Ein guter Figurentod (Character Death) kann eine große Wirkung haben. Ein solches Beispiel ist der Tod von Leutnant Ludwig Breyer in Remarques Roman Der Weg zurück, der Fortsetzung von Im Westen nichts Neues. Ludwigs Tod trifft den Leser nicht nur emotional, sondern hat auch eine wichtige Bedeutung für den Plot und die Gesamtaussage des Buches. Wie erreicht Remarques das? In diesem Artikel finden wir es heraus.
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Hach, ja … Gibt es denn einen schöneren Weg, dem Leser das Herz zu brechen, als eine geliebte Figur sterben zu lassen?
Damit der Anschlag auf die Gefühle des Lesers aber wirklich funktioniert, müssen einige Grundbedingungen erfüllt sein:
- Die Figur ist dem Leser tatsächlich sympathisch.
- Der Tod der Figur hat eine Funktion für das Gesamtwerk (und passiert nicht um des bloßen Schocks willen).
- Der Tod der Figur kommt nicht zufällig aus dem Nichts.
Eine Figur, die meiner Meinung nach das alles erfüllt, ist Leutnant Ludwig Breyer aus Remarques Roman Der Weg zurück.
Und bitte entschuldige auch gleich den Spoiler. Allerdings geht es in Der Weg zurück nicht um eine virtuose, unvorhersehbare Handlung, also nicht um das Was, sondern mehr um das Wie bzw. konkrete Situationen, Zustände, Dialoge bzw. im Grunde um eine anschauliche Demonstration der unzähligen Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Deswegen finde ich Spoiler hier nicht so dramatisch, aber ab diesem Punkt soll jeder selbst wissen.
Wenn Spoiler Dich also nicht abschrecken oder Du das Buch schon gelesen hast: Zerlegen wir gemeinsam die Figur von Ludwig Breyer!
Der Weg zurück: Worum geht es?
Wie bereits gesagt, ist der Plot in Der Weg zurück nicht allzu kompliziert und lässt sich in einem Satz zusammenfassen:
Nach dem Ersten Weltkrieg kehren die überlebenden Soldaten nach Hause zurück und müssen feststellen, dass der Weg zurück ins normale Leben – gelinde gesagt – sehr beschwerlich ist.
Mit anderen Worten:
Der Roman zeigt, dass der Krieg nicht einfach vorbei ist, wenn nicht mehr geschossen wird. Denn er hinterlässt im Leben jener, die ihn erlebt haben, und ihrer Angehörigen bleibende Spuren. Und so mancher, der den Krieg in einem Stück überlebt hat, überlebt nicht die Zeit danach.
Die Fortsetzung von Im Westen nichts Neues
Der Weg zurück ist die 1930–31 erschienene Fortsetzung des weltberühmten Romans Im Westen nichts Neues, kann aber auch komplett für sich gelesen werden, weil nur eine Nebenfigur aus dem ersten Roman vorkommt und die restlichen Figuren nur erwähnt werden.
Wie auch in Im Westen nichts Neues zeigt Remarque hier das Grauen des Ersten Weltkrieges, allerdings mit Schwerpunkt auf seinen langfristigen Folgen. Kommen in Im Westen nichts Neues die Probleme im zivilen Leben nur kurz während des Fronturlaubs des Protagonisten vor, sind sie in Der Weg zurück der Hauptgegenstand der Erzählung. Umgekehrt wird das unmittelbare Grauen des Ersten Weltkrieges, das den Hauptteil von Im Westen nichts Neues bildet, in Der Weg zurück vor allem am Anfang und in Flashbacks gezeigt. Somit ergänzen sich die beiden Romane auch gegenseitig.
Im Gegensatz zum Vorgänger werden der Krieg und die Militarisierung der Jugend in Der Weg zurück sehr explizit verurteilt. Die Tendenzen der Erscheinungszeit des Romans haben Remarque offensichtlich sehr beunruhigt und es ist auch nicht verwunderlich, dass Der Weg zurück bei seinem Erscheinen in Deutschland eine Kontroverse auslöste. 1933 wurde der Roman zusammen mit Im Westen nichts Neues öffentlich verbrannt.
Schicksale der Figuren
Erzählt wird die Geschichte von einem Ich-Erzähler namens Ernst Birkholz. Doch neben seiner eigenen Geschichte berichtet Ernst auch von den Schicksalen seiner Kameraden, die alle verschiedene Hürden bewältigen müssen und unterschiedliche Lebenswege einschlagen. So entsteht schließlich ein Panorama-Überblick über die vielen verschiedenen Folgen des Krieges.
Ernst berichtet unter anderem:
- wie der Krieg Menschen verändert,
- wie er Ehen und Familien zerstört,
- wie er zu Berufsunfähigkeit führt,
- wie er das Knüpfen von Beziehungen erschwert,
- wie er im Kopf, vor dem geistigen Auge, weitertobt,
- wie er Konflikte zwischen Veteranen und Zivilisten hervorruft,
- wie er Werte verdreht
- und nicht zuletzt wie die instabile politische und wirtschaftliche Situation nach dem Krieg das Ganze nicht gerade besser macht.
