Einzigartige Geschichten: Woran erkennt man originelle Ideen und wie entwickelt man sie?

Einzigartige Geschichten: Woran erkennt man originelle Ideen und wie entwickelt man sie?

Nor­maler­weise würde jed­er Orig­i­nal­ität als etwas Pos­i­tives und Klis­chees als lang­weilig ein­stufen. Gle­ichzeit­ig schafft es kaum jemand, etwas wirk­lich Neues zu erschaf­fen. Aber müssen Geschicht­en wirk­lich immer orig­inell sein? Was ist Orig­i­nal­ität über­haupt und woran erken­nt man sie? Wie entwick­elt man orig­inelle Ideen? Darum geht es in diesem Artikel!

Die Folien für dieses Video gibt es für Steady-Abon­nen­ten und Kanal­mitglieder auf YouTube als PDF zum Down­load.

Nie­mand mag 08/15 — vor allem in kreativ­en Feldern wie dem Schreiben von Geschicht­en. Geht es hier doch vor allem darum, etwas Einzi­gar­tiges zu erschaf­fen, den Leser in den Bann zu ziehen und ihm ein unvergesslich­es Leseer­leb­nis zu bieten.

Doch wenn Orig­i­nal­ität ein­fach wäre, hät­ten wir nicht ständig das Gefühl, von lang­weiliger Mit­telmäßigkeit umgeben zu sein. Und mal ehrlich: Wie soll man auch etwas Neues und Frisches erschaf­fen in ein­er Welt, in der wohl jede denkbare Geschichte schon min­destens zwanzig Mal erzählt wurde? Was macht Orig­i­nal­ität über­haupt aus? Und vor allem: Wie erken­nen wir orig­inelle Ideen, bevor sie zusam­mengeknüllt im Papier­müll lan­den?

Das besprechen wir in diesem Artikel.

Was ist Originalität? (Und ist sie überhaupt möglich?)

So bit­ter es vielle­icht klin­gen mag:

Es gibt nichts, was es nicht schon mal gab.

Falls Du also ern­sthaft hoff­st, etwas wirk­lich Uner­hörtes und Bahn­brechen­des zu erschaf­fen, wirst Du mit ein­er Wahrschein­lichkeit von 99,9 Prozent früher oder später eine Ent­täuschung erleben. Und wahrschein­lich hast Du sie bere­its erlebt: Denn wir alle waren mal Schreiban­fänger, haben extrem klis­chee­lastige Geschicht­en verzapft und erst Jahre später ist uns bewusst gewor­den, was für ein gener­isch­er Mist das war.

Aber heißt das, dass es keine Orig­i­nal­ität gibt?

Hm, fan­gen wir lieber ganz am Anfang an:

Gaaaaaanz ursprünglich stammt “Orig­i­nal­ität” vom lateinis­chen Wort “ori­go” ab, das so viel bedeutet wie “Ursprung”. Wenn wir jedoch zu den Ursprün­gen der Kun­st zurück­ge­hen, fällt uns ratz­fatz auf, dass selb­st die steinzeitlichen Kün­stler nie etwas vol­lkom­men Uner­hörtes erschaf­fen haben: Selb­st wenn ein beson­ders kreativ begabter Höh­len­maler einen rosa Hasen mit Flügeln gepin­selt hätte, wäre es nur lediglich eine etwas ungewöhn­liche Kom­bi­na­tion bestens bekan­nter Dinge gewe­sen, näm­lich der Farbe Rosa, der Spezies Hase und des Organs Flügel. Vielle­icht hätte seine Orig­i­nal­ität aber auch in der Mal­tech­nik bestanden oder im Her­stellen von Mal­far­ben aus irgendwelchen Stof­fen, die man zu diesem Zweck bish­er noch nicht gebraucht hat­te. Aber so oder so kämen seine orig­inellen Ideen immer nur von Din­gen, die er bere­its kan­nte. Er hätte sich von anderen Kün­stlern und anderen Fach­bere­ichen inspiri­eren lassen. Denn wenn es über­haupt jeman­den gibt, der etwas wirk­lich Ursprünglich­es erschaf­fen kann, dann ist es Gott — oder was auch immer das Uni­ver­sum erschaf­fen hat, von dem wir kleinen Men­schen uns unbe­gren­zt inspiri­eren lassen.

