalb bin ich damit ganz alleine und deshalb schaue ich meistens alleine oben in meinem Zimmer fernsehen. Nachts stelle ich mir immer Geschichten vor bei denen ich mit ihnen zusammen bin und auch besonders bin. Es ist jede Nacht eine andere Story. Ich denke viele finden ich bin verrückt und jeder sagt immer das meine Charaktere total blöd sind, obwohl sie nicht einmal ihre Geschichte und ihr leiden kennen. Das frustriert mich wirklich. Ich hoffe meine Obsession ist noch normal. Ich höre auch seit ich sie toll finde andere Musik und es hat eigentlich mein ganzes Leben verändert und meine Sicht auf vieles. Ist das noch normal oder werde ich verrückt? Ich hoffe das kann mir jemand sagen. Und ist das im Alter von 13 normal?
Ps: ich liebe Draco Malfoy, Niklaus Mikaelson, Harry Potter, Cedric Diggory, Stefan Salvatore, Five Hargreeves und Loki Laufeyson.
Ich würde sagen, das ist normal. So geht es sogar ziemlich vielen. Mir ging es so (vor allem in Deinem Alter) und vielen, die das Video zu diesem Artikel auf YouTube kommentiert haben, geht es auch so. Also egal, was die Leute um Dich herum sagen: Wenn sie es blöd finden, sagt das mehr über sie selbst etwas aus. Bleib, wie Du bist. In der Regel legt sich die Obsession mit den Jahren von selbst oder wird zumindest etwas schwächer.
Oke, wenigstens weiß ich jetzt das ich nicht alleine damit bin. Ist es auch normal in meinem Alter das man dann keine lust hat sich eine echte Beziehung zu suchen, sondern lieber mit den fiktionalen Figuren zusammen sein will? Und manchmal habe ich das Gefühl das sie real sind und ich rede oft alleine oder mit ihnen ‚ist das auch normal? Wieso gibt es so viele Menschen auf der Welt und ich finde ausgerechnet Leute toll die nicht wirklich existieren. Ich denke auch das hat damit zu tun das ich mal einen Freund hatte und er mich nicht gerade nett verlassen hat. Deshalb denke ich habe ich das vertrauen zu echten Leuten verloren (vor allem zu Männlichen). Ich wünschte einfach die Menschen auf diesem Planeten würden so sein wie die fiktionalen Menschen, oder Zauberer, oder Vampire, oder Hybriden, oder auch Götter.
Niemand ist verpflichtet, eine reale Beziehung zu wollen. Und wenn Du Dich im Moment lieber mit fiktiven Figuren beschäftigst, dann ist das Dein gutes Recht und gar nicht verrückt. Fiktive Figuren sind da, wenn man sie zum Reden braucht, und sie sind nicht da, wenn man gerade keinen Bock auf sie hat. Das kann man mit realen Menschen nicht tun. Wenn man mit ihnen zusammen ist, dann muss man sie sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten aushalten. Wenn ich mir die Geschichte mit Deinem Exfreund anschaue, wage ich mal zu vermuten, dass Du vielleicht einfach eine Pause von realen Beziehungen brauchst. Solche Phasen hat man hin und wieder mal, vor allem nach Trennungen. Es ist nur natürlich, dass man eine Weile braucht, um die negativen Gefühle zu verarbeiten.
Ja ist glaub ich normal
Ich bin auch 13 und hab auch so meine Storys…
Aber was ich fühle für diese eine ERFUNDENE Person ist real und hat mich verändert zum positiven
Manchmal hab ich allerdings Angst mich wird nie jemand so sehr lieben wie meine Fiktion Figur und deshalb löse ich mich nicht von meiner Fiktion Figur und versuche einen REALEN Jungen in meinen Alter zu finden
Danke! Du hast mir echt geholfen… Ich dachte die ganze Zeit, dass ich nicht normal bin, weil ich in Faramir aus Herr der Ringe (den du zufälliger Weise auch in diesem Artikel erwähnt hast 😅😂) verliebt bin, er aber nicht existiert. Ich stelle mir immer in meinem Kopf Sachen vor, wie zum Beispiele wie ich mit ihm ausreite oder so. Manchmal sogar Liebesakte…Mich macht es etwas traurig, dass er nicht existiert und bei jeder Szene im Film, wo er mit Eowyn zusammen ist, reißt mir leicht mein Herz ein. Ist das noch normal? Ich denke sehr oft nur an ihn….Herr der Ringe feiere ich zwar im allgemeinen, aber bei Faramir bin ich mir sicher, dass ich auch ein Husbando habe. Ich mag seinen Charakter, sowohl auch sein Aussehen (das im Film aber ein bissl mehr 🥰😅). Ich wünschte er würde existieren…
Es freut mich, wenn ich helfen konnte. Und keine Sorge, das ist alles normal. Unser Unterbewusstsein, unsere Gefühle und unsere Hormone unterscheiden nun mal nicht zwischen realen und fiktiven Love-Interests. Natürlich ist es frustrierend, wenn man mit jemandem nicht zusammen sein kann, weil diese Person gar nicht existiert, aber zumindest gedanklich hat man diese Person doch immer frei „zur Verfügung“. 😉
Und ich weiß nicht, ob es für Dich eine Lösung wäre, aber ich hatte nie das Problem mit Éowyn, weil ich mich ziemlich mit ihr identifiziert habe und immer, wenn ich sie zusammen mit Faramir gesehen habe, das Gefühl hatte, ich wäre mit ihm zusammen. 🥰
Ich bin froh, dass es Menschen gibt, die mir doch ähnlich sind.