Es ist dabei auch noch zu betonen, dass Ernst und viele seiner Kameraden noch Schüler waren, als sie in den Krieg gezogen sind. Die meisten Zuschauer des Schreibtechnikerin-YouTube-Kanals sind +/- 20 Jahre alt. Und daher sind Ernst und viele seiner Freunde 1918 und 1919 wahrscheinlich in Deinem Alter. Und noch ahnen sie nicht, dass ihnen nach dem Trauma des Ersten Weltkrieges noch ein Zweiter Weltkrieg bevorsteht. Es ist also die Generation, die wohl die arschigste Arschkarte überhaupt gezogen hat.
Eine Arschkarte haben Ernst und seine Kameraden aber auch deswegen, weil sie nach Jahren in rattenverseuchten Schützengräben und Trommelfeuer allesamt an der Posttraumatischen Belastungsstörung leiden, die Wissenschaft damals auf dieses Krankheitsbild aber gerade erst aufmerksam wurde. Die Jungs sind also mit ihren Depressionen, Flashbacks und Halluzinationen, Schlafstörungen, sexuellen Problemen, Ängsten, ihrer Reizbarkeit und Schreckhaftigkeit komplett auf sich allein gestellt.
Und nun nähern wir uns allmählich auch Ludwig Breyer. Er ist ein langjähriger Freund und Mitschüler von Ernst Birkholz und wohl derjenige, der die Probleme seiner Generation am besten versteht und am vehementesten an seiner Hoffnung festhält, ins zivile Leben zurückkehren zu können. Bis er bricht.
Ludwig Breyer: Leben und Persönlichkeit
Ludwig ist der Sohn eines Steuersekretärs und hatte, den Hinweisen im Roman nach, eine behütete, bürgerliche Kindheit. Er war ein verträumter Junge, der Edelsteine gesammelt und Hölderlin geliebt hat. Mit seinen ebenso verträumten Freunden, ebenfalls Fanboys von romantischer Literatur, hat er Nachtwanderungen unternommen und von Abenteuern fantasiert.
Mit dem Voranschreiten seiner Schullaufbahn landete er mit einigen seiner Freunde am katholischen Lehrerseminar. Doch bevor er seinen Abschluss machen konnte, brach der Erste Weltkrieg aus und Ludwig und seine Mitschüler waren leichte Beute für die Propagandamaschinerie. Sobald sie alt genug waren, zogen sie freiwillig in den Krieg.
Ludwig als Kriegsheld
Die komplette Generation wurde in den Schützengräben schwer traumatisiert. Der ehemals verträumte, zarte Ludwig gehört dabei allerdings zu jenen, die sich auch ausgezeichnet haben. Am Ende des Krieges ist er Leutnant, hat einen Orden und seine Freunde erinnern sich, wie er im Alleingang einen ganzen Panzer lahmgelegt hat:
„[…] denn Ludwig sonst! – Weißt du noch, wie er den Tank bei Bixschoote erledigte? – Ganz allein? Das war nicht so einfach, mein lieber Scholli -“
Zweiter Teil, I.
Für den historischen Kontext sollte erwähnt werden, dass so junge Leutnants damals durchaus üblich waren: Die untersten Offiziersdienstgrade hatten im Ersten Weltkrieg die höchste Sterblichkeitsrate, weil sie ihre Männer ganz vorne in die Schlacht führten und auch von den Offizieren der höheren Ränge auf riskante Missionen geschickt wurden. Nachdem die Armee also in den ersten Kriegsmonaten einen guten Teil ihrer ordnungsgemäß ausgebildeten Leutnants verloren hatte, wurden 18-jährige Kriegsfreiwillige und Wehrpflichtige befördert. Voraussetzung waren eine angemessene Herkunft – man sollte mindestens aus einer Beamten- oder Bürgerfamilie stammen -, die Mittlere Reife sowie eine charakterliche Eignung.
Viele dieser halben Kinder waren mit der Verantwortung überfordert, benahmen sich daneben oder entpuppten sich als Draufgänger. Andere wiederum kümmerten sich um ihre Soldaten, behandelten sie mit Respekt und waren für ihre Männer, die zum Teil vom Alter her ihre Väter sein könnten, ein Fels in der Brandung.