Wir men­tal beschränk­ten Sterblichen hinge­gen kön­nen max­i­mal hof­fen, das, was wir ken­nen, neu anzuord­nen. Deswe­gen habe ich in einem früheren Artikel bere­its gesagt:

Orig­i­nal­ität ist nichts weit­er als eine neue Kom­bi­na­tion alt­bekan­nter Dinge.

Und die ist selb­st nach Hun­dert­tausenden von Jahren Men­schheits­geschichte immer noch möglich. Denn Men­schen erschaf­fen immerzu neue Kom­bi­na­tio­nen von alten Kom­bi­na­tio­nen und nochmal neue Kom­bi­na­tio­nen von den ehe­mals neuen Kom­bi­na­tio­nen. So gese­hen ist Orig­i­nal­ität unendlich, und das ist doch ein ermuntern­der Gedanke, oder?

Muss eine Geschichte originell sein?

Außer­dem soll­ten wir uns, finde ich, von der Vorstel­lung lösen, Main­stream-Ideen wären an sich irgend­wie schlecht. Ja, eine Geschichte, in der die Fig­uren in eine fan­tastis­che Par­al­lel­welt gelan­gen, wurde zum Beispiel schon 20.000 Mal erzählt, aber trotz­dem hören und lesen wir solche Geschicht­en immer wieder gerne. — Unter der Voraus­set­zung, dass sie gut umge­set­zt sind. Tat­säch­lich sind Geschicht­en, die auf wirk­lich orig­inellen Ideen beruhen, mein­er Mei­n­ung nach sehr sel­ten. Oft punk­ten Geschicht­en mit banalen Grun­dideen aber in anderen Bere­ichen, zum Beispiel mit span­nen­den Fig­uren, über­raschen­den Plot-Twists, einem inspiri­eren­den World-Build­ing, einem beson­deren Schreib­stil, ein­er inter­es­san­ten Erzählper­spek­tive und so weit­er …

Ander­er­seits gibt es Geschicht­en, die auf wirk­lich orig­inellen Ideen basieren, darüber hin­aus aber nicht viel zu bieten haben: Die Idee an sich mag ein Pub­likum anziehen, aber die lang­weili­gen Fig­uren, der stereo­type Plot und der fade Schreib­stil schla­gen es schon bald wieder in die Flucht. Und manch­mal bringt der Wun­sch, auf Teufel komm raus orig­inell zu sein, einen ganz eige­nen Main­stream her­vor, so zum Beispiel die Anti-Sue, die the­o­retisch das exak­te Gegen­teil der klis­chee­haften, ach so per­fek­ten Mary Sue darstellt, dabei aber selb­st zum Klis­chee gewor­den ist.

Mach Dir also am besten gar nicht erst den Druck, etwas Orig­inelles zu erschaf­fen, denn gegen den Strom ist mit dem Strom.

Orig­i­nal­ität um der bloßen Orig­i­nal­ität willen inter­essiert nie­man­den und endet als 08/15. Worauf es viel eher ankommt, ist eine gut durch­dachte und gut erzählte Geschichte, unab­hängig davon, wie orig­inell die Idee ist.

Konzen­triere Dich also lieber darauf, die Geschichte zu erzählen, die Du erzählen willst.

Denn Du bist ein einzi­gar­tiges Indi­vidu­um und es gibt Ideen, die nur Dir kom­men kön­nen. Zwar gibt es Fak­toren und Tech­niken, die die Fre­quenz orig­ineller Ideen steigern kön­nen, weswe­gen manche Men­schen öfter orig­inelle Ideen haben als andere, aber grund­sät­zlich trägt jed­er Men­sch den Funken der Orig­i­nal­ität bere­its in sich. Ja, wir kön­nen nur davon aus­ge­hen, was wir bere­its ken­nen, aber ander­er­seits hat Gott uns nach seinem Vor­bild erschaf­fen. — Zumin­d­est wäre das meine eigene Inter­pre­ta­tion dieser Bibel­stelle.

Wie erkennt man Originalität?

Was den Begriff der Orig­i­nal­ität auch noch etwas schwammig macht, ist, dass jed­er Men­sch eigene Vorstel­lun­gen davon hat. Was der eine als neuar­tig und orig­inell empfind­et, ist für den anderen abge­droschen und lang­weilig. Aber trotz­dem gibt es immer wieder Geschicht­en und Ele­mente, die ten­den­ziell von ein­er größeren Menge Men­schen als orig­inell emp­fun­den wer­den.