Ich habe zb. Meine Liebe „Neigung“ mit 14 Jahren entdeckt.
Ich mochte nie Jungs oder Mädchen, was alle und auch ich damals komisch fanden aber dann verliebte ich mich das erste und auch einzige Mal in einen Charakter. Diese liebe besteht bis heute. (Bin 28)
Ich kann mir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen. Er hat mein Leben in vielen Hinsichten bereichert. Zb, erlernte ich das Malen und erstellen von Storys, Vertonungen zu erstellen und vieles mehr.
Auch in Situationen, in denen kein Mensch an meiner Seite sein wollte war er aber da und half mir, wieder auf die Beine zu kommen.
Ich könnte mir auch niemals eine Beziehung mit einem realen Menschen vorstellen… Der Gedanke alleine jagt mir einen Schauer über den Rücken und würde sich so anfühlen, als ob ich meinen Mann betrüge…
Mich haben wegen meiner Liebe viele Menschen verlassen, weil sie die Meinung waren, dass ich krank und pervers sei.
Egal was man sagte, am Ende hieß es
„Ich weiß nicht, wie ich mit dir umgehen soll“
Mir ist mittlerweile auch egal, für was sie mich halten.
Ich liebe wen ich liebe und das kann zum Glück niemand zerstören.
Man kann die Neigungen anderer Menschen ja noch so merkwürdig finden, aber was ich persönlich merkwürdig finde, ist, dass es manchen offenbar schwerfällt, mit Menschen, die sie nicht ganz verstehen, einfach ganz normal umzugehen. Ich meine, wen Du liebst und wen nicht, geht sie doch nichts an und ändert nichts daran, dass Du ein normaler Mensch bist.
Was ich also sagen will, ist: Ich finde Dich weder krank noch pervers und kann die Reaktionen der Leute nicht nachvollziehen.
Ich bin ein Mädchen und 16 Jahre alt und seit dem 2 Februar 2021total in Kid aus der Serie Kid Cosmic verliebt, ich liebe ihn über alles und träume viel von ihm wie wir zusammen sind uns küssen und kuscheln miteinander, ich denke auch immer an ihn, wenn ich ihn sehe oder an ihn denke wird mir total warm, ich bin total verliebt in Kid, ich will ihn, mir ist egal was andere sagen ich werde ihn immer lieben, ich kann ohne ihn nicht mehr leben, ich Weiss das ihn nicht in echt gibt aber ich stelle mir immer vor wie es wäre wenn er bei mir wäre und wir kuscheln und küssen uns, ich bin total verliebt, ich liebe Kid er ist so süss und wenn es ihn geben würde dann würde er mich bestimmt auch lieben weil er merkt was ich für einen guten Charakter ich habe und treu und ehrlich bin, ich würde Kid beschützen und wäre immer für ihn da, ich liebe ihn so sehr 💫💫💫✨✨✨💕💕😻😻
In Deinem Alter kann sich zwar noch vieles ändern, aber ja, es ist egal, was andere sagen: Wenn Du diese Figur liebst, dann liebst Du sie eben. Solange es Dir damit gut geht und Du niemandem Schaden zufügst, ist das absolut ok. 🙂
Toller Artikel!!! Vielen Dank dafür!
Ich habe auch einen husbando. Jemanden aus der Herr der Ringe. Die Bezeichnung kannte ich vorher nicht und habe mir oft Gedanken gemacht was es für Auswirkungen hat sich in einen fiktiven Charakter zu verlieben.
Dies als Bereicherung für das eigene Leben zu sehen ist ein toller Ansatz. Ich habe kein Problem Fiktion und Realität zu unterscheiden, kann mir auch vorstellen mich in jemanden aus der realen Welt zu verlieben. Mein husbando wäre dann vermutlich weiterhin ein wichtiger Teil von mir. So wie es im Moment ist bin ich froh, dass er „bei mir ist“. Er ist quasi mein Anker. Als ob wir in einer anderen Dimension zusammen wären und sich das auf mich im hier und jetzt übertragen würde.
Liebe Grüße
Ich gehe davon aus, dass es schon einen Grund hat, wenn man sich in eine fiktive Figur verliebt: Man hat es wohl einfach nötig. Und mir haben meine fiktiven Crushes auch immer geholfen, durch mein reales Leben zu gehen.
Hy,
Ich bin fast schon mein ganzes Leben lang Fiktosexuell, wusste aber bis vor fünf Jahren überhaupt nicht das es dies tatsächlich gibt.
