Was ist Fiktion? (Fiktivität und Fiktionalität vs. Faktualität)

Was ist Fiktion? (Fiktivität und Fiktionalität vs. Faktualität)

Wer einen Roman schreibt, erschafft eine fik­tive Welt. Aber was ist eigentlich Fik­tion? Wo ver­läuft die Gren­ze zum Fakt? Denn beim Schreiben von Geschicht­en bindet man ja oft reale Dinge in die Erzäh­lung mit ein. Was unter­schei­det also eine fik­tionale Erzäh­lung von ein­er fak­tualen? Und was ist der Unter­schied zwis­chen “fik­tiv” und “fik­tion­al”?

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Grund­sät­zlich kann man sagen — und ich habe das bere­its in einem früheren Artikel angedeutet: Es gibt ver­schiedene Arten von Erzäh­lun­gen, zumin­d­est von Erzäh­lun­gen im weit­eren Sinne …

Man kann generell von realen oder erfun­de­nen Din­gen erzählen. Außer­dem kön­nen Erzäh­lun­gen lebensweltlich (zum All­t­ag gehörend) oder küst­lerisch sein.

Was man nun her­leit­en kann, sind vier mögliche Kom­bi­na­tio­nen:

  • lebensweltliche Erzäh­lun­gen von realen Din­gen:
    Man erzählt ganz alltäglich von Din­gen, die tat­säch­lich passiert sind. Klas­sis­ch­er Fall: Nachricht­ensendun­gen, Sport­bericht, man sitzt abends beisam­men beim Aben­dessen und erzählt, wie der eigene Tag ver­laufen ist …
  • lebensweltliche Erzäh­lun­gen von erfun­de­nen Din­gen:
    Das ist der Fall, wenn man lügt.
  • kün­st­lerische Erzäh­lun­gen von realen Din­gen:
    Zum Beispiel: Etwas ist passiert und man macht einen kun­stvollen Bericht darüber.
  • kün­st­lerische Erzäh­lun­gen von erfun­de­nen Din­gen:
    Der klas­sis­che Fall hier wäre ein Roman.

Diese vier Kom­bi­na­tio­nen haben allerd­ings einen ganz kleinen Hak­en. Denn es wäre ja zu schön, wenn die Dinge so ein­fach wären …

Faktuale und fiktionale Erzählungen

Klären wir zunächst ein paar Begriffe: Wie eben bere­its angedeutet, unter­schei­det man vor allem fak­tuale und fik­tionale Erzäh­lun­gen.

  • Fak­tuale Erzäh­lun­gen sind lebensweltliche Erzäh­lun­gen von realen Din­gen: Etwas ist passiert und man teilt es anderen mit.

Der Hak­en dabei: Fak­tuale Erzäh­lun­gen bedi­enen sich oft an Strate­gien fik­tionaler Texte. Das gilt für Dinge wie: Auf­bau, Rhetorik, Per­spek­tive … Wir schauen uns das später etwas genauer an.

  • Fik­tionale Erzäh­lun­gen sind kün­st­lerische Erzäh­lun­gen von erfun­de­nen Din­gen.

Allerd­ings gibt es auch hier einen Hak­en: Fik­tionale Erzäh­lun­gen beziehen sich näm­lich meis­tens auf reale Dinge — auf Men­schen, die tat­säch­lich existieren oder mal existiert haben, reale Orte, Ereignisse, die tat­säch­lich stattge­fun­den haben, und so weit­er.

Fiktionalitäts- und Fiktivitätssignale

Ob ein Rezip­i­ent einen Text als fak­tu­al oder fik­tion­al iden­ti­fizieren kann, kommt in der Regel auf seinen Wis­sens­stand an. Diesen Wis­sens­stand erwirbt man sich durch soge­nan­nte Fik­tion­al­itäts- und Fik­tiv­itätssig­nale.

  • Fik­tion­al­itätssig­nale existieren in der realen Welt und zeigen an, dass eine Erzäh­lung fik­tion­al ist.
    Zum Beispiel: Auf dem Umschlag eines Romans ste­ht ein­deutig “Roman” drauf. — Und wir wis­sen: Romane sind fik­tion­al.
  • Fik­tiv­itätssig­nale hinge­gen zeigen an, dass das Erzählte fik­tiv ist, also erfun­den.
    Ein Beispiel dafür wären Ereignisse, die in der realen Welt nicht vorkom­men, nicht vorkom­men kön­nen bzw. nie vorgekom­men sind. Bei ein­er Erzäh­lung, in der Alexan­der der Große von einem Vam­pir gebis­sen wird, gehen wir zum Beispiel automa­tisch davon aus, dass dieses Ereig­nis fik­tiv ist.

Definitionen: Faktualität, Fiktionalität, Fiktivität

Tra­gen wir also nun die drei wichtig­sten Begriffe zusam­men, näm­lich Fak­tu­al­ität, Fik­tion­al­ität und Fik­tiv­ität.

  • Fak­tu­al­ität charak­ter­isiert einen realen Text, der reale Dinge darstellt.
    Beispiel: eine Zeitung.
  • Fik­tion­al­ität charak­ter­isiert eben­falls einen realen Text, der aber fik­tive Dinge darstellt.
    Beispiel: Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien.
  • Fik­tiv­ität schließlich charak­ter­isiert das im fik­tionalen Text Dargestellte (die Fik­tion).
    Beispiel: Gan­dalf ist eine fik­tive Fig­ur im fik­tionalen Text Der Herr der Ringe.

Unter beson­deren Umstän­den kann übri­gens auch ein fik­tionaler Text fik­tiv sein. Das passiert zum Beispiel, wenn eine Fig­ur in einem Roman wiederum einen Roman liest. Dieser Roman im Roman ist dann ein fik­tiv­er fik­tionaler Text in einem realen fik­tionalen Text.

So viel zu den Def­i­n­i­tio­nen. Stellen wir sie nun auf die Probe und kehren wir zu den Prob­le­men zurück, die wir vorhin angedeutet haben …

Fiktivität in faktualen Texten?

In den 70er und 80er Jahren gab es in der Geschichtswis­senschaft den soge­nan­nten lin­guis­tic turn. Ein beson­ders wichtiger Vertreter an dieser Stelle ist Hay­den White mit sein­er Mono­gra­phie Metahis­to­ry.

White behauptet, dass die Schreib­ver­fahren und Stilmit­tel der His­torik­er in großer Nähe zur Lit­er­atur und Rhetorik liegen. Nicht die Fak­ten seien für die Geschichtss­chrei­bung entschei­dend, son­dern die Her­stel­lung eines Erzäh­lzusam­men­hangs. Das heißt: Bere­its die Auswahl und Anord­nung der Fak­ten sind der Vorentschei­dung für ein Erzäh­lver­fahren durch den His­torik­er unter­wor­fen. Diese Vorentschei­dung wiederum hängt mit ein­er philosophisch-ide­ol­o­gis­chen Deu­tungsper­spek­tive zusam­men.

Mit anderen Worten:

Der His­torik­er hat eine bes­timmte Welt­sicht. Sie bee­in­flusst, welche Fak­ten er für seine Forschung auswählt und wie er sie miteinan­der verknüpft.

Die logis­che Schlussfol­gerung daraus:

Objek­tiv­ität ist in der His­to­ri­ogra­phie nicht möglich.

Und die Frage, die daraus her­vorge­ht, ist:

Wie viel Fik­tion steckt in his­to­ri­ographis­chen werken?
(Vor allem unbe­ab­sichtigte Fik­tion, denn als His­torik­er ver­sucht man ja trotz allem, objek­tiv zu sein. — Es sei denn, man erfind­et und verz­er­rt etwas bewusst, zum Beispiel für Pro­pa­gan­dazwecke.)

Das “Vetorecht der Quellen”

Nun denn: Darauf kann man mit der geschicht­s­the­o­retis­chen Denk­fig­ur vom “Vetorecht der Quellen” antworten. Das “Vetorecht der Quellen” besagt, dass Behaup­tun­gen, die ein His­torik­er auf­stellt, sich auf empirisch beleg­bare Quellen beziehen müssen. Das heißt: Man kann nichts behaupten, das nicht irgend­wie irgend­wo belegt ist.

Das ändert allerd­ings trotz­dem nichts am hypo­thetis­chen Charak­ter der His­to­ri­ogra­phie: Quellen haben eben nur ein “Vetorecht”. Sie kön­nen The­sen wider­legen, aber sie schränken das Spek­trum der möglichen Inter­pre­ta­tio­nen anson­sten über­haupt nicht ein. Zwei unter­schiedliche His­torik­er kön­nen ein und dieselbe Quelle völ­lig unter­schiedlich deuten und damit zwei ver­schiedene Geschicht­en erzählen.

Deswe­gen hal­ten wir fest:

His­to­ri­ographis­che Texte haben tat­säch­lich starke fik­tionale Züge.
(Und das gilt natür­lich auch für alle anderen Erzäh­lun­gen, die Zusam­men­hänge her­stellen. Zum Beispiel Texte wie Zeitungs­berichte, Reporta­gen … alles, wofür man Fak­ten auswählt und sie irgend­wie bewusst anord­net.)

Faktualität in fiktionalen Texten?

Ein anderes Beispiel­prob­lem sind his­torische Romane. Diese enthal­ten zwar ein­deutig fik­tive Ele­mente:

  • Das sind zum Beispiel Ein­blicke in das Innen­leben his­torisch­er Per­sön­lichkeit­en. So erhält man im Roman Krieg und Frieden Ein­blicke in die Gedanken­welt Napoleons. Diese Gedanken sind aber ganz klar frei erfun­den, denn der Autor kon­nte ja gar nicht wis­sen, was Napoleon tat­säch­lich gedacht hat.
  • Noch ein­deutiger sind die aus­gedacht­en Fig­uren - Men­schen, die in der Real­ität nie existiert haben, im Roman aber eventuell sog­ar mit den his­torischen Per­sön­lichkeit­en inter­agieren.

Aber:

  • Wenn wir nun mal von his­torischen Roma­nen sprechen, müssen wir auch bedenken, dass die dargestell­ten Ereignisse, die Stim­mung und so weit­er erstk­las­sig recher­chiert sein kön­nen. Es kann tat­säch­lich sein, dass der Autor sich um max­i­male his­torische Kor­rek­theit bemüht.
  • Und auch generell muss man sagen, dass alles Aus­gedachte auf etwas Realem auf­baut. In Roma­nen, die in der heuti­gen Welt spie­len, kön­nen zum Beispiel tat­säch­lich existierende Promi­nente erwäh­nt wer­den. Oder man erwäh­nt Orte, die tat­säch­lich existieren. Oder ein­fach reale Sachver­halte: Wenn jeman­dem der Kopf abge­hackt wird, dann stirbt er.

Weil fik­tionale Texte also auch tat­säch­liche Fak­ten enthal­ten, stellt sich die Frage:

Kön­nen fik­tionale Werke zum Teil fak­tu­al sein?
(Vor allem solche, die max­i­malen Real­is­mus anstreben.)

Die Quasi-Realität

Um diese Frage zu beant­worten, schließe ich mich ein­fach Wolf Schmid an. Und zwar unter­schei­det er zwis­chen his­torischen Per­sön­lichkeit­en, die tat­säch­lich mal in der Real­ität existiert haben, und qua­si-his­torischen Fig­uren, die in der fik­tionalen Erzäh­lung existieren:

“Tol­sto­js Napoleon [in Krieg und Frieden] ist keine Abbil­dung der realen his­torischen Per­sön­lichkeit, son­dern eine Darstel­lung […] eines möglichen Napoleon.”
Wolf Schmid: Ele­mente der Nar­ra­tolo­gie, 2. Auflage von 2008, Kapi­tel: I.2. e) Die fik­tive Welt.

Qua­si-his­torische Fig­uren haben his­torische Per­sön­lichkeit­en lediglich nur als Vor­lage. Sie sind nicht mit ihnen iden­tisch, denn sie sind fik­tiv. Und das­selbe Prinzip gilt auch für alles andere in einem fik­tionalen Werk: für die Sit­u­a­tio­nen, die man beschreibt, für die Ereignisse, Orte … Oder wie Wolf Schmid das erk­lärt:

“Auf der realen Rau­machse find­en wir nur das Moskau und das Borodi­no,
in denen niemals eine Nataša Ros­to­va oder ein Andrej Bolkon­skij existiert haben.”
Wolf Schmid: Ele­mente der Nar­ra­tolo­gie, 2. Auflage von 2008, Kapi­tel: I.2. e) Die fik­tive Welt.

Es gibt also ein reales Moskau, aber es gibt kein Moskau, wo eine fik­tive Nataša Ros­to­va gelebt hätte. Dieses zweite Moskau ist also fik­tiv.

Das alles bedeutet dann für uns:

Die Verknüp­fung real­er Dinge mit fik­tiv­en macht sie eben­falls fik­tiv.

Das kann man natür­lich nicht nur auf his­torische Romane anwen­den, son­dern auch auf noch lebende Per­so­n­en, aktuelle Ereignisse, Zusam­men­hänge und so weit­er: Also statt einem realen Brad Pitt hat man in einem Roman einen qua­si-realen Brad Pitt.

Fazit

Und wenn euch jet­zt am Ende die Gren­ze zwis­chen Fik­tion und Real­ität ziem­lich schwammig vorkommt, dann ist es genau das, was ich mit diesem Artikel erre­ichen wollte. In der Lit­er­atur­wis­senschaft gibt es zu diesem The­ma keinen all­ge­me­ingülti­gen Kon­sens. Es gibt viele The­o­rien und man kann ihnen zus­tim­men oder man kann sie ablehnen.

In diesem Artikel drücke ich nicht nur meine Mei­n­ung als Lit­er­atur­wis­senschaft­lerin aus, son­dern auch als His­torik­erin. Es ist sehr gut möglich, dass diese Per­spek­tive ihre eige­nen Beson­der­heit­en hat, vor allem wenn es um Dinge wie den lin­guis­tic turn geht. Diese Fächerkom­bi­na­tion führt mich schließlich zu dem Faz­it:

Der Über­gang zwis­chen Fik­tion­al­ität und Fak­tu­al­ität ist eigentlich ziem­lich fließend.

Ja, fik­tionale Erzäh­lun­gen sind zu 100 % fik­tion­al. Wenn sie etwas Reales enthal­ten, dann wird dieses Reale qua­si-real, also fik­tiv. Aber fak­tuale Erzäh­lun­gen sind nun mal auch nicht frei von Fik­tion­al­ität. Damit unter­schei­den sich fik­tionale Erzäh­lun­gen von fak­tualen Erzäh­lun­gen — in diesem Punkt zumin­d­est — nur durch eine gesteigerte Art von Fik­tion­al­ität.

10 Kommentare

  1. Sie schreiben kom­pe­tent (vie­len Dank!), aber ich komme ins Schleud­ern. Darf ich eine Frage stellen?

    Weil Auto­bi­ografis­ches eines Unbekan­nten sich nicht verkauft, möchte ich meinen Text als Roman anbi­eten, was impliz­it als fik­tiv zu erscheinen hat. Aus mir sel­ber und anderen Per­so­n­en, die eben­falls real existieren, mache ich Fig­uren fik­tiv­er Namen, deren wahre Geschichte ich dann in der drit­ten Per­son erzählen kann. Meine Frage: Da ich ein­er­seits dem “Ver­dacht” auto­bi­ografis­chen Stoffes wom­öglich nicht voll­ständig ent­ge­hen kann, ander­er­seits die nur for­mal erzwun­gene “Fik­tion” der Geschichte den am Kern-The­ma sach­lich inter­essierten Leser nicht durch Ver­dacht auf lit­er­arische Gedanken­spiele ver­scheuchen soll, wäre für die Präsen­ta­tion (Exposé) welche die lit­er­arisch kor­rek­te Beze­ich­nung der Arbeit?

    Louis Kerschtenhauser
    1. Ja, sich­er darf­st Du eine Frage stellen. Und ich wiederum hoffe, dass ich Dich duzen darf. Ich betra­chte meine Leser als eine Art Fam­i­ly und es fühlt sich merk­würdig an, seine Fam­i­ly zu siezen. 😉

      “Kor­rekt” ist in Deinem Fall wohl das, als was Du Deine Sit­u­a­tion selb­st beschrieben hast: eine als Fik­tion getarnte auto­bi­ografis­che Erzäh­lung. Bedenke bitte allerd­ings, dass der Plot bei fik­tionalen Tex­ten in der Regel kün­st­lerisch­er ist als bei Auto­bi­ografien. Von daher kann die “Tar­nung” evtl. auch nach hin­ten los­ge­hen. Aber sie muss es natür­lich nicht. Kommt sehr auf die Umset­zung an.
      Als was Du den Text let­z­tendlich verkaufen soll­test, würde ich aber vor allem von den Erwartun­gen Deines Zielpub­likums und Dein­er Absicht anhängig machen. Soll heißen: Ich denke, Du soll­test zuerst für Dich selb­st klären, was für eine Geschichte Du erzählst, für wen und warum. Daraus würde ich dann ableit­en, welche Präsen­ta­tion am passend­sten wäre. Es kommt halt immer auf den indi­vidu­ellen Einzelfall an und es gibt keine all­ge­me­ingülti­gen Antworten.

  2. Vie­len Dank für diese hil­fre­iche Seite!
    Da ich momen­tan meine Bach­e­lo­rar­beit in NDL über das auto­bi­ographis­che Werk “Dich­tung und Wahrheit” von Goethe schreibe, komme ich auch nicht um eine struk­tu­ral­is­tis­che erzählthe­o­retis­che Analyse herum. Meine Frage ist, was dieses Buch von Goethe nun im End­ef­fekt ist — fak­tu­al mit fik­tionalen Inhal­ten? Zum Beispiel hat sich Goethe den Brief im Pro­log auch nur aus­gedacht. Ist das dann ein fik­tives, oder ein fik­tionales Ele­ment in einem son­st fak­tualen Werk?
    Ich würde mich soooo sehr über Deine Antwort freuen!!

    LG 🙂

    Andrea
    1. Hal­lo Andrea,

      vie­len lieben Dank fürs Lob! 😊

      Da Ger­man­is­tik nicht mein Fachge­bi­et ist und Deine Frage spez­i­fis­che Hin­ter­grund­ken­nt­nisse (Goethes Biografie) zu erfordern scheint, würde ich mich bei Dein­er Frage gerne enthal­ten. Denn der Text scheint grund­sät­zlich fak­tu­al mit fik­tiv­en Ele­menten zu sein, aber es kommt auch stark darauf an, wie das Ver­hält­nis von Realem und Aus­gedachtem ist, wie die Schw­er­punk­tverteilung aussieht, auch woran man fest­macht, was tat­säch­lich so gewe­sen ist, wie von Goethe beschrieben, und was evtl. unklar ist … Nur ganz all­ge­mein: Fik­tion­al ist ein real­er Text, der von fik­tiv­en Din­gen han­delt. Ein aus­gedachter Brief, ist also ein fik­tiv­er Gegen­stand in einem fik­tionalen Werk. Wobei fik­tive Texte, die nur in der fik­tiv­en Welt existieren, natür­lich gle­ichzeit­ig auch fik­tion­al sein kön­nen, wenn sie von Din­gen han­deln, die in der fik­tiv­en Welt eben­falls als fik­tiv gel­ten (zum Beispiel die fik­tiv­en und zugle­ich fik­tionalen “Märchen von Bee­dle dem Bar­den” in “Har­ry Pot­ter”). Und bei einem fik­tiv­en Brief in einem fak­tualen Text kommt es, wie gesagt, darauf an, wie er präsen­tiert wird und wie das Ver­hält­nis zur Real­ität aussieht.

      Ich hoffe, ich kon­nte wenig­stens ein biss­chen weit­er­helfen.

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