Ein guter Hin­weis auf Orig­i­nal­ität kann es sein,

wenn Experten etwas als orig­inell ein­schätzen.

Während ich nor­maler­weise streng gegen Experten­hörigkeit bin, muss ich sagen, dass es beim Ein­schätzen von Orig­i­nal­ität tat­säch­lich sehr stark auf die reine, nack­te Erfahrung im jew­eili­gen Fachge­bi­et ankommt. Jemand, der sein ganzes Leben dem Genre des Liebesro­mans gewid­met und jede noch so nis­chige Schnulze gele­sen hat, wird am ehesten ein­schätzen kön­nen, ob es die Ideen in ein­er neuen Veröf­fentlichung schon mal gab oder nicht. Selb­st wenn diese Ideen ihn anwidern, so lässt sich angesichts von sein­er aufge­bracht­en Reak­tion ein­deutig sagen, dass sie zumin­d­est neu sind. Aber ob sie auch gut sind, ste­ht natür­lich auf einem anderen Blatt.

Das ist übri­gens auch ein­er der Gründe, warum Du als Autor viel lesen soll­test, vor allem in dem Genre, in dem Du schreib­st. Denn dadurch wirst Du selb­st zum Experten, kennst die Klis­chees und Trends in Dein­er Nis­che und kannst somit bess­er ein­schätzen, ob Deine Ideen wirk­lich orig­inell sind oder nicht.

Außer­dem beobachte ich,

dass wirk­lich orig­inelle Ideen meis­tens sim­pel sind.

Das Drum­bam­bo­ri­um, das sich daraus entwick­elt, kann dur­chaus kom­pliziert und ver­flocht­en sein — aber der Kern, die Idee selb­st, ob für ein ganzes Geschicht­enkonzept oder ein kleines Detail, lässt sich rel­a­tiv leicht in wenige Worte fassen. Denn wenn Orig­i­nal­ität lediglich nur eine Kom­bi­na­tion bere­its bekan­nter Dinge darstellt, dann benennst Du ein­fach diese bere­its bekan­nten Dinge.

Erin­nerst Du Dich vielle­icht, welchen Effekt Christo­pher Nolans Film Incep­tion hat­te mit all den Par­o­di­en und Memes, die daraus ent­standen sind, vor allem in Bezug auf das eigentlich ein­fache Konzept von Träu­men in Träu­men? Seit­dem ist der Begriff “Incep­tion” sog­ar zu einem Syn­onym gewor­den für “Ver­schachtelung”, wie zum Beispiel der Name des Memes “Cat­cep­tion” zeigt: Dabei han­delt es sich um eine Rei­he von Videos von Katzen, die Videos von Katzen anschauen, die nochmal anderen Katzen beim Anschauen des Nyan-Cat-Videos zuse­hen. Natür­lich ist die Traumver­schachtelung in Incep­tion nicht ganz uner­hört, aber die Idee ist sel­ten genug und noch sel­tener ist die Kom­bi­na­tion dieser Idee mit anderen, wiederum an sich nicht ungewöhn­lichen Konzepten wie der Manip­u­la­tion von Träu­men, Zweifeln an der Real­ität der Real­ität, Gauner­fig­uren und dem Block­buster-Thriller.

Und das ist, würde ich sagen, noch ein drittes Merk­mal orig­ineller Ideen:

Sie sind “ansteck­end”.

Durch ihre Ein­fach­heit sind sie sehr leicht zu ver­ste­hen und durch ihre Ungewöhn­lichkeit weck­en sie schnell Inter­esse, machen neugierig und regen die Fan­tasie an. Die Gehirne von Men­schen, die mit orig­inellen Ideen in Berührung kom­men, fan­gen von alleine an, mit ihnen herumzus­pie­len oder zumin­d­est zu spekulieren, was in der Geschichte wohl passiert. Wenn andere Men­schen also Feuer fan­gen, sobald Du ihnen von Dein­er Idee erzählst, dann gibt es eine Wahrschein­lichkeit, dass diese Idee tat­säch­lich orig­inell ist.