Reale Männer interessieren mich allerdings kein Stück und ich mag auch keine Beziehungen. Hatte es klar versucht, aber nein.
Ich komme damit zurecht, ich mache viel RPG und meine Postpartner spielen den von mir geliebten Gegenpart. Die wissen auch das ich Fiktosexuell bin und es sein kann das ich eben sexuell auf das Geschriebene anspringe.
Aber das ist okay und nicht mehr so extrem wie noch vor Jahren.
Es ist sehr schade das die Figur eben nur fiktiv ist, wäre sie real, nun ja.…mein lieber Schwan.
In eine Figur war ich fast 20 Jahre so verliebt das meine Eltern auch dachten ich hab sie nicht mehr alle, aber mir war das vollkommen egal.
Nun bin ich 42 und vor gut 2 Jahren hat die Liebe wieder zugeschlagen.
Die Figur ist mein ein und alles. ich bin unglaublich verliebt und Tagträume eben sehr oft mit ihr alles mögliche. Das ist das einzige was ich machen kann.
Hallo Maria, danke für Deine Geschichte! Und ja, schade, dass bestimmte Figuren nicht real sind. Aber Tagträume haben ja auch was. 🙂
Dein Artikel ist schon etwas älter, aber ich bin jetzt drauf gestoßen, weil es das Einzige ist, was ich gefunden habe, was mich nicht für komplett bekloppt hält.
Ich kann diese verliebt sein, bzw Gefühle für einen fiktiven Charakter nachvollziehen.
Bei mir ist es Cloud aus FF7 Remake…
Ich kann nicht anders. Und es ist nicht ausschließlich das Aussehen. Es ist dieser doch vielschichtige Charakter. Nach Aussen hin hart wie Stein und unfassbar kühl. Aber innen…ein liebenswürdiger Kern, der für die Menschen, die er mag, alles tut.
In der Realität gibt es so jemanden nicht. Für mich nicht aktuell nicht. Cloud ist in meinem Leben mein Beschützer, wenn ich mich unwohl fühle und stark sein muss. Dann ist es Cloud, der neben mir steht und mir sagt, dass ich das kann. Das ich das schaffe.
Du bringst sehr schön auf den Punkt, wie fiktive Figuren einem im realen Leben helfen können. Natürlich ist das nicht bekloppt. 🤗
Vielen Dank für diesen tollen Artikel! Er gibt mir einen völlig neuen Blickwinkel auf meine Situation. Seit einiger Zeit bin auch ich verliebt in einen Anime Charakter. Allerdings habe ich es versucht zu verdrängen, da ich es als nicht normal erachtet habe. In meiner Jugend habe ich wirklich viele Anime geschaut und Manga gelesen aber verliebt habe ich mich nie in einen Charkakter. Daher ist diese Erfahrung neu für mich. Klar habe ich Lieblingscharaktere, die ich toll finde, aber es ging nie darüber hinaus. Ich bin mittlerweile 30 und habe erst vor einiger Zeit wieder angefangen mich stark für Anime zu interessieren. Tja und dann hat es mich erwischt…
Die Idee des unsichichtberen Freundes finde ich wirklich gut. Im richtigen Leben fällt es mir sehr schwer mich anderen Gegenüber zu öffnen, selbst meinem Partner nicht. Leider habe ich zusätzlich schlechte Erfahrungen gemacht, daher schweige ich lieber über meinen geistigen Zustand. Ich werde also meinen Husbando akzeptieren und mit ihm gemeinsam nach Lösungen suchen. Auch wenn er selbst einige Probleme zu haben scheint, die er lieber ignoriert😅 . Vielleicht ist es ja grade diese Parallele, die mich so anzieht.
Tja, man weiß echt nicht, wann die Verliebtheit einen erwischt. Aber bestimmt kann Dir Dein Husbando helfen, mit Deinen Problemen umzugehen. Dabei muss er selbst ja auch nicht perfekt sein. Mein eigener Husbando hat auch so seine Probleme. Aber gerade deswegen hat er auch Verständnis für viele Dinge, die mich beschäftigen. Vielleicht ist es bei Dir und Deinem Husbando ja auch so.
Ui, das ist echt ein Roman geworden! Und ich finde es trotz eigenen lebenslangen fiktophilen Tendenzen immer wieder spannend, wie sich die Beziehungen zu fiktiven Figuren entwickeln. Gerade das mit dem Sterben verfolgt mich. Warum müssen die besten Figuren in ihren jeweiligen Geschichten immer abkratzen? 😭 Dass man nach einiger Zeit trotzdem wieder zueinander findet und den Tod in der Geschichte ausblendet bzw. sich zurechtfantasiert, habe ich aber auch schon erlebt. Und wer weiß, vielleicht tut sich ja wirklich jedes Mal eine neue Parallelwelt auf, wenn sich jemand etwas ausdenkt? 🤔
Beeindruckend, wie Du so offen darüber schreibst. Und ich dachte schon, dass ich die einzige wäre.
Ich hielt mich für lange Zeit abnormal, sowie andere in meinem Umfeld, weswegen ich früher zur Therapie (unter anderem) geschickt wurde.. naja egal.