Ludwig gehört zur letzteren Gruppe. Er genießt bei seinen Männern Respekt und sie haben stets ein Auge auf ihn, als er krank und später auch verwundet nicht ins Lazarett gehen möchte, weil das Sterben dort auf die Psyche drückt und somit auch ansteckend ist. Mehr noch, wann immer Vertrauensleute oder Vertreter gewählt werden müssen, gehört er zu den Wahlsiegern. Und als er im Zuge der Revolution aufgefordert wird, seine Achselstücke abzunehmen, sind seine Soldaten konsequent dagegen:
„Weil verlangt von Ludwig, er solle seine Achselstücke abmachen. «Hier -», sagt Ludwig müde und tippt an seine Stirn. Bethke schiebt Weil zurück. «Ludwig gehört doch zu uns», sagte er kurz. Breyer ist als Kriegsfreiwilliger zur Kompanie gekommen und da Leutnant geworden. Er duzt sich nicht nur mit uns, mit Troßke, Homeyer, Bröger und mir – das ist selbstverständlich, denn wir sind seine Mitschüler von früher -, sondern auch mit seinen älteren Kameraden, wenn kein anderer Offizier in der Nähe ist. Das wird ihm hoch angerechnet.“
Erster Teil, II.
„«[…] Der da aber -», er zeigt auf Ludwig hinüber, «ist unser Leutnant, und er behält sie, und wehe dem, der was dazu sagt.»“
Zweiter Teil, I.
Mit anderen Worten:
Der Leutnant Ludwig Breyer ist nicht nur ein Kriegsheld, sondern auch jemand, der bei schlimmster psychischer und körperlicher Belastung Verantwortung übernehmen kann und andere stets mit Respekt behandelt.
Ludwig als Stimme der Vernunft
Nun spielt der Großteil des Romans aber nach dem Krieg und Ludwig muss sich denselben Herausforderungen stellen wie seine Kameraden. Hier zeigen sich noch einmal stark seine ruhige, besonnene und bescheidene Art sowie seine Fähigkeit, ein Problem aus vielen verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Gleichzeitig wirkt er stellenweise aber auch etwas schwermütig. – Aber eins nach dem anderen.
Ludwig sticht unter seinen Kameraden sehr schnell dadurch hervor, dass er sich eher im Hintergrund hält. Er gehört zu den stilleren Figuren und beteiligt sich auch nicht an den leichtsinnigeren Unternehmungen seiner Freunde. Am Anfang des Romans wird er von seinen Freunden aufgrund seiner Ruhr und seines Armschusses geschont, aber wie sich nach seiner Genesung zeigt, handelt Ludwig auch generell überlegt und verantwortungsvoll, selten aus einer Emotion heraus.
So werden er und zwei seiner Freunde bei ihrer Ankunft in ihrer Heimatstadt von Revolutionären angegriffen, weil er immer noch seine Achseltücke trägt. Dabei wird keine Rücksicht auf seinen Zustand genommen und sein Verband wird zertreten. Als sein Freund Willy den Missetäter einfängt, vor Ludwig auf die Knie wirft und eine Entschuldigung verlangt, will er, dass Willy den Mann wieder laufen lässt.
Zweiter Teil, I.
Wenn Ludwig bei einem Konflikt denn mal selbstständig in den Vordergrund tritt, dann mit der Absicht einer Deeskalation:
Einen solchen „Auftritt“ hat er, als er und seine Freunde wieder zur Schule gehen und der Direktor eine Ansprache hält, die die ehemaligen Soldaten wütend macht:
„Besonders gedenken aber wollen wir der gefallenen Zöglinge unserer Anstalt, die freudig hinausgeeilt sind, um die Heimat zu schützen, und geblieben sind auf dem Felde der Ehre. Einundzwanzig Kameraden sind nicht mehr unter uns – einundzwanzig Kämpfer haben den ruhmreichen Tod der Waffen gefunden – einundzwanzig Helden ruhen in fremder Erde aus vom Klirren der Schlacht und schlummern den ewigen Schlaf unterm grünen Rasen …“
Zweiter Teil, V.
Der Direktor wird immer wieder unterbrochen von seinen Schülern, die die Kameraden, von denen er spricht, haben sterben sehen:
„Heldentod! Wie ihr euch das vorstellt! Wollen Sie wissen, wie der kleine Hoyer gestorben ist? Den ganzen Tag hat er im Drahtverhau gelegen und geschrien, und die Därme hingen ihm wie Makkaroni aus dem Bauch. Dann hat ihm ein Sprengstück die Finger weggerissen und zwei Stunden später einen Fetzen vom Bein, und er hat immer noch gelebt und versucht, sich mit der anderen Hand die Därme reinzustopfen, und schließlich abends war er fertig. Als wir dann herankonnten, nachts, war er durchlöchert wie ein Reibeisen. Erzählen Sie doch seiner Mutter, wie er gestorben ist, wenn Sie Courage haben!“
Der Direktor ist hilflos, es wird immer lauter, ein Durcheinander …
„Doch auf einmal ebbt der Tumult ab. Ludwig Breyer ist vorgetreten. Es wird ruhig. «Herr Direktor», sagt Ludwig mit seiner klaren Stimme, «Sie haben den Krieg auf Ihre Weise gesehen. Mit fliegenden Fahnen, mit Begeisterung und Marschmusik. Aber Sie haben ihn nur bis zum Bahnhof gesehen, von dem wir abfuhren. Wir wollen Sie deshalb nicht tadeln. Wir alle haben ja ebenso gedacht wie Sie. Aber inzwischen haben wir die andere Seite kennengelernt. Das Pathos von 1914 zerstob davor bald zu nichts. Wir haben trotzdem durchgehalten, denn etwas Tieferes hielt uns zusammen, etwas, das erst draußen entstanden ist, eine Verantwortung, von der Sie nichts wissen, und über die man nicht reden kann.»
Ludwig sieht einen Augenblick vor sich hin. Dann streicht er sich über die Stirn und spricht weiter. «Wir verlangen keine Rechenschaft von Ihnen – das wäre töricht, denn niemand hat gewußt, was kam. Aber wir verlangen von Ihnen, daß Sie uns nicht wieder vorschreiben, wie wir über diese Dinge denken sollen. Wir sind begeistert ausgezogen, das Wort Vaterland auf den Lippen – und wir sind still heimgekehrt, den Begriff Vaterland im Herzen. Darum bitten wir Sie jetzt, zu schweigen. Lassen Sie die großen Worte. Sie passen nicht mehr für uns. Sie passen auch nicht für unsere toten Kameraden. Wir haben sie sterben sehen. Die Erinnerung daran ist noch so nahe, daß wir es nicht ertragen können, wenn über sie so gesprochen wird, wie Sie es tun. Sie sind für mehr gestorben als dafür.»“
Daraufhin wird es in der Aula „ganz still“ und Ludwig zieht sich wieder in den Hintergrund zurück.
Wie gesagt, solche „kühlen“ Auftritte sind charakteristisch für Ludwig:
In einer Rückblende, als die Soldaten ein Massengrab für ihre gefallenen Kameraden ausheben, bricht eine Schlägerei aus und Ludwig, der aufgrund eines schweren Ruhranfalls eigentlich freigestellt ist, kriecht unter seinen zwei Mänteln hervor und kommandiert Ruhe. Und „[o]bschon die Stimme leise war, hörte der Lärm sofort auf.“
Zweiter Teil, III.
Ein anderer bemerkenswerter „Auftritt“ passiert, als in der Stadt Unruhen ausbrechen, vor dem Rathaus ein Maschinengewehr aufgestellt und ein Mann angeschossen wird. Anhand der Stimme des Kommandanten erkennen Ernst und seine Freunde ihren ehemaligen Kompanieführer.
„Da fühle ich mich beiseitegeschoben. Ludwig Breyer steht auf und geht über den Platz auf den dunklen Klumpen Tod zu.
«Ludwig!» rufe ich.
Aber er geht weiter – weiter. – Entsetzt starre ich ihm nach.
«Zurück!» kommt wieder das Kommando von der Rathaustreppe.
Ludwig bleibt einen Moment stehen. «Lassen Sie nur weiterschießen, Oberleutnant Heel!» ruft er zum Rathaus hinüber. Damit geht er vorwärts und beugt sich zu dem am Boden Liegenden herunter.“
Sechster Teil, II.
Der Mann, dem Ludwig helfen wollte, ist zwar tot und es gibt später dann doch wieder Schüsse, aber wenigstens können er und seine Freunde die Leiche wegtragen.
Auch das Verständnis, das Ludwig dem Direktor entgegengebracht hat, ist typisch. Als sein und Ernsts Kindheitsfreund Georg Rahe wieder Soldat werden will, ist Ernst verwirrt:
„«Verstehst du das?» frage ich Ludwig.
«Ja», antwortet er, «ich verstehe es. Aber es nützt ihm nichts.»“
Vierter Teil, V.
Ludwigs Verständnis der Situation und seiner Mitmenschen gilt im Übrigen auch für die ehemaligen Feinde. Denn ihm ist bewusst, dass die Jugend aller Länder derselben Propaganda zum Opfer gefallen ist und missbraucht wurde:
„Wir haben gegen uns selbst Krieg geführt, ohne es zu wissen! Und jeder Schuß, der traf, traf einen von uns! Hör doch, ich schreie es dir in die Ohren: Die Jugend der Welt ist aufgebrochen, und in jedem Lande ist sie belogen und mißbraucht worden, in jedem Lande hat sie für Interessen gefochten statt für Ideale, in jedem Lande ist sie zusammengeschossen worden und hat sich gegenseitig ausgerottet! […] Eine Generation ist vernichtet worden! Eine Generation Hoffnung, Glauben, Willen, Kraft, Können ist hypnotisiert worden, so daß sie sich selbst zusammenschoß, obschon sie in der ganzen Welt die gleichen Ziele hatte!“
Vierter Teil, V.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch Remarques Erzählung Der Feind. Hier wird ein gewisser Leutnant Ludwig Breyer nach seiner lebhaftesten Erinnerung gefragt. Doch statt von Verdun, der Somme oder Flandern zu erzählen, berichtet er von Momenten, durch die ihm bewusst wurde, dass die Feinde jenseits des Niemandslands Menschen waren wie er selbst und seine Kameraden: „Menschen, die wie wir von starken Worten und Waffen verhext waren“. Es ist nicht ganz klar, ob der Ludwig Breyer in Der Feind derselbe Ludwig Breyer ist wie in Der Weg zurück, aber die Figur fügt sich nahtlos in das Bild, das im Roman gezeichnet wird.
Ludwig als Hoffnungsträger
Dieses kritische Denken, das im Krieg erwacht ist, hat Ludwig nach seiner Rückkehr zu einer ziemlichen Leseratte werden lassen: Während seine Freunde mit sich nichts anzufangen wissen, hamstern gehen, um sich den Bauch vollzustopfen, zu Schiebern werden oder in Tanzlokalen Zerstreuung suchen, brütet er von morgens bis abends über schweren Büchern:
„Draußen ist mir so manches durch den Kopf gegangen, Ernst, und ich konnte es nie recht zusammenkriegen. Jetzt aber, wo es nun vorbei ist, möchte ich eine Menge wissen; wie das mit den Menschen ist, weißt du, daß so etwas passieren konnte, und wie das alles kommt. Da gibt es viele Fragen. Auch bei uns selber. Früher haben wir über das Leben doch ganz anders gedacht. Ich möchte vieles wissen, Ernst …“
Zweiter Teil, IV.
Durch seine besonnene und konstruktive Herangehensweise an die Probleme seiner Generation entwickelt er tatsächlich ein Konzept, wie „der Weg zurück“ klappen könnte, und macht es zur Grundlage seiner Hoffnung. Dadurch gerät er in eine sehr emotionale Diskussion mit dem hitzigeren und pessimistischeren Georg Rahe:
Dieser, ebenfalls Leutnant, war im letzten halben Jahr des Krieges Flieger und hat vier Engländer abgeschossen. Durch die Parallelen des Werdegangs und die markanten Unterschiede im Temperament wirkt er wie eine Art Anti-Ludwig. Ein Doppelgänger, der mehr das Gefühl verkörpert, während Ludwig Breyer eher für den Verstand steht.
Als Georg nun, enttäuscht vom zivilen Leben, wieder Soldat werden will, meint Ludwig, dass Enttäuschung nach allem, was sie erlebt haben, ganz natürlich ist. Noch bevor das Krankheitsbild der Posttraumatischen Belastungsstörung richtig definiert war, formuliert Ludwig:
„Ich glaube, wir sind krank, Georg. Wir haben den Krieg noch in den Knochen.“
Vierter Teil, V.
Georg, der meint, dass sie den Krieg nie mehr loswerden, will die Kameradschaft wiedererleben. Doch Ludwig erinnert ihn an die Propaganda und die Manipulationen vor dem Krieg und sieht eine Rückkehr in die Armee daher nicht als Lösung. Er meint, man könne vielleicht mit Arbeit eine bessere Welt erschaffen, und arbeiten müsse man eben wieder lernen. Und weil Georg sich nicht überzeugen lässt und es nach wie vor für „aussichtslos“ hält, schaukelt sich das Gespräch hoch und es ist eine der wenigen Situationen, in denen Ludwig tatsächlich die Fassung verliert:
„Seine Stimme bricht. Seine Augen sind voll Schluchzen und Wildheit. Wir sind alle aufgesprungen. «Ludwig», sage ich und lege den Arm um seinen Nacken.“
Als Georg sich verabschiedet, ruft er:
„Du gehst, Georg […] aber ich bleibe! Ich gebe es noch nicht auf!“
So verzweifelt wie Ludwig an seiner Hoffnung festhält, so verzweifelt macht ihn schließlich auch seine Diagnose:
Weil Ernst mit ihm über seine Probleme reden und nach einem Rat fragen will, besucht er Ludwig, stellt aber schnell fest, dass dieser irgendwie neben der Spur ist. Als Ludwig bald zum Arzt aufbrechen will, bietet Ernst ihm an, ihn zu begleiten. Ludwig willigt zwar ein, ist sonst aber ausweichend und wirft Ernst verstohlene Blicke zu. Nach und nach wird die Situation aber klarer und schließlich steht es eindeutig im Raum: Ludwig hat sich im Krieg während eines kurzen Urlaubs in Brüssel, als er „zwischen Tod und Tod“ (Sechster Teil, I.) so viel vom Leben mitnehmen wollte wie möglich, die Syphilis geholt. Er und seine Freunde waren immerhin als Jungfrauen in den Krieg gezogen und sexuelle Aufklärung gab es damals natürlich nicht.
Zwar kann die Syphilis 1919 bereits behandelt werden, doch dieses stigmatisierte Relikt des Krieges, das buchstäblich in seinem Körper steckt, läutet den Anfang vom Ende ein: Später sieht er, wie Kameraden aufeinander schießen, wie ein anderer Kamerad in brutale Verhaltensmuster verfällt, die nicht ins zivile Leben passen, und trifft seine erste Liebe wieder, sieht sich jedoch durch die Syphilis in einer Sackgasse.
Es wird ihm zu viel und seine Hoffnung, den Krieg jemals loszuwerden, bricht:
„Es ist alles umsonst, Ernst. Wir sind kaputt, aber die Welt geht weiter, als wenn der Krieg nicht dagewesen wäre. Es wird nicht mehr lange dauern, und unsere Nachfolger auf den Schulbänken werden mit gierigen Augen den Erzählungen aus dem Kriege lauschen und sich aus der Langeweile der Schule heraus wünschen, auch dabei gewesen zu sein. Jetzt schon laufen sie zu den Freikorps – und kaum siebzehnjährig begehen sie politische Morde. Ich bin so müde, Ernst -“
Sechster Teil, V.
Er kann nicht mehr weiterleben und öffnet sich die Pulsadern. Der nun hoffnungslose Hoffnungsträger stirbt.
Ein Held zum Anfassen
Bevor wir jedoch zu den Auswirkungen und zur Bedeutung seines Selbstmords übergehen, tragen wir kurz zusammen, was die Figur Ludwig Breyer denn an sich bedeutet:
- Ludwig Breyer ist in allererster Linie ein Held. Zwar räumt Remarque mit dem Mythos von Glanz und Heldentum konsequent auf und auch Ludwig ist nicht der Held, den man in Geschichten typischerweise antrifft. Aber von allen Figuren im Roman kommt er dem Heldenideal wohl am nächsten. Ja, auch andere Figuren haben Orden, wurden zu Offizieren befördert, zeigen im Verlauf der Handlung Courage etc. Doch im Fall von Ludwig kommt das alles zusammen: Er ist ein Kriegsheld, er ist stets die Stimme der Vernunft und er hofft verbissen auf eine friedliche Zukunft.
- Gleichzeitig ist er aber auch sehr realistisch. Im Gegensatz zu all den Helden, die „larger than life“ sind, kann man Menschen wie Ludwig im realen Leben tatsächlich antreffen. Durch all die Szenen, in denen Ludwig verantwortungsvoll einschreitet, und den Respekt, den seine Kameraden ihm entgegenbringen, steht er zwar durchaus in heroischem Licht, aber letztendlich ist auch er ein gewöhnlicher Mensch mit Sorgen und Ängsten und einer Schmerzensgrenze. Dadurch entwickelt man beim Lesen eine persönliche Nähe zu ihm.
- Dieses Gefühl der persönlichen Nähe wird natürlich auch dadurch begünstigt, dass Ludwig einer der engsten Freunde des Protagonisten Wir erleben das Geschehen aus der Perspektive von Ernst Birkholz, die Ludwig gegenüber natürlich sehr positiv eingefärbt ist. Er teilt mit Ludwig seine schönsten und schlimmsten Erinnerungen und Ludwig rutscht stellenweise sogar ein wenig in eine Mentorrolle, weil er es ist, an den Ernst sich wendet, wenn er etwas auf dem Herzen hat. Und vergessen wir nicht, dass er es war, der den „Weg zurück“ entdeckt hat, auch wenn er ihn selbst nicht beschreiten konnte.
All das macht ihn trotz seiner Schwächen zur Verkörperung eines gesunden und durchaus erreichbaren Männlichkeits- und auch generell Menschenideals. Er ist die Art von Mensch, die man eigentlich bräuchte, um eine bessere Welt zu erschaffen. Auch das macht ihn zum Hoffnungsträger.
Doch er scheitert an dem Krieg, der immer noch in seinem Körper steckt, an den Umständen seiner Zeit und auch an seiner eigenen Menschlichkeit. Der Krieg hat ihn körperlich und seelisch krank gemacht, angemessene Hilfe – beispielsweise in Form einer Therapie – hat es zu seiner Zeit natürlich nicht gegeben und außerdem scheint er auch die Neigung zu haben, seine Probleme in sich hineinzufressen: Seinen Kameraden fällt im Verlauf des Romans immer wieder auf, dass etwas nicht stimmt, aber er schweigt nur; und wenn Ernst ihn nicht am genau richtigen Tag zur genau richtigen Zeit besucht und ihm nicht angeboten hätte, ihn zum Arzt zu begleiten, hätte wohl nie jemand von seiner Diagnose erfahren.
Das ist – zumindest meiner Erfahrung nach – ein tendenziell recht männliches Problem, aber ich denke, dass hierbei auch seine Zeit als Leutnant eine Rolle spielt: Denn im Krieg musste er für seine Männer ja der Fels in der Brandung sein. Er regelt die Konflikte und Probleme anderer, man kommt zu ihm, wenn man Hilfe braucht, aber er selbst bittet nie um Hilfe und akzeptiert sie nur, wenn man sie ihm von sich aus anbietet. Doch gerade bei Selbstmordgedanken ist es wichtig, mit jemandem zu reden. Egal, mit wem. Und gerade Ernst wäre sicherlich für ihn da gewesen: Nicht nur ist er ein enger Freund, sondern er ist auch derjenige, der den anderen am meisten zuhört, wenn sie über ihre Probleme reden. Zwar leidet auch er an der Posttraumatischen Belastungsstörung, aber er wirkt dennoch wie der allgemeine Tröster und Kummerkasten. Er hat Ludwig ja auch beigestanden, als der seine Diagnose verdauen musste.
Von daher an dieser Stelle eine wichtige Moral:
Wenn Du Probleme hast, dann lass Dir helfen. Wenn Du Selbstmordgedanken hast – und die haben die meisten Menschen irgendwann in ihrem Leben -, dann sprich mit jemandem. Mit Deiner Familie, mit Freunden, mit einem Arzt, wende Dich an eine Organisation oder ruf eine Hotline an. Aber sei nicht wie Ludwig und lass Dir helfen. Denn diese Krankheit ist heilbar. Bloß muss der Ausweg individuell gefunden werden. Aber das ist auf jeden Fall möglich.
Ludwigs Tod als Katalysator für die Handlung
Ludwig Breyer ist ein verzögertes Opfer des Krieges. Und dass ausgerechnet er stirbt, hat eine sehr symbolische Bedeutung:
Er, der Held, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, er, der es eigentlich hätte schaffen sollen, zerbricht.
Hat er beim Streit mit Georg Rahe noch geglaubt, sie würden genesen, den Krieg wieder loswerden können, „denn sonst wäre alles umsonst gewesen“, gibt er sich letztendlich geschlagen: „Es ist alles umsonst, Ernst.“ Er prophezeit sogar völlig korrekt, dass die Lehren des Krieges schon bald in Vergessenheit geraten würden.
Ludwig Breyer und der Anti-Ludwig Georg Rahe, der es schon in der Mitte des Romans für „umsonst“ hielt, werden damit eins. Und daher ist es nur passend, dass auch Georg Rahe, der die alte Kameradschaft nicht mehr findet, ebenfalls Selbstmord begeht: Er besucht die alten Schlachtfelder und erschießt sich dort. Damit erleidet auch er einen nachträglichen Soldatentod.
Doch es ist nicht nur dieser Pessimismus, der wehtut, sondern auch die emotionale Wirkung auf den Protagonisten Ernst Birkholz:
Dieser hat einen seiner wichtigsten Freunde verloren, einen engen Vertrauten und eine Art Mentor, – und das in einer Zeit, in der alles, woran er sich festzuhalten versucht, nach und nach wegbricht. Ludwigs Selbstmord löst einen Schock bei ihm aus, seine Flashbacks und Albträume übermannen ihn und werden zu richtigen Halluzinationen und er erkrankt körperlich.
Sechster Teil, V.
Als Leser kann man das sehr gut nachvollziehen, denn erstens identifiziert man sich mit ihm, dem Ich-Erzähler, und zweitens wurde, wie bereits gesagt, eine persönliche Nähe zu Ludwig aufgebaut.
Alles in allem ist Ludwigs Tod also der absolute Tiefpunkt des Romans.
Es folgt zwar noch eine sehr wichtige Gerichtsverhandlung, doch sie bildet eher den Rahmen für eine intellektuelle Diskussion über die Folgen den Krieges, die man im Verlauf des Romans hatte beobachten können, sowie für eine direkte Anklage gegen das Bürgertum:
„Verwilderung? Durch wen denn? Durch euch! Ihr alle gehört vor unser Gericht! Ihr habt das mit eurem Krieg aus uns gemacht! […] Ihr habt euch um die Siege gestritten, ihr habt Kriegerdenkmäler eingeweiht, ihr habt vom Heldentum geredet und euch gedrückt vor der Verantwortung!“
Siebenter Teil, II.
Wendung ins Positive
Vor allem aber hat sich vor der Gerichtsverhandlung bereits eine neue Hoffnung aufgetan:
Als Ernst nach seiner langen Krankheit, die übrigens an Zukos Krankheit nach der Befreiung von Appa (Avatar – Der Herr der Elemente) erinnert, endlich allein ausgehen darf, entdeckt er die heilsame Wirkung der Natur: Als er den Wiesen beim Leben zusieht, spürt er eine Verbundenheit, ein Glück, und weint.
Siebenter Teil, I.
Durch Ludwigs Tod, die Krankheit und die Erholung davon hat Ernst die Hoffnung wiedergefunden, die Ludwig verloren hat. Noch traut er sich nicht ganz, an diese Hoffnung zu glauben, und ist sich nicht sicher, ob er diesen Weg ohne Ludwig beschreiten kann, aber schließlich tut er es.
Er möchte seine Erkenntnis auch gerne mit Georg Rahe teilen: „Ich habe es heute gespürt. Ludwig wußte ihn, aber er war zu krank. -“ Doch wie sich herausstellt, ist auch Georg zu krank: «Ja, ja – werde nur nützlich, Ernst“, sagt er, bevor er zu den alten Schlachtfeldern aufbricht: „Ich bin nur durch ein Versehen nicht gefallen – das macht mich etwas lächerlich.“
Ernst aber therapiert sich durch Spaziergänge in die Natur und wendet sich der Zukunft zu:
„Ich will an mir arbeiten und bereit sein, ich will meine Hände rühren und meine Gedanken, ich will mich nicht wichtig nehmen, sondern weitergehen, auch wenn ich manchmal bleiben möchte. Es gibt vieles aufzubauen und fast alles wieder gutzumachen, es gibt zu arbeiten und auszugraben, was verschüttet worden ist in den Jahren der Granaten und Maschinengewehre. […]
Es wird nicht die Erfüllung werden, von der wir in der Jugend geträumt und die wir nach den Jahren draußen erwartet haben. Es wird ein Weg sein wie die andern, mit Steinen und guten Strecken, mit aufgerissenen Stellen und Dörfern und Feldern – ein Weg der Arbeit.“
Ausgang, II.
Und geholfen hat ihm dabei Ludwigs Tod:
„Wie einfach das alles ist; aber wie lange hat es gedauert, dahin zu finden. Und vielleicht hätte ich mich doch noch im Vorgelände verirrt und wäre den Drahtschlingen und Sprengkapseln zum Opfer gefallen, wenn nicht Ludwigs Tod wie eine Rakete vor uns aufgeschossen wäre und uns den Weg gezeigt hätte.“
Ausgang, II.
Zwar hätte Ernst die Hoffnung, den Weg zurück, vielleicht auch selbst gefunden. Irgendwann. Doch wie viel länger hätte es gedauert? Und hätte er so lange durchgehalten? Ludwigs Tod und die Krise, die er ausgelöst hat, haben also Ernsts Heilungsprozess beschleunigt und ihm vielleicht sogar das Leben gerettet.
Damit fungiert Ludwigs Selbstmord vor allem als Katalysator für den Entwicklungsprozess des Protagonisten und damit auch der Handlung.
Fazit
Ich finde, Der Weg zurück steht zu Unrecht im Schatten von Im Westen nichts Neues. Der Antikriegsklassiker wird zwar bis an den heutigen Tag rauf und runter gelesen, doch dass der Krieg schrecklich und grausam und blutig ist, ist in den breiteren Bevölkerungsschichten längst angekommen. Doch seine tiefergehende, langfristige Wirkung, sein wahres Ausmaß, fällt heutzutage immer noch gerne unter den Tisch. Denn Krieg ist viel mehr als Bomben, Schüsse und Explosionen und es dauert ganze Menschenleben, bis er wirklich vorbei ist.
- All die Politiker und Wirtschaftsheinis, die demokratische Ideale und Menschenrechte missbrauchen, um auf Grundlage von gefälschten Informationen Kriege loszutreten, die in Wirklichkeit ihren geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen dienen, kommen auch heute noch ungestraft davon.
- Kaum besser sind aber auch all die kriegerischen Pazifisten, die in jedem Soldaten einen Mörder sehen und ihn verurteilen, obwohl sie nie in seiner Haut gesteckt haben. Es gibt immer einen Grund, warum ein Mensch die Entscheidungen trifft, die er trifft. Und ein Soldat ist lediglich nur eine unbedeutende Schachfigur und leidet ebenfalls unter dem Krieg, oft sogar noch viele Jahre nach dem Einsatz. Auch heute noch. Die Kriegsführung hat sich zwar verändert, aber der moderne Krieg ist immer noch traumatisch – auf seine eigene Weise.
Ich persönlich finde den Weg zurück daher sogar noch wichtiger als Im Westen nichts Neues und wenn ich endlich reich und berühmt bin, will ich eine moderne Neuverfilmung des Romans durchdrücken. Im Westen nichts Neues hat bereits zwei Verfilmungen, eine von 1930 und eine von 1979. Nachdem 1917 von Sam Mendes das Thema Erster Weltkrieg trendy gemacht hat, ist auch eine deutsche Verfilmung aktuell in Arbeit. Doch Der Weg zurück bleibt leider weiterhin im Schatten. Es gibt zwar eine amerikanische Verfilmung von 1937, doch abgesehen davon, dass sie für das heutige Publikum nicht mehr so gut geeignet ist, ist sie verglichen mit dem Buch auch ziemlich weichgespült. Das gehört korrigiert.