Originelle Ideen entwickeln

Aber nun gut, wir machen uns nicht ver­rückt mit dem Vorhaben, eine orig­inelle Geschichte zu schreiben. Trotz­dem wollen wir aber zumin­d­est die Wahrschein­lichkeit steigern, dass wir etwas Orig­inelles hin­bekom­men. Was kön­nen wir dafür tun?

Wenn es bei Orig­i­nal­ität ein­fach nur um neue Kom­bi­na­tio­nen bekan­nter Dinge geht, dann steigern wir unsere Kom­bi­na­tion­s­möglichkeit­en am ehesten durch Wis­sen:

Denn je mehr Dinge wir wis­sen, desto mehr kön­nen wir kom­binieren.

Aber was bedeutet das konkret?

  • Mehr Wis­sen begin­nt zunächst mit ein­er guten All­ge­mein­bil­dung. Bitte beachte dabei, dass das deutsche Bil­dungssys­tem auf Fachid­i­otie aus­gerichtet ist und ein Abitur und ein Studi­um Dir nicht unbe­d­ingt eine gute All­ge­mein­bil­dung ver­schaf­fen. Es liegt also an Dir, Dich selb­st kon­tinuier­lich weit­erzu­bilden, Büch­er zu lesen, Dir end­lose Men­gen ver­meintlich nut­zlosen Wis­sens anzueignen, neue Sprachen zu ler­nen, Dich für Epochen, Regio­nen und Sachver­halte zu inter­essieren, die in der Schule liebevoll aus­geklam­mert wur­den, im Inter­net zu ver­sumpfen auf der Suche nach neuen Inter­essen und — wenn Du ger­ade etwas faul und anspruch­s­los bist — wenig­stens Doku­men­tarfilme anzuschauen.
  • Es liegt auch an Dir, das Genre, in dem Du schreib­st, zu beobacht­en, seine Klis­chees ken­nen­zuler­nen und ein gutes Gefühl dafür zu bekom­men. Denn wenn Du Dich in Deinem Genre gut auskennst, dann wirst Du mit größter Wahrschein­lichkeit gar nicht erst auf die Idee kom­men, klis­chee­haftes 08/15 zu schreiben, weil Du es ein­fach nicht mehr sehen kannst. Auch kön­nen andere Geschicht­en — nicht nur in Deinem Genre — Dich auf völ­lig neue Ideen brin­gen. Eben­so kön­nen das generell andere Kun­st­for­men, zum Beispiel Musik. Beobachte also, was andere Kün­stler und Kreative so treiben, und lass Dich inspiri­eren!
  • Außer­dem schadet es nicht, wenn Du Deine eige­nen beru­flichen und/oder akademis­chen Fach­bere­iche oder Deine langjähri­gen Hob­bys und/oder Inter­es­sen­ge­bi­ete her­anziehst. Denn hier ver­fügst Du über detail­liertes Spezial­wis­sen, kannst Deine Neukom­bi­na­tio­nen also mit Din­gen würzen, auf die tat­säch­lich nicht jed­er kommt. Durch Deine per­sön­lichen Erfahrun­gen auf diesen Gebi­eten steigt auch die Wahrschein­lichkeit, dass Deine Erzäh­lung authen­tisch und dadurch beson­ders mitreißend wird.
  • Oft spielt auch Dein Alter bzw. Deine Lebenser­fahrung eine Rolle. Aus­nah­men bestäti­gen natür­lich die Regel, aber ten­den­ziell schreiben Men­schen, die in ihrem Leben mehr erlebt haben, orig­inellere Geschicht­en. Und meis­tens nimmt die Lebenser­fahrung mit den Leben­s­jahren zu. Natür­lich gibt es Jün­gere, die schon früh sehr viel erlebt haben, und Ältere, die jahrzehn­te­lang ein behütetes, rel­a­tiv ereignis­los­es Leben führen. Aber grund­sät­zlich sollte jed­er Autor mit weit geöffneten Augen und Ohren durch die Welt gehen, die Men­schen beobacht­en, sich auf neue Erfahrun­gen ein­lassen und sich auch schein­bar so wirre Dinge wie Träume merken. Denn die besten Geschicht­en schreibt ja bekan­ntlich das Leben, so manch­er Weltk­las­sik­er ver­dankt seine Exis­tenz einem Zeitungsar­tikel und so manche inter­es­sante Geschichte ist schon aus einem Traum ent­standen.