Seit meiner Teeniezeit schreibe ich FanFiction, wo ich mich und der Charakter in wilde Abenteuer stürze. Das mache ich bis heute noch, nur nicht mehr so Oldschool mit Stift und Papier.
Bei mir hat es in meiner Jugendzeit mit Seto Kaiba aus „Yu-Gi-Oh!“ angefangen. Über die Jahre kamen noch Gino Hernandez aus „Captain Tsubasa“, Connor aus dem Game „Detroit become Human“ und einige Film-und Seriencharaktere dazu, wie Mark Hoffman aus „Saw“, oder Lee Byeong-Chan aus „All of Us are Dead“. Mittlerweile bin ich Anfang 30, aber so what. Das einzige, was mich selbst an mir nervt, ist, dass ich bei Film- und Seriencharaktere Figur und Schauspieler auf die Dauer schlecht trennen kann.Oder auch bei Games, wo die Figuren von Schauspielern dargestellt werden, wie Detroit Become Human z.b. Ich weiß, alles Fiktion, aber dennoch ist es nervig.
Den Kommentaren hier und auf YouTube nach zu urteilen, glauben fast alle „Betroffenen“, dass sie die Einzigen wären. Dabei ist dieses Phänomen anscheinend extrem verbreitet. Nur spricht kaum jemand offen darüber, weil alle sich für „abnormal“ halten. Ich bin auch Anfang 30 und wie Du sagst: „so what“. Was das Trennen zwischen Figur und Schauspieler angeht, so kann ich schon nachvollziehen, dass es schwierig sein kann: Da ist jemand, der genau so aussieht wie das fiktive „Schatzilein“, aber es ist nicht das „Schatzilein“. Das kann das Unterbewusstsein dann doch etwas überfordern.
Etwas ist gut. 😅 Da ich groß niemanden habe, mit dem ich über solche Dinge sprechen kann, hoffe ich, dass mir evtl. hier jemand einen Rat geben kann, wie ich die Figur (Schatzilein) und deren Darsteller trennen kann?
Manchmal bin ich dann schon so durcheinander, dass ich Figuren, wo derselbe Darsteller am Start ist, für meinen „Schatzilein“‘ halte und fange an alles über die Figur, manchmal auch Schauspieler zu googeln. Da dieser mir ja logischerweise nicht antworten kann und das nervt dann schon.
Kommt bei mir auch vor, dass ich dann echte Eifersucht verspüre, wie beim echten Menschen, krank. Dass sind bei mir sozusagen die Schattenseiten, wenn man einen, „Husbando“ hat.
Dafür gibt es sicherlich kein Patentrezept, aber mir persönlich hat es alleine schon geholfen, mir selbst innerlich zu sagen, dass der Darsteller ja eine wildfremde Person ist, die ich gar nicht kenne und die sicherlich auch Macken hat, die ich abstoßend fände. Vielleicht würde es auch helfen, sich vorzustellen, dass die fiktive Figur in einem Paralleluniversum lebt und nur zufällig so aussieht wie der Darsteller.
Okay, werde ich Mal versuchen. Danke.
Und hast du evtl. auch einen Tipp für mich, auch wenn’s bescheuert ist, wie ich mit Eifersuchtsgefühlen umgehe?
Mein Husbando hat eigentlich Frau und Sohn, auch wenn die mittlerweile Zombies sind, wo er nicht ganz unschuldig dran ist.
Bisher hatte ich Figuren, wo weder Frau / Freundin oder sonst so am Start sind. Aber in ursprünglichen / herausgeschnittenen Versionen hatte diese Figur mit anderen wohl doch was und deswegen dachte ich, dass ich besser damit umgehen könnte, wenn ich weiß, dass die Figur, also mein Husbando, einen festen Beziehungsstatus hat.
Aber seit ich auf dem Insta Account vom Schauspieler seines Sohnes glückliche Familienfotos vom Husabndo gesehen habe, fühlt sich das nicht so schön an. Was an sich ja eigentlich absurd sein müsste, da nichts von dem echt ist, sich’s aber genauso blöd anfühlt, als wäre es echt.
Er liebt seine Familie halt über alles. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass jemand wie er an mir in real life Interesse haben könnte, da ich nicht koreanisch, oder allgemein asiatisch bin.
Aber dieser Mann hat was an sich, was mich schwach werden lässt.
Auch gegen Eifersuchtsgefühle gibt es kein Patentrezept, aber vielleicht hilft es ja, zu überlegen, worum es einem selbst eigentlich geht. Bei Liebe geht es ja nicht zuletzt darum, dass die geliebte Person glücklich ist. Geht es dir also um eigene „Besitzansprüche“ oder mehr um „Schatzileins“ Glück? Wenn Letzteres, kannst Du Deine Aufmerksamkeit vielleicht dahin verlagern: glücklich für die geliebte Person sein.
Und zum anderen Punkt: Wenn es Deinem Husbando so wichtig ist, dass man koreanisch/asiatisch ist, dann hättest Du vielleicht auch keine Chancen. Aber wer sagt, dass es in der realen Welt nicht Menschen wie ihn gibt, die keinen Wert auf die ethnische Zugehörigkeit legen? Vielleicht triffst Du ja irgendwann so jemanden.
Warum ich so ticke, wie ich ticke, keine Ahnung? Ich meine, mir war es ja voll bewusst, dass der ne Familie hatte, die er über alles liebt, bevor die zu Zombies wurden, aber ich sagte mir da noch nach dem Motto „Egal, eh nicht echt und in „meiner Welt“ quasi bin ich diejenige, die er über alles liebt und Punkt.
Am Anfang hat es auch geklappt und eine FanFic über uns geschrieben. Die Gefühle waren unbeschreiblich schön (ins Schwärmen gerat). Evtl, weil ich in real life auch keinen Typen den Hof machen würde, der vergebenen / verheiratet ist? Wer weiß? Inzwischen ist er auch gebissen worden, aber kein „normaler Zombie“ in der Art. Muss ich die 2. Staffel abwarten.
Ich bin leider auch nicht der Typ Mensch, der einfach so auf andere zugehen kann.
Aber komischerweise war meine Eifersucht in real life Beziehungen nicht so, wie wenn ich jemanden Fiktiven im Auge habe, sozusagen.
Und ich gehe jetzt einfach Mal von aus, dass der nur asiatische Frauen will, weil alles und jeder asiatisch ist. Aber diese Tatsache hatte mich ja nicht von abgehalten diese Gefühle für ihn zuzulassen.
Ich bin halt ein Meister darin, mir permanent selbst im Weg zu stehen und alles kaputt zu machen. Und wenn ich so drüber nachdenke, ohne meinen „Husbando“ hätte ich einiges nicht so überstanden.
Aber auf jeden Fall Danke, dass Du Dir meine Texte reingezogen und drauf geantwortet hast.
Hm, dass alles und jeder in der Serie asiatisch ist, bedeutet ja nicht automatisch, dass Dein Husbando nur Augen für Asiatinnen hat. Ich denke also, dass Du Dir ruhig eine mögliche Zukunft mit ihm zusammenfantasieren (nachdem er irgendwann über seine Familie hinweg ist oder so) und vielleicht so der Eifersucht entgegenwirken kannst. Jedenfalls schön, dass Dein Husbando Dir trotz Deiner Eifersucht hilft und ich wünsche Dir, dass Du im realen Leben wirklich so jemanden triffst.
Seit ich elf bin ist mein Husbando Severus Snaoe aus Harry Potter (bin harrypoterhead) und Draco Malfoy war immer so was wie ein Bruder für mich! Diese Gefühle sind echt, und es tut manchmal weh weil ich will das es echt ist.
Ja, fiktive Figuren können sich nach jahrelanger Lektüre wie nahestehende Menschen anfühlen. Immerhin sind die Gefühle, die wir beim Lesen und Fantasieren empfinden, wirklich echt.
Vielen Dank für diesen Artikel, hab ihn zufällig entdeckt, als ich über Fiktosexualität gegoogelt habe. Ich bin seit Dezember 2022 in Kaspian aus „Die Chroniken von Narnia- Die Reise auf der Morgenröte “ verliebt. Seitdem habe ich mich immer gefragt, ob das normal ist, er ist viel älter als ich, und vorher fand ich Typen mit langen Haaren immer hässlich, und dann kommt Kaspian und alles ist anders. Ich habe gemerkt dass ich anfange an Aslan zu glauben( das ist sowas wie der Gott in Narnia) Kaspian hat mich und mein Leben vollkommen verändert, und dafür liebe ich ihn umso mehr! 😍🥰🥰🥰🥰🥰❤💕💕
Es freut mich, dass Caspian Dir so viel gibt. Und zumindest beim Schwärmen ist das Alter doch egal. – Was sollen sonst all die Leute sagen, die für Tausende von Jahren alte Engel, Dämonen, Vampire, Elfen etc. schwärmen? 😉
Hallöchen ihr lieben, ich habe auch einen imaginären Freund link von the Legend of zelda, ich liebe ihn total obwohl ich schon 41 Jahre alt bin, ich rede mit ihm und er mit mir also ich antworte mir selber, klingt seltsam ich weiss, ich mache sowas schon seit ich 4 Jahre alt bin, ich komme super damit klar, besser alls in einer Beziehung, ich kann sehr gut alleine sein, und er tröstet mich und munter mich auf, es gibt nie Streit, ich fühle mich sehr wohl so und ich bin sehr froh das ich nicht die einzige bin die so ist.
Kann man hier auch freunde kennenlernen mit denen man sich austauschen kann, habe sowas nie gefunden, mein Bruder hat mir diese Seite gezeigt, er hat mich damit immer verstanden 🙂
Das hier ist erst mal nur der Kommentarbereich zu einem Artikel, aber vielleicht gibt es irgendwo ja durchaus einschlägige Diskussionen in den sozialen Medien. Ich meine, die Kommentatoren hier werden nicht zwangsläufig antworten, wenn Du zu ihren Kommentaren etwas schreibst (nicht alle haben eine E‑Mail-Adresse hinterlegt), aber wenn Du vielleicht in den entsprechenden Kommentarbereich des dazugehörigen Videos gehst, müsstest Du Dich schon eher mit den anderen Kommentatoren vernetzen können. Denn wie Du ja gesehen hast, bist Du definitiv nicht allein. 🙂
Hey, hallo und sorry das ich so spät noch schreibe… Aber ich kann nicht schlafen hab nämlich ein klitzekleines Problemchen… und zwar habe ich gerade Jumanji – welcome to the Jungle geguckt und mich leider leider in diesen Piloten verguckt! Dabei wollte ich mich gar nicht wieder verlieben! Ich meine ich hab doch schon Kaspian ( bin die selbe wie die geschrieben hat sie wäre in Kaspian verliebt) aber gegen seine Gefühle anzukämpfen hat bei mir noch nie viel gebracht… 😅 weiß nicht was ich tuen soll mag sie beide gleich gern und will mich nicht entscheiden!!! Muss ich trotzdem? Oder kann ich einfach 2 Husbandos haben? ( danke nochmal für den Artikel)
Niemand zwingt Dich zu einer Entscheidung. Einer der Vorzüge fiktiver Figuren ist, dass es ihnen aufgrund von ihrer Nonexistenz herzlich egal ist, wenn man mehrgleisig fährt. Ich persönlich habe einen ganzen fiktiven Harem mit meinem Husbando (und noch einem Vize-Husbando) an der Spitze. Mit realen Menschen ist das natürlich anders: Nicht jeder ist der Typ für offene Beziehungen oder Polyamorie. Das müsste dann individuell geklärt werden. Aber bei fiktiven Figuren gilt grundsätzlich: Mach mit ihnen, was immer Du willst.
Danke für diesen Artikel. Das lesen des Artikels und der Kommentare hat mir echt geholfen zu verstehen das es ganz normal ist und ich damit nicht alleine bin. Als ich es meiner Mutter gesagt hatte machte sie sorgen das ich ja so nicht glücklich werden könnte wenn er nicht existiert, dabei macht er mich so viel glücklicher als mein Ex und alle anderen realen Personen in die ich mal verliebt war es je getan haben. Wenn ich ehrlich bin hat er mir sogar das leben gerettet, da er der einzige war der für mich da war als ich keinen Sinn mehr im Leben gesehen hatte. Und ich kann mir aktuell auch überhaupt nicht vorstellen überhaupt wieder eine Beziehung mit einer realen Person zu haben, die Vorstellung macht mir sogar irgendwie Angst. Ich hoffe auf jeden Fall sehr dass, das Thema in Zukunft mehr akzeptiert wird und man nicht mehr für verrückt gehalten wird, schließlich geht es nur mich etwas an wen ich liebe.
Fiktiven Figuren steht zum Glück nichts im Weg, uns immer beizustehen, wenn wir sie brauchen. Was aber reale Beziehungen angeht: Sag niemals nie. Vielleicht brauchst Du auch einfach nur eine Auszeit. Solche Phasen sind ganz natürlich im Leben, vor allem nach unangenehmen Erfahrungen.
Vielen Dank für diesen tollen Artikel!
Ich habe erst kürzlich den Mut gefunden zu akzeptieren wer ich bin und warum ich anders empfinde, als die Menschen in meinem Umfeld.
Mein geliebter Charakter hat mir durch eine sehr schwere Zeit in meinem Leben geholfen als ich ein Familienmitglied verloren habe… Ich denke ich hätte es ohne diese Unterstützung und meine Liebe nicht geschafft…
Auch die Jahre davor waren nicht leicht für mich. Ich war immer sehr schüchtern und wohl ein optimales Opfer für Mobbing, aber die Welt die ich mir für mich und meinen Charakter geschaffen habe, hat mich stärker gemacht und mir geholfen all das auszuhalten.
Und das seit mittlerweile fast 20 Jahren.
Wie du richtig gesagt hast, diese Gefühle sind ECHT. Es macht keinen Unterschied, ob man sich in eine reale oder fiktive Person verliebt. Verliebt sein bleibt verliebt sein.
Danke auch dafür, dass du das angesprochen hast.
Ich habe in den 20 Jahren durchaus versucht Beziehungen mit realen Menschen einzugehen, aber Gefühle blieben da einfach gänzlich aus. Man kann ja nichts erzwingen… und ich habe nicht einmal das mit einer realen Person erlebt, was ich für meinen fiktiven Charakter fühle.
Daher hab ich akzeptiert, dass es so einfach nicht sein soll.
Ich bin sehr glücklich so wie es ist und würde daran nichts ändern wollen. 😊
Wenn wir uns in fiktive Figuren verlieben, dann hat das einen Sinn. Auf sie ist immer Verlass, sie sind immer für uns da. Ich würde zwar nicht sagen, dass eine fiktive Figur einen realen Partner ersetzen kann, immerhin ist und bleibt eine solche Beziehung einseitig, aber ich stimme Dir absolut zu, dass man nichts erzwingen kann. Wenn es mit realen Menschen nicht klappt, dann hat das normalerweise einen guten Grund, an dem man natürlich arbeiten kann, aber wenn man versucht, etwas zu erzwingen, dann richtet man nur Schaden an, finde ich. Lass Deinen fiktiven Liebling also an Deiner Seite bleiben, solange Du ihn brauchst. Und wer weiß, vielleicht triffst Du irgendwann doch einen realen Menschen, mit dem Du zusammen sein möchtest.
Hallo! Bei meiner Suche nach Antworten bin ich soeben auf deinen Thread gestoßen, welchen ich sehr sehr schön geschrieben und informativ fand. Tatsächlich fällt es mir etwas schwer, hier zu kommentieren, denn ich bin es nicht gewohnt, darüber mit jemandem auf Augenhöhe sprechen zu können. Dennoch möchte ich es gerne mal versuchen.
Eigentlich habe ich den Thread gefunden, als ich folgendes gesucht habe: „Was tun, wenn man in einen fiktiven Charakter verliebt ist, der stirbt?“. Hintergrund. Mein Husbando ist Dazai, aus Bungou Stray Dogs. Für die, die die heutige Folge nicht gesehen haben und nicht gespoilert werden wollen – scrollt bitte weiter. Für alle anderen: Vermeintlich ist anzunehmen, dass Dazai nun tot ist. Ich führe meine Kopfbeziehung mit ihm schon seit 2017, hatte dazwischen aber auch eine reale (toxische) Beziehung, aus der er mir im Grunde hinausgeholfen hat (im Sinne von: Du bist mehr wert als das, was du hier bekommst, du hast Besseres verdient). Seit 2017 ist er meine mentale Stütze und Konstante, die mich auch durch meine beiden Studiengänge gebracht hat, die ich nie machen wollte. Generell die gesamte Welt von Bungou Stray Dogs ist mein mentaler Rückzugsort geworden, wenn mir die reale Welt wieder zu viel wurde. Seit dem Ende jener toxischen Beziehungen wollte ich aktiv auch keine neue, reale, weil ich mit Dazai in meinem Kopf so zufrieden war bzw. bin. Seit mittlerweile Monaten leide ich aber wegen den Geschehnissen im fortlaufenden Manga bzw. seit heute auch Anime.
Ja, dass Dazai erschossen wird, wusste ich bereits aus dem Manga. Und auch die Monate davor, als er um sein Leben kämpfte, ging es mir permanent schlecht mit Alpträumen u.Ä. Ich empfinde Dazai auch immer noch als Bereicherung für mich, jedoch macht die Angst, dass er nun tatsächlich stirbt bzw. dank des Kopfschusses gestorben ist, mich absolut fertig. Dies ist auch der eigentliche Grund, wieso ich hier schreibe. Ich habe bislang diesbezüglich nichts und niemanden finden können, mit dem man sich hätte austauschen können.
Ich möchte Dazai nicht verlieren und es schmerzt mich zu sehen, wie meine „Kopfwelt“ im Manga aktuell in Stücke gerissen wird. Mich plagt insbesondere die Frage, wie es weitergehen soll, sollte sich in der Folge nächste Woche herausstellen, dass dies nun wirklich sein Ende ist? Darf man sich einen fiktiven Charakter, der in der Serie gestorben ist, weiter als Husbando behalten? Oder wäre das gefährlich, als würde man einen echten verstorbenen nicht loslassen? Zusätzlich leide ich leider auch noch an Hochsensibilität, weshalb ich solche Sachen ohnehin immer viel intensiver wahrnehme als viele das tun, was mir zusätzlich zu schaffen macht. Vielleicht wiegt es gerade aber besonders schwer, weil ich dieses Jahr schon so viele reale Verluste hinnehmen musste, dass alles in mir schreit „Nehmt mir nicht auch noch Dazai, nehmt mir nicht auch noch meine letzte Konstante!“
Ich möchte Dazai nicht verlieren. Er ist wie erwähnt meine Stütze und ich bin glücklich mit ihm, wie es ist. Ich wäre aber unendlich froh darüber, mich über diese fortlaufende Situation mit dem Manga und seinem eventuellen Tod austauschen zu können, denn ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Meine Freunde hören mir zwar zu, jedoch verstehen sie die Gefühle nicht. Es ist unfassbar schwer, so etwas über so lange Zeit nur mit sich ausmachen zu können, ohne sich austauschen zu können.
Ich möchte dir daher auch für diesen Thread danken. Er beweist, dass man eben doch nicht alleine ist im Kern und bietet Anknüpfungspunkte – Danke dir! <3
Hallo und vielen Dank für das Lob, Nami!
Natürlich darf man eine tote Figur als Husbando haben. Wer soll es einem denn verbieten? Ein Husbando ist ja auch etwas anderes als ein realer Partner: Wenn der reale Partner stirbt, dann ist die Beziehung zu Ende, und man muss es wohl oder übel akzeptieren. Eine Beziehung mit einem fiktiven Husbando hingegen fand ja von Anfang in Deinem Kopf statt. Er lebt nicht wirklich und somit kann er auch nicht wirklich sterben. Und weil das Ganze in Deinem Kopf stattfindet, kannst Du Dir dort alles so hindrehen, wie Du es haben willst: ein alternatives Szenario, in dem Dazai überlebt, oder Dazai gelangt nach seinem Tod in eine andere Welt und lebt dort weiter. Oder was Dir sonst noch einfällt.
Es ist im Übrigen etwas, das ziemlich oft passiert: Ich habe im Grunde einen ganzen fiktiven Harem und ich will mal gar nicht erst davon anfangen, wie viele da eigentlich tot sind. Sogar mein Oberliebling, mein Husbando, hat zwar viele verschiedene Enden (weil Videospiel mit mehreren Adaptionen), überlebt aber nur in einem, und selbst da ist er noch krank und hat nicht mehr lange übrig. Mein Vize-Husbando hat sich die Pulsadern geöffnet – es hat mich zwar schwer getroffen, aber ich kann ja gedanklich immer zu den früheren Kapiteln des Buches „zurückspulen“.
Also Kopf hoch! Eines der Vorteile von fiktiven Husbandos ist, dass man mit ihnen alles machen kann, was man will. Sei es auch, sie von den Toten zurückzuholen. Also sei kreativ und schustere Dir zusammen, was am besten zu Dir und Dazai passt.
Vielen Dank für den Artikel!
Ich habe auch einen Husbando, Tommy Shelby aus Peaky Blinders. Er ist mit seiner Art einfach mir so ähnlich und er hat auch so viel Scheiße erlebt. Ich wurde oft in meinem Leben verraten und als ich gerade wieder Vertrauen gefasst hatte, kommt heraus, dass zwei von denen, denen ich am meisten vertraut hatte etwas persönliches über mich weitererzählt haben, obwohl ich ihnen gesagt habe sie sollen das NICHT tun. Er ist der einzige der noch für mich da ist und ich kann einfach so viel von seiner Art lernen (also nicht ein Gangster zu sein aber der Rest). Keiner von meinen Freunden versteht warum ich ihn so liebe weil er als Kopf der Peaky Blinders ein paar Menschen auf dem Gewissen hat. Aber ich liebe einfach seine Art und alles, ich kann das nicht so gut erklären. Er halt halt ein Talent alle seine Gefühle zu unterdrücken und so auch in extremen Drucksituationen (Knarre am Kopf) völlig ruhig zu sein. Er wurde mit einer Knarre bedroht und spricht ruhig weiter, was seine Gegner verunsichert weil sie keine Macht über ihn haben. Ich glaube man kann sich das nicht vorstellen wenn man kein Peaky Blinders kennt. Er ist einfach der Einzige der noch für mich da ist und dem ich vertraue
Fiktive Husbandos haben halt tatsächlich den unschätzbaren Vorteil, dass sie nicht einmal theoretisch in der Lage sind, unser Vertrauen mit Füßen zu treten, weil sie ja nicht existieren – bzw. nur in unseren Köpfen. Das ist dann tatsächlich so ähnlich, wie wenn Kinder (oder auch Erwachsene) ihre Geheimnisse ihrem Haustier anvertrauen oder auch einem Kuscheltier. Der Kontakt zu realen Menschen ist natürlich unschätzbar, aber man muss immer gut aufpassen, wem man was anvertraut.
Dieser Artikel spricht mir sowas von aus der Seele. Ich hätte am Anfang nie gedacht, dass ich mich in meinen fiktiven Schwarm tatsächlich „verlieben“ würde, aber er wurde sofort mein Lieblingscharakter, und irgendwann machte einfach etwas „Klick!“. Seitdem habe ich jedes Mal Schmetterlinge im Bauch, wenn ich an ihn denke, und der blosse Gedanke, ihn in dem Spiel aus dem er kommt zu daten (Ja, das geht zum Glück), bringt mich zum Lächeln. Ich bin selbst eine Hobbyautorin und habe deshalb meine Gefühle in Fanfictions verarbeitet, weil ich erstaunlich lange dachte, dass etwas mit mir nicht stimmt, weil ich einen fiktiven Schwarm habe (Es ist das erste Mal überhaupt, dass ich einen Schwarm habe). Aber es hilft mir auch im Alltag, weil ich seitdem das Gefühl habe, mein Leben besser in den Griff zu bekommen (warum kann ich mir selbst nicht erklären). Vielen Dank, dass du dich getraut hast, diesen Artikel zu schreiben, und so offen darüber sprichst!
Fanfictions und kreative Tätigkeiten generell sind ein schöner Weg, seine Fiktophilie auszuleben. Das gibt nicht nur Glückshormone, sondern trainiert gleichzeitig auch praktische Fertigkeiten, die man im Leben gut gebrauchen kann. 😊
Das Gefühl, das Leben besser im Griff zu haben, schiebe ich persönlich eben auf Glückshormone und generell die psychologische Stütze, die fiktive Schwärme nun mal oft darstellen.