Ideen kombinieren

Wenn die Quellen für mehr oder weniger orig­inelle Ideen gesichert sind, dann entste­hen inter­es­sante Kom­bi­na­tio­nen häu­fig von selb­st. Falls aber nicht, und auch das kommt vor, dann ist es am nahe­liegend­sten zu brain­stor­men und zu schauen, ob zwei oder mehr hinge­wor­fene Ideen etwas Span­nen­des ergeben. Oder Du gehst noch einen Schritt weit­er und nutzt Zufall­stech­niken wie Wür­feln, irgendwelche Gen­er­a­toren, lässt Dich von zufäl­lig gezo­ge­nen Tarotkarten inspiri­eren, schlägst in zufäl­li­gen Büch­ern zufäl­lige Textstellen auf und ver­suchst, daraus etwas zu basteln … Denn auch wenn die Kom­bi­na­tion­se­le­mente hier vielle­icht nicht unbe­d­ingt aus Deinem Kopf kom­men, so tun es die einzi­gar­ti­gen Verbindun­gen, die Du schlägst. Somit ist selb­st bei Zufallsver­fahren Dein möglichst umfassendes Wis­sen entschei­dend.

Oder Du unter­hältst Dich mit jeman­dem. Manche Schreiber­linge kön­nen gut Ideen entwick­eln und kom­binieren, wenn sie mit jeman­dem reden, und not­falls hil­ft da auch kün­stliche Intel­li­genz wie Chat­G­PT. Let­ztere pro­duziert zwar — ganz im Sinne ihrer Natur — fast nur stan­dar­d­isiertes 08/15, aber sie kann trotz­dem direkt und indi­rekt Impulse liefern, ihre Mei­n­ung zu Deinen Ideen beis­teuern und Vorschläge machen. Wenn Du sie also fragst, was passiert, wenn Ele­ment X auf Ele­ment Y trifft, ist das dur­chaus eine erste Anre­gung.

Eine höchst span­nende Meth­ode bietet übri­gens die Autorin Abbie Emmons: Man lege ein For­mu­lar an mit Genre, Plot, Fig­uren und The­ma. Für jeden dieser Punk­te notiert man eine Geschichte, die man in der jew­eili­gen Hin­sicht beson­ders mag. — Und dann ver­mis­cht man das Ganze zu etwas völ­lig Neuem. Der Vorteil dieses Ver­fahrens beste­ht darin, dass man es bere­its von vorn­here­in mit Ele­menten zu tun hat, die einen inspiri­eren. Es gibt also eine große Wahrschein­lichkeit, dass konkret Du konkret die Idee, die dabei her­auskommt, tat­säch­lich umset­zen möcht­est.

Ich würde Dir allerd­ings davon abrat­en, Dich unüber­legt auf neue Ideen zu stürzen. Ich meine, wenn es bei Dir gut funk­tion­iert, dann bitte. Aber generell würde ich eher dazu rat­en, eine Idee für eine Weile mit sich herumzu­tra­gen, auf ihr zu brüten und sie reifen zu lassen. Denn in mein­er Erfahrung zumin­d­est ent­fal­ten Ideen ihr Poten­tial erst mit der Zeit, wenn man in seinem Kopf viele ver­schiedene Szenar­ien durchge­spielt, ver­tiefende Recherchen angestellt und an Details geschraubt hat. Auch wird es so unwahrschein­lich­er, dass Du ein entschei­den­des Prob­lem über­siehst, das Dein ganzes Kon­strukt zum Kol­la­bieren bringt.

Schlusswort

Alles in allem sind orig­inelle Ideen, wie man so schön sagt, keine Raketen­wis­senschaft. Ich zum Beispiel mochte als Kind die Luft­pi­rat­en in Dis­neys Käpt’n Balu und seine tol­lkühne Crew, dabei wird hier aber nur das alt­bekan­nte Konzept von Pirat­en ein­fach in den Luftraum ver­lagert. Das Schlimm­ste, was Du beim Entwick­eln orig­ineller Ideen also tun kannst, ist, gewalt­sam etwas aus Dir her­auszu­pressen.

Stattdessen entspann Dich, spiele mit Ideen und Fan­tasien herum, bilde Dich weit­er, mach es nicht zu kom­pliziert und hole Dir bei Bedarf eine Zweit­mei­n­ung.

Du bekommst es schon hin. Ich glaube an Dich. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert